Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885.IX. Das Behalten als Funktion der Aufeinanderfolge der Reihenglieder. "How odd are the connections § 35. Die Association nach der zeitlichen Folge und ihre Erklärung. Ich wende mich zu einer zusammengehörigen Gruppe von Das unwillkürliche Wiederauftauchen psychischer Gebilde IX. Das Behalten als Funktion der Aufeinanderfolge der Reihenglieder. „How odd are the connections § 35. Die Association nach der zeitlichen Folge und ihre Erklärung. Ich wende mich zu einer zusammengehörigen Gruppe von Das unwillkürliche Wiederauftauchen psychischer Gebilde <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0139" n="[123]"/> <div n="1"> <head>IX.<lb/> Das Behalten als Funktion der Aufeinanderfolge<lb/> der Reihenglieder.</head><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et">„How odd are the connections<lb/> „Of human thoughts which jostle in their flight.“</hi> </quote> </cit><lb/> <div n="2"> <head>§ 35.<lb/><hi rendition="#b">Die Association nach der zeitlichen Folge und ihre<lb/> Erklärung.</hi></head><lb/> <p>Ich wende mich zu einer zusammengehörigen Gruppe von<lb/> Untersuchungen über Associationsverhältnisse, deren Resultate,<lb/> wie mir scheint, theoretisch von besonderem Interesse sind.</p><lb/> <p>Das unwillkürliche Wiederauftauchen psychischer Gebilde<lb/> aus dem Dunkel des Gedächtnisses an das Licht des Bewuſst-<lb/> seins geschieht, wie man weiſs und wie schon erwähnt wurde,<lb/> nicht beliebig und zufällig, sondern in gewissen regelmäſsigen<lb/> Formen, gemäſs den sogenannten Associationsgesetzen. Das<lb/> allgemeine Wissen um diese ist eben so alt wie die Psycho-<lb/> logie selbst, seine genauere Fassung dagegen ist — charak-<lb/> teristisch genug — bis in die Gegenwart hinein streitig ge-<lb/> blieben. Jede neue Darstellung setzt sich aufs neue aus-<lb/> einander mit dem Inhalt einiger Zeilen des Aristoteles, und<lb/> nach dem Stande unseres Wissens hat sie allerdings auch die<lb/> Verpflichtung dazu.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[123]/0139]
IX.
Das Behalten als Funktion der Aufeinanderfolge
der Reihenglieder.
„How odd are the connections
„Of human thoughts which jostle in their flight.“
§ 35.
Die Association nach der zeitlichen Folge und ihre
Erklärung.
Ich wende mich zu einer zusammengehörigen Gruppe von
Untersuchungen über Associationsverhältnisse, deren Resultate,
wie mir scheint, theoretisch von besonderem Interesse sind.
Das unwillkürliche Wiederauftauchen psychischer Gebilde
aus dem Dunkel des Gedächtnisses an das Licht des Bewuſst-
seins geschieht, wie man weiſs und wie schon erwähnt wurde,
nicht beliebig und zufällig, sondern in gewissen regelmäſsigen
Formen, gemäſs den sogenannten Associationsgesetzen. Das
allgemeine Wissen um diese ist eben so alt wie die Psycho-
logie selbst, seine genauere Fassung dagegen ist — charak-
teristisch genug — bis in die Gegenwart hinein streitig ge-
blieben. Jede neue Darstellung setzt sich aufs neue aus-
einander mit dem Inhalt einiger Zeilen des Aristoteles, und
nach dem Stande unseres Wissens hat sie allerdings auch die
Verpflichtung dazu.
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