Duras, Claire de Durfort de: Urika, die Negerin. Übers. v. [Ehrenfried Stöber]. Frankfurt (Main), 1824.O, Gott! sie genießen schon der Seligkeit; Jch genas nur vor dieser Krankheit, welche O, Gott! ſie genießen ſchon der Seligkeit; Jch genas nur vor dieſer Krankheit, welche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0090" n="84"/> O, Gott! <hi rendition="#g">ſie</hi> genießen ſchon der Seligkeit;<lb/> wohlan, ſo gib ihnen auch noch Urika’s Antheil,<lb/> und laß mich hinſterben wie ein Blatt, das in<lb/> dem Herbſte dahin ſinkt. Habe ich denn nicht<lb/> genug gelitten? —</p><lb/> <p>Jch genas nur vor dieſer Krankheit, welche<lb/> mein Leben in Gefahr geſetzt hatte, um in einen<lb/> Zuſtand von Siechthum zu fallen, woran der<lb/> Kummer großen Antheil hatte. Frau von B.<lb/> ließ ſich, nach Karls Hochzeit, in St. Germain<lb/> nieder. Er kam oft in Begleitung von Anais<lb/> dahin, niemals ohne ſie. Jch litt immer mehr,<lb/> wenn ſie da waren. Jch weiß nicht, ob das<lb/> Bild ihrer Glückſeligkeit mir mein eigenes Unglück<lb/> fühlbarer machte, oder ob die Gegenwart Karls<lb/> das Andenken unſerer alten Freundſchaft erneuerte.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0090]
O, Gott! ſie genießen ſchon der Seligkeit;
wohlan, ſo gib ihnen auch noch Urika’s Antheil,
und laß mich hinſterben wie ein Blatt, das in
dem Herbſte dahin ſinkt. Habe ich denn nicht
genug gelitten? —
Jch genas nur vor dieſer Krankheit, welche
mein Leben in Gefahr geſetzt hatte, um in einen
Zuſtand von Siechthum zu fallen, woran der
Kummer großen Antheil hatte. Frau von B.
ließ ſich, nach Karls Hochzeit, in St. Germain
nieder. Er kam oft in Begleitung von Anais
dahin, niemals ohne ſie. Jch litt immer mehr,
wenn ſie da waren. Jch weiß nicht, ob das
Bild ihrer Glückſeligkeit mir mein eigenes Unglück
fühlbarer machte, oder ob die Gegenwart Karls
das Andenken unſerer alten Freundſchaft erneuerte.
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