Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.Nordtropische Xerophytenfloren. liche Verhältnisse herrschen wie im Süden. Diese beidenEntwickelungsgebiete umfassen die auf unserer Haupt- karte durch rote Sterne hervorgehobenen (siehe S. 81) Xerophytenfloren einerseits in Ostafrika, im Somalilande und Südarabien mit weiter Ausdehnung dieses Charakters einerseits durch die Sahara und andererseits durch die indische Wüste nach Dekhan, andererseits im mexikani- schen Steppengebiet unter dem Wendekreise mit Aus- dehnung seiner systematischen Eigenheiten nordwärts durch Arizona bis in die mittleren Unions-Steppenwüsten und südwärts über die Cordilleren bis zum Anschluss an das hochandine Gebiet in der Puna-Vegetationsregion (siehe Kap. 20). Diese Xerophyten-Entwickelungsreiche mit tropischen Florenelementen sowohl von den nördlichen als den südlich angrenzenden Waldgebieten zu sondern, liegt ganz im Sinne der rationellen Pflanzengeographie. Denn sowohl die herrschenden Ordnungen als die For- mationen sind nicht die als tropisch im eigentlichen Sinne bezeichneten; sie sind aber erst recht nicht boreal-sub- tropisch in dem Sinne, wie wir ihn bei den arktotertiären Elementen kennen lernten. Auch sind die beiden be- zeichneten Gebiete in ihren Sippen voneinander gerade so weit verschieden, als etwa die Flora Chiles von der Australiens oder Südafrikas, und dass sie bisher in der Florenreichseinteilung nicht stärker herausgehoben sind, liegt hauptsächlich in der praktischen Schwierigkeit der Begrenzung und in ihrer tropischen Verwandtschaft. Denn sie sind umringt von den Elementen des mediterran- orientalen, bezw. des mittel-nordamerikanischen Floren- reichs im Norden und von den betreffenden Tropenfloren im Süden und stehen mit beiden in inniger Verbindung. So sind sie denn als besondere Florengebiete und Vege- tationsregionen einstweilen an die Tropenfloren ange- schlossen, wodurch in der freien hier gewählten Form der Anordnung zunächst der Sache genügt ist. Drei südtropische Xerophytenfloren. Aehnlich Drude, Pflanzengeographie. 29
Nordtropische Xerophytenfloren. liche Verhältnisse herrschen wie im Süden. Diese beidenEntwickelungsgebiete umfassen die auf unserer Haupt- karte durch rote Sterne hervorgehobenen (siehe S. 81) Xerophytenfloren einerseits in Ostafrika, im Somalilande und Südarabien mit weiter Ausdehnung dieses Charakters einerseits durch die Sahara und andererseits durch die indische Wüste nach Dekhan, andererseits im mexikani- schen Steppengebiet unter dem Wendekreise mit Aus- dehnung seiner systematischen Eigenheiten nordwärts durch Arizona bis in die mittleren Unions-Steppenwüsten und südwärts über die Cordilleren bis zum Anschluss an das hochandine Gebiet in der Puna-Vegetationsregion (siehe Kap. 20). Diese Xerophyten-Entwickelungsreiche mit tropischen Florenelementen sowohl von den nördlichen als den südlich angrenzenden Waldgebieten zu sondern, liegt ganz im Sinne der rationellen Pflanzengeographie. Denn sowohl die herrschenden Ordnungen als die For- mationen sind nicht die als tropisch im eigentlichen Sinne bezeichneten; sie sind aber erst recht nicht boreal-sub- tropisch in dem Sinne, wie wir ihn bei den arktotertiären Elementen kennen lernten. Auch sind die beiden be- zeichneten Gebiete in ihren Sippen voneinander gerade so weit verschieden, als etwa die Flora Chiles von der Australiens oder Südafrikas, und dass sie bisher in der Florenreichseinteilung nicht stärker herausgehoben sind, liegt hauptsächlich in der praktischen Schwierigkeit der Begrenzung und in ihrer tropischen Verwandtschaft. Denn sie sind umringt von den Elementen des mediterran- orientalen, bezw. des mittel-nordamerikanischen Floren- reichs im Norden und von den betreffenden Tropenfloren im Süden und stehen mit beiden in inniger Verbindung. So sind sie denn als besondere Florengebiete und Vege- tationsregionen einstweilen an die Tropenfloren ange- schlossen, wodurch in der freien hier gewählten Form der Anordnung zunächst der Sache genügt ist. Drei südtropische Xerophytenfloren. Aehnlich Drude, Pflanzengeographie. 29
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Nordtropische Xerophytenfloren.
liche Verhältnisse herrschen wie im Süden. Diese beiden
Entwickelungsgebiete umfassen die auf unserer Haupt-
karte durch rote Sterne hervorgehobenen (siehe S. 81)
Xerophytenfloren einerseits in Ostafrika, im Somalilande
und Südarabien mit weiter Ausdehnung dieses Charakters
einerseits durch die Sahara und andererseits durch die
indische Wüste nach Dekhan, andererseits im mexikani-
schen Steppengebiet unter dem Wendekreise mit Aus-
dehnung seiner systematischen Eigenheiten nordwärts
durch Arizona bis in die mittleren Unions-Steppenwüsten
und südwärts über die Cordilleren bis zum Anschluss an
das hochandine Gebiet in der Puna-Vegetationsregion
(siehe Kap. 20). Diese Xerophyten-Entwickelungsreiche
mit tropischen Florenelementen sowohl von den nördlichen
als den südlich angrenzenden Waldgebieten zu sondern,
liegt ganz im Sinne der rationellen Pflanzengeographie.
Denn sowohl die herrschenden Ordnungen als die For-
mationen sind nicht die als tropisch im eigentlichen Sinne
bezeichneten; sie sind aber erst recht nicht boreal-sub-
tropisch in dem Sinne, wie wir ihn bei den arktotertiären
Elementen kennen lernten. Auch sind die beiden be-
zeichneten Gebiete in ihren Sippen voneinander gerade
so weit verschieden, als etwa die Flora Chiles von der
Australiens oder Südafrikas, und dass sie bisher in der
Florenreichseinteilung nicht stärker herausgehoben sind,
liegt hauptsächlich in der praktischen Schwierigkeit der
Begrenzung und in ihrer tropischen Verwandtschaft. Denn
sie sind umringt von den Elementen des mediterran-
orientalen, bezw. des mittel-nordamerikanischen Floren-
reichs im Norden und von den betreffenden Tropenfloren
im Süden und stehen mit beiden in inniger Verbindung.
So sind sie denn als besondere Florengebiete und Vege-
tationsregionen einstweilen an die Tropenfloren ange-
schlossen, wodurch in der freien hier gewählten Form
der Anordnung zunächst der Sache genügt ist.
Drei südtropische Xerophytenfloren. Aehnlich
schwierige Grenzgebiete, wie diese, bilden die nieder-
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