occidentalis, 1 hoher Juniperus und 2 kleine, 1 Taxus an Coniferen, 8 Quercus (alba und macrocarpa, bicolor, rubra u. a.), 1 Castanea (noch häufig bei Toronto), 6 Betula, 2 Alnus, Fagus ferruginea, 2 Corylus, Ostrya virginica und Carpinus caroliniana, 2 Corylus, 14 Salix und 5 Populus von borealen Formen zusammen, zu denen sich auch noch, wenn auch nur mit ihren nördlichsten Arealaus- läufern, 2 Juglans, 4 Carya und die amerikanische Platane (P. occidentalis) gesellen: letztere scheint nach Macoun ihre östliche Grenze in Kanada im Thal des Don bei Toronto zu haben, ist aber noch häufig und ein ansehnlicher Waldbaum im westlichen Ontario.
Auch hier gehen also die arktotertiären Sippen im Innern des Kontinents höher nach Norden.
4. Columbische Küstenwaldregion. Schon oben wurden die Vegetationslinien dreier Bäume als cha- rakteristisch in diesem Bezirk genannt. später die wichtige Nordgrenze der Castanopsis chrysophylla hinzugefügt. Nur die letztere ist eigentlich entscheidend für die Grenze zweier Regionen, indem sie die Nordgrenze der kaliforni- schen Küstenregion bildet. Die wichtige Pseudotsuga Douglasii, die "Douglasfichte" oder Douglasia der Forst- leute, zieht sich auch in das Innere hinein und verbindet den südlichen Teil der vierten mit dem nördlichen der neunten Region. Mag es daher rühren, dass Sargent in seiner oft genannten Waldformationseinteilung nunmehr diesen ganzen Küstenstrich von 59° N. bis 35° N. einheit- lich zusammengefasst hat, unnatürlich ist es jedenfalls für eine die Gesamtflora berücksichtigende Regionsein- teilung.
Den äussersten Norden dieser interessanten, von den atlanti- schen Strichen durchaus verschiedenen Region kennen wir aus Krauses Untersuchungen über das Chilcatgebiet (59° N.). Hier herrschen noch strenge Winter, am 23. Januar 1882 wurden -- 23°C. beobachtet; doch schmilzt der Schnee im April, brechen die Weidenkätzchen Mitte April durch, und die gigantischen Ara- liaceen, Devils walking sticks genannt, sind auch hier zu Hause. Die Coniferen beschränken sich hier auf Thuja excelsa = Chamae- cyparis nutkaensis, Thuja gigantea und Picea sitchensis, da die pacifische "Hemlocktanne" Tsuga Mertensiana bei 54 1/2° N. ihre Nordgrenze findet, ungefähr ebendort auch die Douglasia. Doch sei erwähnt, dass von letzterer nach neueren Erkundigungen zwei verschiedene Arten, eine härtere und eine zartere, mit einander ähnlichem Aussehen zu existieren scheinen. -- Von der Sitcha- und Vancouverinsel sind wir gut unterrichtet; von ersterer lieferte
8. Britisch-Nordamerika.
occidentalis, 1 hoher Juniperus und 2 kleine, 1 Taxus an Coniferen, 8 Quercus (alba und macrocarpa, bicolor, rubra u. a.), 1 Castanea (noch häufig bei Toronto), 6 Betula, 2 Alnus, Fagus ferruginea, 2 Corylus, Ostrya virginica und Carpinus caroliniana, 2 Corylus, 14 Salix und 5 Populus von borealen Formen zusammen, zu denen sich auch noch, wenn auch nur mit ihren nördlichsten Arealaus- läufern, 2 Juglans, 4 Carya und die amerikanische Platane (P. occidentalis) gesellen: letztere scheint nach Macoun ihre östliche Grenze in Kanada im Thal des Don bei Toronto zu haben, ist aber noch häufig und ein ansehnlicher Waldbaum im westlichen Ontario.
Auch hier gehen also die arktotertiären Sippen im Innern des Kontinents höher nach Norden.
4. Columbische Küstenwaldregion. Schon oben wurden die Vegetationslinien dreier Bäume als cha- rakteristisch in diesem Bezirk genannt. später die wichtige Nordgrenze der Castanopsis chrysophylla hinzugefügt. Nur die letztere ist eigentlich entscheidend für die Grenze zweier Regionen, indem sie die Nordgrenze der kaliforni- schen Küstenregion bildet. Die wichtige Pseudotsuga Douglasii, die „Douglasfichte“ oder Douglasia der Forst- leute, zieht sich auch in das Innere hinein und verbindet den südlichen Teil der vierten mit dem nördlichen der neunten Region. Mag es daher rühren, dass Sargent in seiner oft genannten Waldformationseinteilung nunmehr diesen ganzen Küstenstrich von 59° N. bis 35° N. einheit- lich zusammengefasst hat, unnatürlich ist es jedenfalls für eine die Gesamtflora berücksichtigende Regionsein- teilung.
Den äussersten Norden dieser interessanten, von den atlanti- schen Strichen durchaus verschiedenen Region kennen wir aus Krauses Untersuchungen über das Chilcatgebiet (59° N.). Hier herrschen noch strenge Winter, am 23. Januar 1882 wurden — 23°C. beobachtet; doch schmilzt der Schnee im April, brechen die Weidenkätzchen Mitte April durch, und die gigantischen Ara- liaceen, Devils walking sticks genannt, sind auch hier zu Hause. Die Coniferen beschränken sich hier auf Thuja excelsa = Chamae- cyparis nutkaënsis, Thuja gigantea und Picea sitchensis, da die pacifische „Hemlocktanne“ Tsuga Mertensiana bei 54 ½° N. ihre Nordgrenze findet, ungefähr ebendort auch die Douglasia. Doch sei erwähnt, dass von letzterer nach neueren Erkundigungen zwei verschiedene Arten, eine härtere und eine zartere, mit einander ähnlichem Aussehen zu existieren scheinen. — Von der Sitcha- und Vancouverinsel sind wir gut unterrichtet; von ersterer lieferte
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8. Britisch-Nordamerika.
occidentalis, 1 hoher Juniperus und 2 kleine, 1 Taxus an Coniferen,
8 Quercus (alba und macrocarpa, bicolor, rubra u. a.), 1 Castanea
(noch häufig bei Toronto), 6 Betula, 2 Alnus, Fagus ferruginea,
2 Corylus, Ostrya virginica und Carpinus caroliniana, 2 Corylus,
14 Salix und 5 Populus von borealen Formen zusammen, zu denen
sich auch noch, wenn auch nur mit ihren nördlichsten Arealaus-
läufern, 2 Juglans, 4 Carya und die amerikanische Platane (P.
occidentalis) gesellen: letztere scheint nach Macoun ihre östliche
Grenze in Kanada im Thal des Don bei Toronto zu haben, ist
aber noch häufig und ein ansehnlicher Waldbaum im westlichen
Ontario.
Auch hier gehen also die arktotertiären Sippen im Innern
des Kontinents höher nach Norden.
4. Columbische Küstenwaldregion. Schon
oben wurden die Vegetationslinien dreier Bäume als cha-
rakteristisch in diesem Bezirk genannt. später die wichtige
Nordgrenze der Castanopsis chrysophylla hinzugefügt. Nur
die letztere ist eigentlich entscheidend für die Grenze
zweier Regionen, indem sie die Nordgrenze der kaliforni-
schen Küstenregion bildet. Die wichtige Pseudotsuga
Douglasii, die „Douglasfichte“ oder Douglasia der Forst-
leute, zieht sich auch in das Innere hinein und verbindet
den südlichen Teil der vierten mit dem nördlichen der
neunten Region. Mag es daher rühren, dass Sargent in
seiner oft genannten Waldformationseinteilung nunmehr
diesen ganzen Küstenstrich von 59° N. bis 35° N. einheit-
lich zusammengefasst hat, unnatürlich ist es jedenfalls
für eine die Gesamtflora berücksichtigende Regionsein-
teilung.
Den äussersten Norden dieser interessanten, von den atlanti-
schen Strichen durchaus verschiedenen Region kennen wir aus
Krauses Untersuchungen über das Chilcatgebiet (59° N.). Hier
herrschen noch strenge Winter, am 23. Januar 1882 wurden
— 23°C. beobachtet; doch schmilzt der Schnee im April, brechen
die Weidenkätzchen Mitte April durch, und die gigantischen Ara-
liaceen, Devils walking sticks genannt, sind auch hier zu Hause.
Die Coniferen beschränken sich hier auf Thuja excelsa = Chamae-
cyparis nutkaënsis, Thuja gigantea und Picea sitchensis, da die
pacifische „Hemlocktanne“ Tsuga Mertensiana bei 54 ½° N. ihre
Nordgrenze findet, ungefähr ebendort auch die Douglasia. Doch
sei erwähnt, dass von letzterer nach neueren Erkundigungen zwei
verschiedene Arten, eine härtere und eine zartere, mit einander
ähnlichem Aussehen zu existieren scheinen. — Von der Sitcha- und
Vancouverinsel sind wir gut unterrichtet; von ersterer lieferte
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/470>, abgerufen am 22.11.2024.
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