östliche Himalaya in mittleren Höhen, die Abhänge gegen Assam und Bhutan, gehören floristisch zu Ostasien und scheinen Yünnan, überhaupt der südchinesischen Vegeta- tionsregion, sehr zu entsprechen bis zu denjenigen Tiefen herab, wo gleichfalls die feuchtwarme Tropenvegetation einsetzt.
Man kann die Reihenfolge der ostasiatischen Vege- tationsregionen vielleicht durch den Vergleich der Land- striche von Grossbritannien südwärts über Spanien nach der atlantischen Flora veranschaulichen, nur mit dem Unterschiede, dass hier ein viel reicheres Tropengebiet südwärts Anschluss hat, als dort. Aus kühlen Klimaten mit sehr kalten Wintern gehen sie in mildwarme, höchst geeignet für immergrüne Gebüschformationen, über und halten zwischen der auf Köppens Karte angegebenen blauen und roten Linie, also zwischen der 10° Isotherme des kältesten Monates und der Isochimene von 4 Monaten unter 20°C. Andauer, an, vermitteln also zwischen der II. und III. Vegetationszone. Im Norden tritt folglich der Charakter des nordischen Florenreiches noch in der gan- zen Vegetationsanordnung zu Tage, und der Unterlauf des Amurflusses, sowie das Amgungebiet gehören über- haupt zur vorigen Ländergruppe (Anschluss an Region 4 auf S. 417). Denn wie überhaupt nach Fritsche ganz Ostasien bis zum 20° N. südwärts hinab zu kühl ist wegen der strengen Winterkälte des Kontinents, so trifft die Südgrenze des nordischen Eisbodens noch auf die Amurmündung; hier erwacht auch die Vegetation erst Ende Mai, weiter stromaufwärts schon Ende April. Erst der 40° N. bringt eine allgemeine Linderung der Winter- kälte, und nördlich von diesem Breitengrad stehen die Januarisothermen so dicht gedrängt, dass 11 Zweigrad- kurven auf den Raum zwischen 40°--50° N. fallen. Dies ist daher eine Gegend, in welcher eine natürliche Ge- wöhnung der ostasiatischen Typen an kalte Winter mög- lich war und von wo daher eine nicht geringe Zahl von mandschurischen frostharten Gewächsen in die nord- europäische Gartenkultur gelangt ist.
Etwas schwierig erscheint bei den immerhin noch
7. Ostasiatische Ländergruppe.
östliche Himalaya in mittleren Höhen, die Abhänge gegen Assam und Bhutan, gehören floristisch zu Ostasien und scheinen Yünnan, überhaupt der südchinesischen Vegeta- tionsregion, sehr zu entsprechen bis zu denjenigen Tiefen herab, wo gleichfalls die feuchtwarme Tropenvegetation einsetzt.
Man kann die Reihenfolge der ostasiatischen Vege- tationsregionen vielleicht durch den Vergleich der Land- striche von Grossbritannien südwärts über Spanien nach der atlantischen Flora veranschaulichen, nur mit dem Unterschiede, dass hier ein viel reicheres Tropengebiet südwärts Anschluss hat, als dort. Aus kühlen Klimaten mit sehr kalten Wintern gehen sie in mildwarme, höchst geeignet für immergrüne Gebüschformationen, über und halten zwischen der auf Köppens Karte angegebenen blauen und roten Linie, also zwischen der 10° Isotherme des kältesten Monates und der Isochimene von 4 Monaten unter 20°C. Andauer, an, vermitteln also zwischen der II. und III. Vegetationszone. Im Norden tritt folglich der Charakter des nordischen Florenreiches noch in der gan- zen Vegetationsanordnung zu Tage, und der Unterlauf des Amurflusses, sowie das Amgungebiet gehören über- haupt zur vorigen Ländergruppe (Anschluss an Region 4 auf S. 417). Denn wie überhaupt nach Fritsche ganz Ostasien bis zum 20° N. südwärts hinab zu kühl ist wegen der strengen Winterkälte des Kontinents, so trifft die Südgrenze des nordischen Eisbodens noch auf die Amurmündung; hier erwacht auch die Vegetation erst Ende Mai, weiter stromaufwärts schon Ende April. Erst der 40° N. bringt eine allgemeine Linderung der Winter- kälte, und nördlich von diesem Breitengrad stehen die Januarisothermen so dicht gedrängt, dass 11 Zweigrad- kurven auf den Raum zwischen 40°—50° N. fallen. Dies ist daher eine Gegend, in welcher eine natürliche Ge- wöhnung der ostasiatischen Typen an kalte Winter mög- lich war und von wo daher eine nicht geringe Zahl von mandschurischen frostharten Gewächsen in die nord- europäische Gartenkultur gelangt ist.
Etwas schwierig erscheint bei den immerhin noch
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7. Ostasiatische Ländergruppe.
östliche Himalaya in mittleren Höhen, die Abhänge gegen
Assam und Bhutan, gehören floristisch zu Ostasien und
scheinen Yünnan, überhaupt der südchinesischen Vegeta-
tionsregion, sehr zu entsprechen bis zu denjenigen Tiefen
herab, wo gleichfalls die feuchtwarme Tropenvegetation
einsetzt.
Man kann die Reihenfolge der ostasiatischen Vege-
tationsregionen vielleicht durch den Vergleich der Land-
striche von Grossbritannien südwärts über Spanien nach
der atlantischen Flora veranschaulichen, nur mit dem
Unterschiede, dass hier ein viel reicheres Tropengebiet
südwärts Anschluss hat, als dort. Aus kühlen Klimaten
mit sehr kalten Wintern gehen sie in mildwarme, höchst
geeignet für immergrüne Gebüschformationen, über und
halten zwischen der auf Köppens Karte angegebenen
blauen und roten Linie, also zwischen der 10° Isotherme
des kältesten Monates und der Isochimene von 4 Monaten
unter 20°C. Andauer, an, vermitteln also zwischen der
II. und III. Vegetationszone. Im Norden tritt folglich der
Charakter des nordischen Florenreiches noch in der gan-
zen Vegetationsanordnung zu Tage, und der Unterlauf
des Amurflusses, sowie das Amgungebiet gehören über-
haupt zur vorigen Ländergruppe (Anschluss an Region 4
auf S. 417). Denn wie überhaupt nach Fritsche ganz
Ostasien bis zum 20° N. südwärts hinab zu kühl ist
wegen der strengen Winterkälte des Kontinents, so trifft
die Südgrenze des nordischen Eisbodens noch auf die
Amurmündung; hier erwacht auch die Vegetation erst
Ende Mai, weiter stromaufwärts schon Ende April. Erst
der 40° N. bringt eine allgemeine Linderung der Winter-
kälte, und nördlich von diesem Breitengrad stehen die
Januarisothermen so dicht gedrängt, dass 11 Zweigrad-
kurven auf den Raum zwischen 40°—50° N. fallen. Dies
ist daher eine Gegend, in welcher eine natürliche Ge-
wöhnung der ostasiatischen Typen an kalte Winter mög-
lich war und von wo daher eine nicht geringe Zahl
von mandschurischen frostharten Gewächsen in die nord-
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/452>, abgerufen am 23.11.2024.
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