Salix und Populus (Weide und Pappel); die Weiden sind mit sehr viel mehr Straucharten oder kriechend hingestreckten Halbsträuchern in den kühleren Gegenden der ganzen Ländergruppe verbreitet.
b) Zerstreut wachsende, selten kleinere Stellen gesellig bedeckende Bäume.
Die Zahl derjenigen Ordnungen, welche einen nennens- werten Beitrag zu den Hölzern oder hohen Sträuchern liefern, ist also sehr klein. Unter den Bäumen sind nur die Nadelhölzer immergrün; fast dasselbe gilt von den Sträu- chern. Immergrün sind dagegen viele Halbsträucher. -- Ausser den Salicineen und Betulaceen fehlen alle hier genannten Ordnungen in dem nördlichsten Gebiet des Florenreichs, in der arktischen Flora; von dorther haben sie aber ihren wahrscheinlichen Wanderungsweg betreten, sind also nur durch klimatische Verhältnisse ferngehalten. Die arktischen Charakter-Halbsträucher und Stauden wer- den unter der ersten Vegetationsregion genannt werden.
Atlantisch-mediterrane und pontisch-central- asiatische Flora. In den schon recht erhebliche Ver- schiedenheiten in sich zeigenden Floren von den Canaren bis Turkestan und Tibet ist doch wenigstens eine ge- meinsame Grundlage in den baumbildenden Familien und andererseits in dem Charakter der Steppenformationen,
Waldbäume liefernde Ordnungen.
Salix und Populus (Weide und Pappel); die Weiden sind mit sehr viel mehr Straucharten oder kriechend hingestreckten Halbsträuchern in den kühleren Gegenden der ganzen Ländergruppe verbreitet.
b) Zerstreut wachsende, selten kleinere Stellen gesellig bedeckende Bäume.
Die Zahl derjenigen Ordnungen, welche einen nennens- werten Beitrag zu den Hölzern oder hohen Sträuchern liefern, ist also sehr klein. Unter den Bäumen sind nur die Nadelhölzer immergrün; fast dasselbe gilt von den Sträu- chern. Immergrün sind dagegen viele Halbsträucher. — Ausser den Salicineen und Betulaceen fehlen alle hier genannten Ordnungen in dem nördlichsten Gebiet des Florenreichs, in der arktischen Flora; von dorther haben sie aber ihren wahrscheinlichen Wanderungsweg betreten, sind also nur durch klimatische Verhältnisse ferngehalten. Die arktischen Charakter-Halbsträucher und Stauden wer- den unter der ersten Vegetationsregion genannt werden.
Atlantisch-mediterrane und pontisch-central- asiatische Flora. In den schon recht erhebliche Ver- schiedenheiten in sich zeigenden Floren von den Canaren bis Turkestan und Tibet ist doch wenigstens eine ge- meinsame Grundlage in den baumbildenden Familien und andererseits in dem Charakter der Steppenformationen,
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Waldbäume liefernde Ordnungen.
Salix und Populus (Weide und Pappel); die Weiden sind mit sehr
viel mehr Straucharten oder kriechend hingestreckten Halbsträuchern
in den kühleren Gegenden der ganzen Ländergruppe verbreitet.
b) Zerstreut wachsende, selten kleinere Stellen
gesellig bedeckende Bäume.
5. Ulmaceen: Ulmus, Rüster.
6. Sapindaceen, Unterordnung Acerinae: Acer, Ahorn.
7. Tiliaceen: Tilia, Linde.
8. Oleaceen: Fraxinus, Esche.
c) Zerstreut oder gesellig wachsende Sträucher von grösserer
Wichtigkeit, abgesehen von den unter den Bäumen schon genannten
Ordnungen.
9. Caprifoliaceen: Lonicera, Sambucus, Viburnum, Sym-
phoricarpus etc.
10. Pomaceen und Amygdalaceen: Pyrus, Crataegus,
Prunus (Apfel- und Birnbäume, Weissdorn, Kirsche).
11. Rhamnaceen, Celastraceen, Ilicineen: Rhamnus,
Evonymus, Ilex.
12. Cornaceen: Cornus. — Die drei folgenden Ordnungen
berühren das Florenreich mit folgenden Gattungen:
13. Elaeagnaceen: Hippophaë; Elaeagnus, Shepherdia
(Sanddorn, Oelweide).
14. Myricaceen: Myrica.
15. Oleaceen: Ligustrum, Syringa.
Die Zahl derjenigen Ordnungen, welche einen nennens-
werten Beitrag zu den Hölzern oder hohen Sträuchern
liefern, ist also sehr klein. Unter den Bäumen sind nur die
Nadelhölzer immergrün; fast dasselbe gilt von den Sträu-
chern. Immergrün sind dagegen viele Halbsträucher. —
Ausser den Salicineen und Betulaceen fehlen alle hier
genannten Ordnungen in dem nördlichsten Gebiet des
Florenreichs, in der arktischen Flora; von dorther haben
sie aber ihren wahrscheinlichen Wanderungsweg betreten,
sind also nur durch klimatische Verhältnisse ferngehalten.
Die arktischen Charakter-Halbsträucher und Stauden wer-
den unter der ersten Vegetationsregion genannt werden.
Atlantisch-mediterrane und pontisch-central-
asiatische Flora. In den schon recht erhebliche Ver-
schiedenheiten in sich zeigenden Floren von den Canaren
bis Turkestan und Tibet ist doch wenigstens eine ge-
meinsame Grundlage in den baumbildenden Familien und
andererseits in dem Charakter der Steppenformationen,
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/377>, abgerufen am 30.07.2024.
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