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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Verschiedenheit auf der nördl. und südl. Halbkugel.
bestände selbst, unter Wahrung des Florenreichscharakters,
klar entrollen kann. Die Eichenwälder mit Cedern,
Kiefern, der Manna-Esche, ihren Ahornbäumen, Pistacien,
der Olive, Juglans und Pterocarya, Diospyros, Liquidam-
bar
und Platanus orientalis im Mittelmeergebiet und Orient
sind weit verschieden von den mit ganz anderen immer-
grünen Eichen gemischten Magnoliaceen und Ternströ-
miaceen, Lauraceen und endemischen Nadelholzgattungen
Ostasiens. Dem letzteren Gebiete ähnlicher sind die ent-
sprechenden Bestände im westlichen, mehr noch im öst-
lichen subtropisch temperierten Nordamerika. Aber wel-
cher Kontrast entsteht nun beim Vergleich der Eucalypten-
waldungen von Neusüdwales und Victoria, wo hohe
Farnstämme von Dicksonia gesellig im Schatten wachsen,
Doryanthes als baumartige Liliacee erscheint, und die
südlichen Nadelholzgattungen den tropischen Rubiaceen,
Meliaceen (Cedrela australis, die "rote Ceder" von Queens-
land) etc. begegnen. Oder wenn man mit den ersteren
die Wälder Neuseelands vergleicht, wo die eine der beiden
Proteaceen: Knightia excelsa, als pappelähnlicher stolzer
Baum erscheint, Metrosideros von den Myrtaceen, Wein-
mannia
von den Saxifragaceen, Atherosperma und Peumus
von den Monimiaceen, Dammara und Phyllocladus von
den Nadelhölzern die Charakterzüge bildet. Oder wenn
man den Leucadendron-Wald des Kaplandes, die immer-
grünen Wälder Valdiviens mit der antarktischen Magno-
liacee Drimys und den dortigen Proteaceen: Embothrium
und Lomatia, ja mit sogar dem höchsten Compositen-
baum von 30 m Höhe, Chuquiragua, mit Luzuriaga als
epiphytischer Liliacee, ferner mit der andinen Araucaria,
Libocedrus
und Fitzroya aus den Nadelhölzern im Cha-
rakter der Formen vergleichend prüft.

Es ergibt sich bei diesem Vergleiche, dass wenig-
stens zwischen den auf der nördlichen und den auf der
südlichen Erdhälfte thatsächlich entwickelten subtropi-
schen Waldformationen so viel schneidende Kontraste in
Hinsicht auf die Ausprägung durch verschiedene Pflan-
zenformen bestehen, dass die hier gebildeten Vegetations-
zonen zwar als einander klimatisch analog, aber niemals

Verschiedenheit auf der nördl. und südl. Halbkugel.
bestände selbst, unter Wahrung des Florenreichscharakters,
klar entrollen kann. Die Eichenwälder mit Cedern,
Kiefern, der Manna-Esche, ihren Ahornbäumen, Pistacien,
der Olive, Juglans und Pterocarya, Diospyros, Liquidam-
bar
und Platanus orientalis im Mittelmeergebiet und Orient
sind weit verschieden von den mit ganz anderen immer-
grünen Eichen gemischten Magnoliaceen und Ternströ-
miaceen, Lauraceen und endemischen Nadelholzgattungen
Ostasiens. Dem letzteren Gebiete ähnlicher sind die ent-
sprechenden Bestände im westlichen, mehr noch im öst-
lichen subtropisch temperierten Nordamerika. Aber wel-
cher Kontrast entsteht nun beim Vergleich der Eucalypten-
waldungen von Neusüdwales und Victoria, wo hohe
Farnstämme von Dicksonia gesellig im Schatten wachsen,
Doryanthes als baumartige Liliacee erscheint, und die
südlichen Nadelholzgattungen den tropischen Rubiaceen,
Meliaceen (Cedrela australis, die „rote Ceder“ von Queens-
land) etc. begegnen. Oder wenn man mit den ersteren
die Wälder Neuseelands vergleicht, wo die eine der beiden
Proteaceen: Knightia excelsa, als pappelähnlicher stolzer
Baum erscheint, Metrosideros von den Myrtaceen, Wein-
mannia
von den Saxifragaceen, Atherosperma und Peumus
von den Monimiaceen, Dammara und Phyllocladus von
den Nadelhölzern die Charakterzüge bildet. Oder wenn
man den Leucadendron-Wald des Kaplandes, die immer-
grünen Wälder Valdiviens mit der antarktischen Magno-
liacee Drimys und den dortigen Proteaceen: Embothrium
und Lomatia, ja mit sogar dem höchsten Compositen-
baum von 30 m Höhe, Chuquiragua, mit Luzuriaga als
epiphytischer Liliacee, ferner mit der andinen Araucaria,
Libocedrus
und Fitzroya aus den Nadelhölzern im Cha-
rakter der Formen vergleichend prüft.

Es ergibt sich bei diesem Vergleiche, dass wenig-
stens zwischen den auf der nördlichen und den auf der
südlichen Erdhälfte thatsächlich entwickelten subtropi-
schen Waldformationen so viel schneidende Kontraste in
Hinsicht auf die Ausprägung durch verschiedene Pflan-
zenformen bestehen, dass die hier gebildeten Vegetations-
zonen zwar als einander klimatisch analog, aber niemals

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[264/0294] Verschiedenheit auf der nördl. und südl. Halbkugel. bestände selbst, unter Wahrung des Florenreichscharakters, klar entrollen kann. Die Eichenwälder mit Cedern, Kiefern, der Manna-Esche, ihren Ahornbäumen, Pistacien, der Olive, Juglans und Pterocarya, Diospyros, Liquidam- bar und Platanus orientalis im Mittelmeergebiet und Orient sind weit verschieden von den mit ganz anderen immer- grünen Eichen gemischten Magnoliaceen und Ternströ- miaceen, Lauraceen und endemischen Nadelholzgattungen Ostasiens. Dem letzteren Gebiete ähnlicher sind die ent- sprechenden Bestände im westlichen, mehr noch im öst- lichen subtropisch temperierten Nordamerika. Aber wel- cher Kontrast entsteht nun beim Vergleich der Eucalypten- waldungen von Neusüdwales und Victoria, wo hohe Farnstämme von Dicksonia gesellig im Schatten wachsen, Doryanthes als baumartige Liliacee erscheint, und die südlichen Nadelholzgattungen den tropischen Rubiaceen, Meliaceen (Cedrela australis, die „rote Ceder“ von Queens- land) etc. begegnen. Oder wenn man mit den ersteren die Wälder Neuseelands vergleicht, wo die eine der beiden Proteaceen: Knightia excelsa, als pappelähnlicher stolzer Baum erscheint, Metrosideros von den Myrtaceen, Wein- mannia von den Saxifragaceen, Atherosperma und Peumus von den Monimiaceen, Dammara und Phyllocladus von den Nadelhölzern die Charakterzüge bildet. Oder wenn man den Leucadendron-Wald des Kaplandes, die immer- grünen Wälder Valdiviens mit der antarktischen Magno- liacee Drimys und den dortigen Proteaceen: Embothrium und Lomatia, ja mit sogar dem höchsten Compositen- baum von 30 m Höhe, Chuquiragua, mit Luzuriaga als epiphytischer Liliacee, ferner mit der andinen Araucaria, Libocedrus und Fitzroya aus den Nadelhölzern im Cha- rakter der Formen vergleichend prüft. Es ergibt sich bei diesem Vergleiche, dass wenig- stens zwischen den auf der nördlichen und den auf der südlichen Erdhälfte thatsächlich entwickelten subtropi- schen Waldformationen so viel schneidende Kontraste in Hinsicht auf die Ausprägung durch verschiedene Pflan- zenformen bestehen, dass die hier gebildeten Vegetations- zonen zwar als einander klimatisch analog, aber niemals

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/294>, abgerufen am 22.11.2024.