der Cyclanthaceen. Alle hier Genannten gehören zu den Monokotyledonen; keine dikotyle Ordnung erscheint epi- phytisch so bemerkenswert.
Nachdem einige der hervorstechendsten Nebenformen der tropischen Waldformationen erläutert sind, kehren wir zu den baumbildenden Hauptbeständen zurück, fragen nach den in ihnen vertretenen biologischen Typen und nach den sie hauptsächlich zusammensetzenden Ordnun- gen oder hervorragenden Gattungen. Auch hier liegt sehr viel Bemerkenswertes in dem Beigemisch oder im gelegentlich geselligen Auftreten einer Reihe monokotyler Gattungen neben der Hauptmasse ungemein im systema- tischen Charakter wechselnder Dikotyledonen, welche aber doch fast gänzlich aus anderen Ordnungen herstammen als die Bäume der kühler gemäßigten Zonen.
Unter den Monokotyledonen stehen die Palmen obenan, und es bedarf unter Verweisung auf das im Abschnitt 4 über ihre Verbreitung Gesagte nur noch einiger physio- gnomischer Bemerkungen. Am häufigsten sind einzelne Individuen im Walde verteilt, ragen oft auf langen, dün- nen Stämmen über das herrschende Laubwerk hinaus, oder sie bilden gesellige Gruppen an feuchten Plätzen, bekleiden die Ufer mit stammlosen Rosetten von riesigen Fiederwedeln, oder aber sie nehmen an der Waldvegeta- tion mit einer Masse kleiner Arten, die dem Charakter unseres Unterholzes entsprechen und sich oft mit den ebenfalls meist in niedrigeren Gruppen haltenden Baum- farnen mischen, teil und entfalten hier in der Regel eine grössere Mannigfaltigkeit als in den Palmbäumen. So glänzt besonders das tropische Amerika durch die Masse zierlicher, den Waldesschatten mit wunderschön geschnit- tenen, breiten Blättern in Rosetten zierender Geonoma- Arten, ferner durch die, Stämme von Spazierstockdicke entwickelnden stacheligen Bactris-Gebüsche oder durch die üppigeren Astrocaryen, denen sich als dünne Rohrpalmen in Centralamerika und Südmexiko die Chamädorea-Arten der schon kühleren Bergwälder anschliessen. In Indien gibt es ähnliche, aber in verschiedenen Gattungen an- derer Tribus steckende Formen; es überwiegt hier die
Waldbildende Hauptbestände. Palmen.
der Cyclanthaceen. Alle hier Genannten gehören zu den Monokotyledonen; keine dikotyle Ordnung erscheint epi- phytisch so bemerkenswert.
Nachdem einige der hervorstechendsten Nebenformen der tropischen Waldformationen erläutert sind, kehren wir zu den baumbildenden Hauptbeständen zurück, fragen nach den in ihnen vertretenen biologischen Typen und nach den sie hauptsächlich zusammensetzenden Ordnun- gen oder hervorragenden Gattungen. Auch hier liegt sehr viel Bemerkenswertes in dem Beigemisch oder im gelegentlich geselligen Auftreten einer Reihe monokotyler Gattungen neben der Hauptmasse ungemein im systema- tischen Charakter wechselnder Dikotyledonen, welche aber doch fast gänzlich aus anderen Ordnungen herstammen als die Bäume der kühler gemäßigten Zonen.
Unter den Monokotyledonen stehen die Palmen obenan, und es bedarf unter Verweisung auf das im Abschnitt 4 über ihre Verbreitung Gesagte nur noch einiger physio- gnomischer Bemerkungen. Am häufigsten sind einzelne Individuen im Walde verteilt, ragen oft auf langen, dün- nen Stämmen über das herrschende Laubwerk hinaus, oder sie bilden gesellige Gruppen an feuchten Plätzen, bekleiden die Ufer mit stammlosen Rosetten von riesigen Fiederwedeln, oder aber sie nehmen an der Waldvegeta- tion mit einer Masse kleiner Arten, die dem Charakter unseres Unterholzes entsprechen und sich oft mit den ebenfalls meist in niedrigeren Gruppen haltenden Baum- farnen mischen, teil und entfalten hier in der Regel eine grössere Mannigfaltigkeit als in den Palmbäumen. So glänzt besonders das tropische Amerika durch die Masse zierlicher, den Waldesschatten mit wunderschön geschnit- tenen, breiten Blättern in Rosetten zierender Geonoma- Arten, ferner durch die, Stämme von Spazierstockdicke entwickelnden stacheligen Bactris-Gebüsche oder durch die üppigeren Astrocaryen, denen sich als dünne Rohrpalmen in Centralamerika und Südmexiko die Chamädorea-Arten der schon kühleren Bergwälder anschliessen. In Indien gibt es ähnliche, aber in verschiedenen Gattungen an- derer Tribus steckende Formen; es überwiegt hier die
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Waldbildende Hauptbestände. Palmen.
der Cyclanthaceen. Alle hier Genannten gehören zu den
Monokotyledonen; keine dikotyle Ordnung erscheint epi-
phytisch so bemerkenswert.
Nachdem einige der hervorstechendsten Nebenformen
der tropischen Waldformationen erläutert sind, kehren
wir zu den baumbildenden Hauptbeständen zurück, fragen
nach den in ihnen vertretenen biologischen Typen und
nach den sie hauptsächlich zusammensetzenden Ordnun-
gen oder hervorragenden Gattungen. Auch hier liegt
sehr viel Bemerkenswertes in dem Beigemisch oder im
gelegentlich geselligen Auftreten einer Reihe monokotyler
Gattungen neben der Hauptmasse ungemein im systema-
tischen Charakter wechselnder Dikotyledonen, welche aber
doch fast gänzlich aus anderen Ordnungen herstammen
als die Bäume der kühler gemäßigten Zonen.
Unter den Monokotyledonen stehen die Palmen obenan,
und es bedarf unter Verweisung auf das im Abschnitt 4
über ihre Verbreitung Gesagte nur noch einiger physio-
gnomischer Bemerkungen. Am häufigsten sind einzelne
Individuen im Walde verteilt, ragen oft auf langen, dün-
nen Stämmen über das herrschende Laubwerk hinaus,
oder sie bilden gesellige Gruppen an feuchten Plätzen,
bekleiden die Ufer mit stammlosen Rosetten von riesigen
Fiederwedeln, oder aber sie nehmen an der Waldvegeta-
tion mit einer Masse kleiner Arten, die dem Charakter
unseres Unterholzes entsprechen und sich oft mit den
ebenfalls meist in niedrigeren Gruppen haltenden Baum-
farnen mischen, teil und entfalten hier in der Regel eine
grössere Mannigfaltigkeit als in den Palmbäumen. So
glänzt besonders das tropische Amerika durch die Masse
zierlicher, den Waldesschatten mit wunderschön geschnit-
tenen, breiten Blättern in Rosetten zierender Geonoma-
Arten, ferner durch die, Stämme von Spazierstockdicke
entwickelnden stacheligen Bactris-Gebüsche oder durch die
üppigeren Astrocaryen, denen sich als dünne Rohrpalmen
in Centralamerika und Südmexiko die Chamädorea-Arten
der schon kühleren Bergwälder anschliessen. In Indien
gibt es ähnliche, aber in verschiedenen Gattungen an-
derer Tribus steckende Formen; es überwiegt hier die
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/269>, abgerufen am 25.11.2024.
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