Pitt-Eilande unter fast 45° S. B. den südlichsten vor- geschobenen Posten.
Wie weit sich vereinzelte Arten nach Norden oder Süden vorschieben, hängt naturgemäß von deren beson- deren physiologischen Beanlagungen und den jedesmaligen äusseren Bedingungen ab; wollen wir aber die hier be- trachtete Palmenverbreitung unter einem geographischen Gesichtspunkt zusammenfassen, so ist es die Hervorhebung des Gegensatzes zwischen entwässerten Abdachungen und kontinentalen Binnengebieten. Denn die Entwickelungs- centren der Palmen liegen in den zum Stillen, Atlanti- schen und Indischen Weltmeer gehörenden Stromgebieten derartig verteilt, dass sie nur an Südamerikas Ostküste und an den Abhängen des Himalaya die beiden Wende- kreise beträchtlich überschreiten, während die auch inner- halb der Wendekreise palmenlosen oder -armen Länder entweder wirklich abgeschlossene Binnengebiete sind, oder es sind einzelne sehr schmale Küstenstreifen steil ab- fallender Gebirge mit dürrem Klima.
Hier ist von Interesse noch das Innere von Australien dadurch, dass an einer einzigen Stelle, im Glen of Palms am Südabhang der Macdonald Ranges in der Nähe des Wendekreises, eine einzige, an der Nordküste des Kon- tinents häufigere Palme Livistona Mariae entdeckt ist. Andere Formen sind zum Ertragen des feuchten Gebirgs- klimas höherer Regionen gut geeignet, allen voran hier die Gattung Ceroxylon, deren schöne Vertreter in den Bergketten von Colombia und Venezuela zwischen 1750 bis 3000 m einheimisch sind; Arten von Oreodoxa und Euterpe steigen in den Anden von Colombia und Bolivia nach Orbigny bis 3000 m hoch, eine Cocos wächst nach Thielmann in Ibarra noch bei 2225 m; in Mexiko steigen die Chamädoreen bis 1000 m hoch, auf Java die Cala- meen und Caryoteen bis 2200 m, Trachycarpus Martiana und Khasyana im Himalaya bis 1525 m nach Griffith. Die südeuropäische Zwergpalme Chamaerops humilis wächst auf den Balearen am Galatzo nach Willkomm noch bei 860 m Meereshöhe.
Bisher war von den Palmen nur als gesamter Ord-
Ansteigen der Palmen in Gebirgen.
Pitt-Eilande unter fast 45° S. B. den südlichsten vor- geschobenen Posten.
Wie weit sich vereinzelte Arten nach Norden oder Süden vorschieben, hängt naturgemäß von deren beson- deren physiologischen Beanlagungen und den jedesmaligen äusseren Bedingungen ab; wollen wir aber die hier be- trachtete Palmenverbreitung unter einem geographischen Gesichtspunkt zusammenfassen, so ist es die Hervorhebung des Gegensatzes zwischen entwässerten Abdachungen und kontinentalen Binnengebieten. Denn die Entwickelungs- centren der Palmen liegen in den zum Stillen, Atlanti- schen und Indischen Weltmeer gehörenden Stromgebieten derartig verteilt, dass sie nur an Südamerikas Ostküste und an den Abhängen des Himalaya die beiden Wende- kreise beträchtlich überschreiten, während die auch inner- halb der Wendekreise palmenlosen oder -armen Länder entweder wirklich abgeschlossene Binnengebiete sind, oder es sind einzelne sehr schmale Küstenstreifen steil ab- fallender Gebirge mit dürrem Klima.
Hier ist von Interesse noch das Innere von Australien dadurch, dass an einer einzigen Stelle, im Glen of Palms am Südabhang der Macdonald Ranges in der Nähe des Wendekreises, eine einzige, an der Nordküste des Kon- tinents häufigere Palme Livistona Mariae entdeckt ist. Andere Formen sind zum Ertragen des feuchten Gebirgs- klimas höherer Regionen gut geeignet, allen voran hier die Gattung Ceroxylon, deren schöne Vertreter in den Bergketten von Colombia und Venezuela zwischen 1750 bis 3000 m einheimisch sind; Arten von Oreodoxa und Euterpe steigen in den Anden von Colombia und Bolivia nach Orbigny bis 3000 m hoch, eine Cocos wächst nach Thielmann in Ibarra noch bei 2225 m; in Mexiko steigen die Chamädoreen bis 1000 m hoch, auf Java die Cala- meen und Caryoteen bis 2200 m, Trachycarpus Martiana und Khasyana im Himalaya bis 1525 m nach Griffith. Die südeuropäische Zwergpalme Chamaerops humilis wächst auf den Balearen am Galatzo nach Willkomm noch bei 860 m Meereshöhe.
Bisher war von den Palmen nur als gesamter Ord-
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Ansteigen der Palmen in Gebirgen.
Pitt-Eilande unter fast 45° S. B. den südlichsten vor-
geschobenen Posten.
Wie weit sich vereinzelte Arten nach Norden oder
Süden vorschieben, hängt naturgemäß von deren beson-
deren physiologischen Beanlagungen und den jedesmaligen
äusseren Bedingungen ab; wollen wir aber die hier be-
trachtete Palmenverbreitung unter einem geographischen
Gesichtspunkt zusammenfassen, so ist es die Hervorhebung
des Gegensatzes zwischen entwässerten Abdachungen und
kontinentalen Binnengebieten. Denn die Entwickelungs-
centren der Palmen liegen in den zum Stillen, Atlanti-
schen und Indischen Weltmeer gehörenden Stromgebieten
derartig verteilt, dass sie nur an Südamerikas Ostküste
und an den Abhängen des Himalaya die beiden Wende-
kreise beträchtlich überschreiten, während die auch inner-
halb der Wendekreise palmenlosen oder -armen Länder
entweder wirklich abgeschlossene Binnengebiete sind, oder
es sind einzelne sehr schmale Küstenstreifen steil ab-
fallender Gebirge mit dürrem Klima.
Hier ist von Interesse noch das Innere von Australien
dadurch, dass an einer einzigen Stelle, im Glen of Palms
am Südabhang der Macdonald Ranges in der Nähe des
Wendekreises, eine einzige, an der Nordküste des Kon-
tinents häufigere Palme Livistona Mariae entdeckt ist.
Andere Formen sind zum Ertragen des feuchten Gebirgs-
klimas höherer Regionen gut geeignet, allen voran hier
die Gattung Ceroxylon, deren schöne Vertreter in den
Bergketten von Colombia und Venezuela zwischen 1750
bis 3000 m einheimisch sind; Arten von Oreodoxa und
Euterpe steigen in den Anden von Colombia und Bolivia
nach Orbigny bis 3000 m hoch, eine Cocos wächst nach
Thielmann in Ibarra noch bei 2225 m; in Mexiko steigen
die Chamädoreen bis 1000 m hoch, auf Java die Cala-
meen und Caryoteen bis 2200 m, Trachycarpus Martiana
und Khasyana im Himalaya bis 1525 m nach Griffith.
Die südeuropäische Zwergpalme Chamaerops humilis wächst
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/199>, abgerufen am 23.11.2024.
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