Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833].Alexander selbst wandte sich mit den übrigen Truppen nordostwärts Märsche Babers klären einiges auf: er zog denselben Weg wie Kra- terus; er nennt dieß Thal von Berawal Thal des Flusses Chan- daul. -- Der Paß Ambahir (Baber p. 251.) führt von Andaka den Malemantus hinab. 16) Arrian. IV. 24. Es ist keine
Frage, daß der Euaspla bei Arrian IV. 24. der Choas oder Choas- pes ist, ein Name, der durch Aristot. Meteor. I. 350. a. 23. voll- kommen gesichert ist. Gorydale ist die Aspasier Hauptstadt, wie sich aus Strabo XV. p. 268. ergiebt, wo man nur das kai in kai kata Plegerion zu streichen hat, um alles genau zu finden. Abweichend von Ritter nehme ich die Lage von Arigäum an der Penjcora, und nicht am Banjore an; der Guräus Fluß ist die heutige Penjcora, Alexander ſelbſt wandte ſich mit den uͤbrigen Truppen nordoſtwaͤrts Maͤrſche Babers klaͤren einiges auf: er zog denſelben Weg wie Kra- terus; er nennt dieß Thal von Berawal Thal des Fluſſes Chan- dûl. — Der Paß Ambahir (Baber p. 251.) fuͤhrt von Andaka den Malemantus hinab. 16) Arrian. IV. 24. Es iſt keine
Frage, daß der Euaspla bei Arrian IV. 24. der Choas oder Choas- pes iſt, ein Name, der durch Aristot. Meteor. I. 350. a. 23. voll- kommen geſichert iſt. Gorydale iſt die Aspaſier Hauptſtadt, wie ſich aus Strabo XV. p. 268. ergiebt, wo man nur das καὶ in και κατὰ Πληγήϱιον zu ſtreichen hat, um alles genau zu finden. Abweichend von Ritter nehme ich die Lage von Arigaͤum an der Penjcora, und nicht am Banjore an; der Guraͤus Fluß iſt die heutige Penjcora, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0381" n="367"/> Alexander ſelbſt wandte ſich mit den uͤbrigen Truppen nordoſtwaͤrts<lb/> zum Choaspes, um in moͤglichſter Schnelle Gorydale zu erreichen,<lb/> und wo moͤglich den Fuͤrſten ſelbſt in ſeine Gewalt zu bekommen.<lb/> Bereits am zweiten Tage erreichte er die Stadt, doch war die<lb/> Kunde von ſeinem Anruͤcken vorausgeeilt; die Stadt ſtand in vol-<lb/> len Flammen, die Wege zu den Bergen waren mit Fliehenden be-<lb/> deckt, ein fuͤrchterliches Gemetzel begann; doch hatte der Fuͤrſt ſelbſt<lb/> mit ſeiner zahlreichen und wohlbewehrten Leibwache bereits die un-<lb/> wegſamen Hoͤhen erreicht. Ptolemaͤus, der im Getuͤmmel den fuͤrſt-<lb/> lichen Zug erkannt und heftig verfolgt hatte, ruͤckte, ſobald das<lb/> emporſteigende Gelaͤnde fuͤr ſein Pferd zu ſteil wurde, zu Fuß an<lb/> der Spitze der wenigen Hypaspiſten, die um ihn waren, in moͤg-<lb/> lichſter Eile den Fliehenden nach; da wandte ploͤtzlich der Fuͤrſt<lb/> mit ſeinen Kriegern, ſtuͤrmte auf die Macedonier los, warf ſich<lb/> ſelbſt auf Ptolemaͤus, ſchleuderte ihm den Speer gegen die Bruſt;<lb/> Ptolemaͤus, durch ſeinen Harniſch gerettet, rannte dem Fuͤrſten die<lb/> Lanze durch die Huͤften und riß den Sterbenden zu Boden. Der<lb/> Fall des Fuͤrſten entſchied den Sieg; waͤhrend die Macedonier ver-<lb/> folgten und niedermetzelten, begann der Lagide den fuͤrſtlichen<lb/> Leichnam ſeiner Ruͤſtung zu berauben. Das ſahen die Aspaſier von<lb/> den Bergen; ſie ſtuͤrzten ſich in wilder Wuth herab, wenigſtens<lb/> die Leiche ihres Fuͤrſten zu retten; indeß war auch Alexander her-<lb/> angekommen; ein heftiger Kampf entſpann ſich, mit Muͤhe wurde<lb/> der Leichnam behauptet, erſt nach ſchwerem Kampf zogen ſich die<lb/> fuͤhrerloſen Barbaren tief in die Berge zuruͤck <note xml:id="note-0381a" next="#note-0382" place="foot" n="16)"><hi rendition="#aq">Arrian. IV.</hi> 24. Es iſt keine<lb/> Frage, daß der Euaspla bei <hi rendition="#aq">Arrian IV.</hi> 24. der Choas oder Choas-<lb/> pes iſt, ein Name, der durch <hi rendition="#aq">Aristot. Meteor. I. 350. a.</hi> 23. voll-<lb/> kommen geſichert iſt. Gorydale iſt die Aspaſier Hauptſtadt, wie ſich<lb/> aus <hi rendition="#aq">Strabo XV. p.</hi> 268. ergiebt, wo man nur das καὶ in και κατὰ<lb/> Πληγήϱιον zu ſtreichen hat, um alles genau zu finden. Abweichend<lb/> von Ritter nehme ich die Lage von Arigaͤum an der Penjcora, und<lb/> nicht am Banjore an; der Guraͤus Fluß iſt die heutige Penjcora,</note>.</p><lb/> <note xml:id="note-0381" prev="#note-0380" place="foot" n="15)">Maͤrſche Babers klaͤren einiges auf: er zog denſelben Weg wie Kra-<lb/> terus; er nennt dieß Thal von Berawal Thal des Fluſſes Chan-<lb/> d<hi rendition="#aq">û</hi>l. — Der Paß Ambahir (<hi rendition="#aq">Baber p.</hi> 251.) fuͤhrt von Andaka<lb/> den Malemantus hinab.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [367/0381]
Alexander ſelbſt wandte ſich mit den uͤbrigen Truppen nordoſtwaͤrts
zum Choaspes, um in moͤglichſter Schnelle Gorydale zu erreichen,
und wo moͤglich den Fuͤrſten ſelbſt in ſeine Gewalt zu bekommen.
Bereits am zweiten Tage erreichte er die Stadt, doch war die
Kunde von ſeinem Anruͤcken vorausgeeilt; die Stadt ſtand in vol-
len Flammen, die Wege zu den Bergen waren mit Fliehenden be-
deckt, ein fuͤrchterliches Gemetzel begann; doch hatte der Fuͤrſt ſelbſt
mit ſeiner zahlreichen und wohlbewehrten Leibwache bereits die un-
wegſamen Hoͤhen erreicht. Ptolemaͤus, der im Getuͤmmel den fuͤrſt-
lichen Zug erkannt und heftig verfolgt hatte, ruͤckte, ſobald das
emporſteigende Gelaͤnde fuͤr ſein Pferd zu ſteil wurde, zu Fuß an
der Spitze der wenigen Hypaspiſten, die um ihn waren, in moͤg-
lichſter Eile den Fliehenden nach; da wandte ploͤtzlich der Fuͤrſt
mit ſeinen Kriegern, ſtuͤrmte auf die Macedonier los, warf ſich
ſelbſt auf Ptolemaͤus, ſchleuderte ihm den Speer gegen die Bruſt;
Ptolemaͤus, durch ſeinen Harniſch gerettet, rannte dem Fuͤrſten die
Lanze durch die Huͤften und riß den Sterbenden zu Boden. Der
Fall des Fuͤrſten entſchied den Sieg; waͤhrend die Macedonier ver-
folgten und niedermetzelten, begann der Lagide den fuͤrſtlichen
Leichnam ſeiner Ruͤſtung zu berauben. Das ſahen die Aspaſier von
den Bergen; ſie ſtuͤrzten ſich in wilder Wuth herab, wenigſtens
die Leiche ihres Fuͤrſten zu retten; indeß war auch Alexander her-
angekommen; ein heftiger Kampf entſpann ſich, mit Muͤhe wurde
der Leichnam behauptet, erſt nach ſchwerem Kampf zogen ſich die
fuͤhrerloſen Barbaren tief in die Berge zuruͤck 16).
15)
16) Arrian. IV. 24. Es iſt keine
Frage, daß der Euaspla bei Arrian IV. 24. der Choas oder Choas-
pes iſt, ein Name, der durch Aristot. Meteor. I. 350. a. 23. voll-
kommen geſichert iſt. Gorydale iſt die Aspaſier Hauptſtadt, wie ſich
aus Strabo XV. p. 268. ergiebt, wo man nur das καὶ in και κατὰ
Πληγήϱιον zu ſtreichen hat, um alles genau zu finden. Abweichend
von Ritter nehme ich die Lage von Arigaͤum an der Penjcora, und
nicht am Banjore an; der Guraͤus Fluß iſt die heutige Penjcora,
15) Maͤrſche Babers klaͤren einiges auf: er zog denſelben Weg wie Kra-
terus; er nennt dieß Thal von Berawal Thal des Fluſſes Chan-
dûl. — Der Paß Ambahir (Baber p. 251.) fuͤhrt von Andaka
den Malemantus hinab.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |