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Droste-Hülshoff, Annette von: Die Judenbuche. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 51–128. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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biß und dann heulend auf drei Beinen dort Trost suchte, von wo das Uebel ausgegangen war.

In demselben Augenblicke wurden die Zweige eines nahen Gebüsches fast ohne Geräusch zurückgeschoben, und ein Mann trat heraus, im grünen Jagdrock, den silbernen Wappenschild am Arm, die gespannte Büchse in der Hand. Er ließ schnell seine Blicke über die Schlucht fahren und sie dann mit besonderer Schärfe auf dem Knaben verweilen, trat dann vor, winkte nach dem Gebüsch, und allmählich wurden sieben bis acht Männer sichtbar, alle in ähnlicher Kleidung, Waidmesser im Gürtel und die gespannten Gewehre in der Hand.

Friedrich, was war das? fragte der zuerst Erschienene. -- Ich wollte, daß der Racker auf der Stelle crepirte! Seinetwegen können die Kühe mir die Ohren vom Kopfe fressen. -- Die Canaille hat uns gesehen, sagte ein Anderer. --

Morgen sollst du auf die Reise mit einem Stein am Halse, fuhr Friedrich fort und stieß nach dem Hunde. -- Friedrich, stell dich nicht an wie ein Narr! Du kennst mich und du verstehst mich auch! Ein Blick begleitete diese Worte, der schnell wirkte. -- Herr Brandes, denkt an meine Mutter! -- Das thue ich. Hast du nichts im Walde gehört? -- Im Walde? -- Der Knabe warf einen raschen Blick auf des Försters Gesicht. -- Eure Holzfäller, sonst nichts. -- Meine Holzfäller!

Die ohnehin dunkle Gesichtsfarbe des Försters

biß und dann heulend auf drei Beinen dort Trost suchte, von wo das Uebel ausgegangen war.

In demselben Augenblicke wurden die Zweige eines nahen Gebüsches fast ohne Geräusch zurückgeschoben, und ein Mann trat heraus, im grünen Jagdrock, den silbernen Wappenschild am Arm, die gespannte Büchse in der Hand. Er ließ schnell seine Blicke über die Schlucht fahren und sie dann mit besonderer Schärfe auf dem Knaben verweilen, trat dann vor, winkte nach dem Gebüsch, und allmählich wurden sieben bis acht Männer sichtbar, alle in ähnlicher Kleidung, Waidmesser im Gürtel und die gespannten Gewehre in der Hand.

Friedrich, was war das? fragte der zuerst Erschienene. — Ich wollte, daß der Racker auf der Stelle crepirte! Seinetwegen können die Kühe mir die Ohren vom Kopfe fressen. — Die Canaille hat uns gesehen, sagte ein Anderer. —

Morgen sollst du auf die Reise mit einem Stein am Halse, fuhr Friedrich fort und stieß nach dem Hunde. — Friedrich, stell dich nicht an wie ein Narr! Du kennst mich und du verstehst mich auch! Ein Blick begleitete diese Worte, der schnell wirkte. — Herr Brandes, denkt an meine Mutter! — Das thue ich. Hast du nichts im Walde gehört? — Im Walde? — Der Knabe warf einen raschen Blick auf des Försters Gesicht. — Eure Holzfäller, sonst nichts. — Meine Holzfäller!

Die ohnehin dunkle Gesichtsfarbe des Försters

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[0036] biß und dann heulend auf drei Beinen dort Trost suchte, von wo das Uebel ausgegangen war. In demselben Augenblicke wurden die Zweige eines nahen Gebüsches fast ohne Geräusch zurückgeschoben, und ein Mann trat heraus, im grünen Jagdrock, den silbernen Wappenschild am Arm, die gespannte Büchse in der Hand. Er ließ schnell seine Blicke über die Schlucht fahren und sie dann mit besonderer Schärfe auf dem Knaben verweilen, trat dann vor, winkte nach dem Gebüsch, und allmählich wurden sieben bis acht Männer sichtbar, alle in ähnlicher Kleidung, Waidmesser im Gürtel und die gespannten Gewehre in der Hand. Friedrich, was war das? fragte der zuerst Erschienene. — Ich wollte, daß der Racker auf der Stelle crepirte! Seinetwegen können die Kühe mir die Ohren vom Kopfe fressen. — Die Canaille hat uns gesehen, sagte ein Anderer. — Morgen sollst du auf die Reise mit einem Stein am Halse, fuhr Friedrich fort und stieß nach dem Hunde. — Friedrich, stell dich nicht an wie ein Narr! Du kennst mich und du verstehst mich auch! Ein Blick begleitete diese Worte, der schnell wirkte. — Herr Brandes, denkt an meine Mutter! — Das thue ich. Hast du nichts im Walde gehört? — Im Walde? — Der Knabe warf einen raschen Blick auf des Försters Gesicht. — Eure Holzfäller, sonst nichts. — Meine Holzfäller! Die ohnehin dunkle Gesichtsfarbe des Försters

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T14:10:05Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T14:10:05Z)

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Zitationshilfe: Droste-Hülshoff, Annette von: Die Judenbuche. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 24. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 51–128. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_judenbuche_1910/36>, abgerufen am 23.11.2024.