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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844.

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"Und, wahrlich! das ist Waffenklang,
"Gewiß, den Liesner16) ganz entlang --
"Fort! fort!" -- Wie Schatten schwinden sie.

Und Zug auf Zug, aus Waldeshagen
Sieht man die schwarzen Säulen ragen,
Sich endlos die Kolonne zeigt,
Wie drüben Wetterwolke steigt,
Als wollten Heere jener Welt
Sich nächtlich treffen über'm Feld,
Das ihre Gräber mußte tragen.
Nun breitet sich's, wie Stromes Fall,
Nun windet sich's, ein wüster Ball;
Im Hui schlägt die Flamme auf,
Und dort und drüben wie im Lauf
Steifstiefeln, Koller rings umher:
Es ist der Tilly und sein Heer;
Ganz deutlich wie am Tage schier
Sieht man des Rautenschilds Panier.
Die Reiter von den Rossen steigen,
Den Hals die Thiere dampfend neigen;
Und Wiehern, Hämmern, Stimmenschall
Verschwimmen in des Donners Knall,
Da grade über Mann und Zelt
Sich das Gewitter hat gestellt.
Oft röthlich zuckend hellt ein Strahl
Die ganze Masse auf einmal.
Schon zischen Tropfen in der Glut,
Nun schwenkt schon der Soldat den Hut,
Am Federbusche flirrt es fein:

„Und, wahrlich! das iſt Waffenklang,
„Gewiß, den Liesner16) ganz entlang —
„Fort! fort!“ — Wie Schatten ſchwinden ſie.

Und Zug auf Zug, aus Waldeshagen
Sieht man die ſchwarzen Säulen ragen,
Sich endlos die Kolonne zeigt,
Wie drüben Wetterwolke ſteigt,
Als wollten Heere jener Welt
Sich nächtlich treffen über'm Feld,
Das ihre Gräber mußte tragen.
Nun breitet ſich's, wie Stromes Fall,
Nun windet ſich's, ein wüſter Ball;
Im Hui ſchlägt die Flamme auf,
Und dort und drüben wie im Lauf
Steifſtiefeln, Koller rings umher:
Es iſt der Tilly und ſein Heer;
Ganz deutlich wie am Tage ſchier
Sieht man des Rautenſchilds Panier.
Die Reiter von den Roſſen ſteigen,
Den Hals die Thiere dampfend neigen;
Und Wiehern, Hämmern, Stimmenſchall
Verſchwimmen in des Donners Knall,
Da grade über Mann und Zelt
Sich das Gewitter hat geſtellt.
Oft röthlich zuckend hellt ein Strahl
Die ganze Maſſe auf einmal.
Schon ziſchen Tropfen in der Glut,
Nun ſchwenkt ſchon der Soldat den Hut,
Am Federbuſche flirrt es fein:
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[527/0541] „Und, wahrlich! das iſt Waffenklang, „Gewiß, den Liesner16) ganz entlang — „Fort! fort!“ — Wie Schatten ſchwinden ſie. Und Zug auf Zug, aus Waldeshagen Sieht man die ſchwarzen Säulen ragen, Sich endlos die Kolonne zeigt, Wie drüben Wetterwolke ſteigt, Als wollten Heere jener Welt Sich nächtlich treffen über'm Feld, Das ihre Gräber mußte tragen. Nun breitet ſich's, wie Stromes Fall, Nun windet ſich's, ein wüſter Ball; Im Hui ſchlägt die Flamme auf, Und dort und drüben wie im Lauf Steifſtiefeln, Koller rings umher: Es iſt der Tilly und ſein Heer; Ganz deutlich wie am Tage ſchier Sieht man des Rautenſchilds Panier. Die Reiter von den Roſſen ſteigen, Den Hals die Thiere dampfend neigen; Und Wiehern, Hämmern, Stimmenſchall Verſchwimmen in des Donners Knall, Da grade über Mann und Zelt Sich das Gewitter hat geſtellt. Oft röthlich zuckend hellt ein Strahl Die ganze Maſſe auf einmal. Schon ziſchen Tropfen in der Glut, Nun ſchwenkt ſchon der Soldat den Hut, Am Federbuſche flirrt es fein:

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Zitationshilfe: Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/541>, abgerufen am 23.11.2024.