"Und wehe! nimmer wird der Fluch "Mit dir begraben, "Dir, der den Ohm und Herrn erschlug, "Johann von Schwaben!"
Aufrecht die Fraue bleich Vor ihrem Gatten stand, Der nimmt die Laute gleich, Er schlägt sie an die Wand.
Und als der Schall verklang, Da hört man noch zuletzt, Wie er die Hall' entlang Den zorn'gen Fußtritt setzt.
III.
Von heut am siebenten Tag' Das war eine schwere Stund', Als am Balkone lag Auf ihren Knien Allgund.
Laut waren des Herzens Schläge: "O Herr! erbarme dich mein, "Und bracht' ich Böses zuwege, "Mein sey die Buß' allein."
Dann beugt sie tief hinab, Sie horcht und horcht und lauscht: Vom Wehre tos't es herab, Vom Forste drunten es rauscht.
„Und wehe! nimmer wird der Fluch „Mit dir begraben, „Dir, der den Ohm und Herrn erſchlug, „Johann von Schwaben!“
Aufrecht die Fraue bleich Vor ihrem Gatten ſtand, Der nimmt die Laute gleich, Er ſchlägt ſie an die Wand.
Und als der Schall verklang, Da hört man noch zuletzt, Wie er die Hall' entlang Den zorn'gen Fußtritt ſetzt.
III.
Von heut am ſiebenten Tag' Das war eine ſchwere Stund', Als am Balkone lag Auf ihren Knien Allgund.
Laut waren des Herzens Schläge: „O Herr! erbarme dich mein, „Und bracht' ich Böſes zuwege, „Mein ſey die Buß' allein.“
Dann beugt ſie tief hinab, Sie horcht und horcht und lauſcht: Vom Wehre toſ't es herab, Vom Forſte drunten es rauſcht.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><lgn="21"><pbfacs="#f0285"n="271"/><l>„Und wehe! nimmer wird der Fluch</l><lb/><l>„Mit dir begraben,</l><lb/><l>„Dir, der den Ohm und Herrn erſchlug,</l><lb/><l>„Johann von Schwaben!“</l><lb/></lg><lgn="22"><l>Aufrecht die Fraue bleich</l><lb/><l>Vor ihrem Gatten ſtand,</l><lb/><l>Der nimmt die Laute gleich,</l><lb/><l>Er ſchlägt ſie an die Wand.</l><lb/></lg><lgn="23"><l>Und als der Schall verklang,</l><lb/><l>Da hört man noch zuletzt,</l><lb/><l>Wie er die Hall' entlang</l><lb/><l>Den zorn'gen Fußtritt ſetzt.</l><lb/></lg></lg></div><divn="3"><head><hirendition="#aq #b">III</hi>.<lb/></head><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Von heut am ſiebenten Tag'</l><lb/><l>Das war eine ſchwere Stund',</l><lb/><l>Als am Balkone lag</l><lb/><l>Auf ihren Knien Allgund.</l><lb/></lg><lgn="2"><l>Laut waren des Herzens Schläge:</l><lb/><l>„O Herr! erbarme dich mein,</l><lb/><l>„Und bracht' ich Böſes zuwege,</l><lb/><l>„Mein ſey die Buß' allein.“</l><lb/></lg><lgn="3"><l>Dann beugt ſie tief hinab,</l><lb/><l>Sie horcht und horcht und lauſcht:</l><lb/><l>Vom Wehre toſ't es herab,</l><lb/><l>Vom Forſte drunten es rauſcht.</l><lb/></lg></lg></div></div></div></body></text></TEI>
[271/0285]
„Und wehe! nimmer wird der Fluch
„Mit dir begraben,
„Dir, der den Ohm und Herrn erſchlug,
„Johann von Schwaben!“
Aufrecht die Fraue bleich
Vor ihrem Gatten ſtand,
Der nimmt die Laute gleich,
Er ſchlägt ſie an die Wand.
Und als der Schall verklang,
Da hört man noch zuletzt,
Wie er die Hall' entlang
Den zorn'gen Fußtritt ſetzt.
III.
Von heut am ſiebenten Tag'
Das war eine ſchwere Stund',
Als am Balkone lag
Auf ihren Knien Allgund.
Laut waren des Herzens Schläge:
„O Herr! erbarme dich mein,
„Und bracht' ich Böſes zuwege,
„Mein ſey die Buß' allein.“
Dann beugt ſie tief hinab,
Sie horcht und horcht und lauſcht:
Vom Wehre toſ't es herab,
Vom Forſte drunten es rauſcht.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/285>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.