Wie dann des Hauses Wirth sich freute, Der Mann mit früh ergrautem Haar, Nicht wich von seines Lehrers Seite, Und rückwärts ging um dreißig Jahr; Wie er in alter Zeiten Bann Nur flüsternd sprach nach Schüler Weise, Man sieht es an und lächelt leise, Doch mit Vergnügen sieht man's an.
Und später beim Spazierengehen Die Beiden hemmen oft den Schritt, Nach jeder Blume muß man sehen, Und manche Pflanze wandert mit. Der Eine ist des Amtes bar, Nichts hat der Andre zu regieren; Sie gehn auf's Neu' botanisiren, Der Theolog und sein Scholar.
Doch mit dem Abend naht das Scheiden, Man schiebt es auf, doch kömmt's heran, Die Kinder wollen's gar nicht leiden. Am Fenster steht der Edelmann Und spinnt noch lange, lange aus Vielfarb'ger Bilder bunt Gezwirne; Dann fährt er über seine Stirne, Und athmet auf und ist zu Haus.
Wie dann des Hauſes Wirth ſich freute, Der Mann mit früh ergrautem Haar, Nicht wich von ſeines Lehrers Seite, Und rückwärts ging um dreißig Jahr; Wie er in alter Zeiten Bann Nur flüſternd ſprach nach Schüler Weiſe, Man ſieht es an und lächelt leiſe, Doch mit Vergnügen ſieht man's an.
Und ſpäter beim Spazierengehen Die Beiden hemmen oft den Schritt, Nach jeder Blume muß man ſehen, Und manche Pflanze wandert mit. Der Eine iſt des Amtes bar, Nichts hat der Andre zu regieren; Sie gehn auf's Neu' botaniſiren, Der Theolog und ſein Scholar.
Doch mit dem Abend naht das Scheiden, Man ſchiebt es auf, doch kömmt's heran, Die Kinder wollen's gar nicht leiden. Am Fenſter ſteht der Edelmann Und ſpinnt noch lange, lange aus Vielfarb'ger Bilder bunt Gezwirne; Dann fährt er über ſeine Stirne, Und athmet auf und iſt zu Haus.
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Wie dann des Hauſes Wirth ſich freute,
Der Mann mit früh ergrautem Haar,
Nicht wich von ſeines Lehrers Seite,
Und rückwärts ging um dreißig Jahr;
Wie er in alter Zeiten Bann
Nur flüſternd ſprach nach Schüler Weiſe,
Man ſieht es an und lächelt leiſe,
Doch mit Vergnügen ſieht man's an.
Und ſpäter beim Spazierengehen
Die Beiden hemmen oft den Schritt,
Nach jeder Blume muß man ſehen,
Und manche Pflanze wandert mit.
Der Eine iſt des Amtes bar,
Nichts hat der Andre zu regieren;
Sie gehn auf's Neu' botaniſiren,
Der Theolog und ſein Scholar.
Doch mit dem Abend naht das Scheiden,
Man ſchiebt es auf, doch kömmt's heran,
Die Kinder wollen's gar nicht leiden.
Am Fenſter ſteht der Edelmann
Und ſpinnt noch lange, lange aus
Vielfarb'ger Bilder bunt Gezwirne;
Dann fährt er über ſeine Stirne,
Und athmet auf und iſt zu Haus.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/261>, abgerufen am 25.11.2024.
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