Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.wie mögt Jhr solches Zeug nur beklatschen, mein Franz Eine andere Art der Theilnahme der einfachen guten Das, was ich gesagt habe, läßt zweierlei Folgerungen Entweder man giebt zu, daß es eine Sünde gegen Wenn die Männer sich entschließen könnten, auf- Da aber Verlegenheit die Modetracht unseres Zeit- Meine gelehrten Herren und Ehemänner, wozu haben wie mögt Jhr solches Zeug nur beklatschen, mein Franz Eine andere Art der Theilnahme der einfachen guten Das, was ich gesagt habe, läßt zweierlei Folgerungen Entweder man giebt zu, daß es eine Sünde gegen Wenn die Männer sich entschließen könnten, auf- Da aber Verlegenheit die Modetracht unseres Zeit- Meine gelehrten Herren und Ehemänner, wozu haben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="34"/> wie mögt Jhr solches Zeug nur beklatschen, mein Franz<lb/> macht's besser, viel besser.</p><lb/> <p>Eine andere Art der Theilnahme der einfachen guten<lb/> Hausfrau an den ideellen Bestrebungen des Mannes<lb/> kenne ich nicht, jene Prophetinnen des Geistes ausge-<lb/> nommen, die nicht maßgebend sind.</p><lb/> <p>Das, was ich gesagt habe, läßt zweierlei Folgerungen<lb/> zu:</p><lb/> <p>Entweder man giebt zu, daß es eine Sünde gegen<lb/> den heiligen Geist der Ehe ist, der Frau diejenigen<lb/> Bildungsmittel vorzuenthalten, die geeignet sind, sie zu<lb/> einer ebenbürtigen Gefährtin, zu einer Freundin des<lb/> Mannes zu machen, oder man acceptirt die andere<lb/> Folgerung: daß eigentliche Freundschaft kein nothwen-<lb/> diges Bedingniß einer guten Ehe sei.</p><lb/> <p>Wenn die Männer sich entschließen könnten, auf-<lb/> richtig zu sein, so würden sie, der Mehrzahl nach, letzterer<lb/> Meinung beipflichten.</p><lb/> <p>Da aber Verlegenheit die Modetracht unseres Zeit-<lb/> alters ist, so geben sie gar nichts zu, sondern antworten<lb/> mit jenen abgestandenen Phrasen, jenen uralten mora-<lb/> lischen Meidingern, von der Zauberkraft des weiblichen<lb/> Gemüths, von der den Frauen angeborenen Jdealität,<lb/> von blauäugigen Hausfrauentugenden u. s. w.</p><lb/> <p>Meine gelehrten Herren und Ehemänner, wozu haben<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0042]
wie mögt Jhr solches Zeug nur beklatschen, mein Franz
macht's besser, viel besser.
Eine andere Art der Theilnahme der einfachen guten
Hausfrau an den ideellen Bestrebungen des Mannes
kenne ich nicht, jene Prophetinnen des Geistes ausge-
nommen, die nicht maßgebend sind.
Das, was ich gesagt habe, läßt zweierlei Folgerungen
zu:
Entweder man giebt zu, daß es eine Sünde gegen
den heiligen Geist der Ehe ist, der Frau diejenigen
Bildungsmittel vorzuenthalten, die geeignet sind, sie zu
einer ebenbürtigen Gefährtin, zu einer Freundin des
Mannes zu machen, oder man acceptirt die andere
Folgerung: daß eigentliche Freundschaft kein nothwen-
diges Bedingniß einer guten Ehe sei.
Wenn die Männer sich entschließen könnten, auf-
richtig zu sein, so würden sie, der Mehrzahl nach, letzterer
Meinung beipflichten.
Da aber Verlegenheit die Modetracht unseres Zeit-
alters ist, so geben sie gar nichts zu, sondern antworten
mit jenen abgestandenen Phrasen, jenen uralten mora-
lischen Meidingern, von der Zauberkraft des weiblichen
Gemüths, von der den Frauen angeborenen Jdealität,
von blauäugigen Hausfrauentugenden u. s. w.
Meine gelehrten Herren und Ehemänner, wozu haben
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