Staate ab und seiner Weisheit. Besäße aber der Staat immer diese höchste Weisheit der zeitigen Erkenntniß, so würden wir niemals von Revolutionen gehört haben.
Vielleicht aber unterdrückt der Staat nur diejenigen Keime, aus denen eine blutige Saat emporschießen könnte?
Die Socialdemokraten wie die Anhänger der Frauen- befreiung erstreben eine neue Weltordnung. Die letzteren verlacht man, die ersteren nicht.
Warum?
Vor der bleichen Furcht verstummt das Gelächter. Das Blut, das aus Wunden strömt, wird gescheut, Niemand ist vor solchen Wunden sicher. Ueber verblu- tende Herzen lächelt man fort - zur Tagesordnung.
Für mich liegt der Anfang alles wahrhaften Fort- schritts auf dem Gebiet der Frauenfrage im Stimm- recht der Frauen. Die Gesetze, bei denen sie am meisten interessirt sind, sind gegen sie, weil ohne sie.
Despotisch nennt man diejenige Regierung, die sich eine unbeschränkte Autorität über die Bevölkerung gegen Wunsch und Willen derselben anmaßt. Fast alle Gesetz- geber der letzten Jahrhunderte betonen, daß Niemand durch irgend ein Gesetz gebunden sein sollte, bei dessen Abfassung er nicht mitgewirkt habe.
Unter unzähligen derartigen Aussprüchen ist mir ein Wort Franklins gegenwärtig. Er sagt: "Jeder Ange-
Staate ab und seiner Weisheit. Besäße aber der Staat immer diese höchste Weisheit der zeitigen Erkenntniß, so würden wir niemals von Revolutionen gehört haben.
Vielleicht aber unterdrückt der Staat nur diejenigen Keime, aus denen eine blutige Saat emporschießen könnte?
Die Socialdemokraten wie die Anhänger der Frauen- befreiung erstreben eine neue Weltordnung. Die letzteren verlacht man, die ersteren nicht.
Warum?
Vor der bleichen Furcht verstummt das Gelächter. Das Blut, das aus Wunden strömt, wird gescheut, Niemand ist vor solchen Wunden sicher. Ueber verblu- tende Herzen lächelt man fort – zur Tagesordnung.
Für mich liegt der Anfang alles wahrhaften Fort- schritts auf dem Gebiet der Frauenfrage im Stimm- recht der Frauen. Die Gesetze, bei denen sie am meisten interessirt sind, sind gegen sie, weil ohne sie.
Despotisch nennt man diejenige Regierung, die sich eine unbeschränkte Autorität über die Bevölkerung gegen Wunsch und Willen derselben anmaßt. Fast alle Gesetz- geber der letzten Jahrhunderte betonen, daß Niemand durch irgend ein Gesetz gebunden sein sollte, bei dessen Abfassung er nicht mitgewirkt habe.
Unter unzähligen derartigen Aussprüchen ist mir ein Wort Franklins gegenwärtig. Er sagt: „Jeder Ange-
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Staate ab und seiner Weisheit. Besäße aber der Staat
immer diese höchste Weisheit der zeitigen Erkenntniß, so
würden wir niemals von Revolutionen gehört haben.
Vielleicht aber unterdrückt der Staat nur diejenigen
Keime, aus denen eine blutige Saat emporschießen könnte?
Die Socialdemokraten wie die Anhänger der Frauen-
befreiung erstreben eine neue Weltordnung. Die letzteren
verlacht man, die ersteren nicht.
Warum?
Vor der bleichen Furcht verstummt das Gelächter.
Das Blut, das aus Wunden strömt, wird gescheut,
Niemand ist vor solchen Wunden sicher. Ueber verblu-
tende Herzen lächelt man fort – zur Tagesordnung.
Für mich liegt der Anfang alles wahrhaften Fort-
schritts auf dem Gebiet der Frauenfrage im Stimm-
recht der Frauen. Die Gesetze, bei denen sie am
meisten interessirt sind, sind gegen sie, weil ohne sie.
Despotisch nennt man diejenige Regierung, die sich
eine unbeschränkte Autorität über die Bevölkerung gegen
Wunsch und Willen derselben anmaßt. Fast alle Gesetz-
geber der letzten Jahrhunderte betonen, daß Niemand
durch irgend ein Gesetz gebunden sein sollte, bei dessen
Abfassung er nicht mitgewirkt habe.
Unter unzähligen derartigen Aussprüchen ist mir ein
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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/174>, abgerufen am 16.07.2024.
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