Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.es mit einigen Reminiscenzen wie Schiller, Jean Paul Mit einem Wort: ihr wissenschaftliches Gewissen Nie wird ein Denker gegen die Befreiung des weib- Man weise mir ein einziges, mit Geist und Ge- Kommen wir auf die praktische Tragweite der Frage Es handelt sich bei dieser Frage gar nicht darum, Dohm, Der Jesuitismus im Hausstande. 11
es mit einigen Reminiscenzen wie Schiller, Jean Paul Mit einem Wort: ihr wissenschaftliches Gewissen Nie wird ein Denker gegen die Befreiung des weib- Man weise mir ein einziges, mit Geist und Ge- Kommen wir auf die praktische Tragweite der Frage Es handelt sich bei dieser Frage gar nicht darum, Dohm, Der Jesuitismus im Hausstande. 11
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0169" n="161"/> es mit einigen Reminiscenzen wie Schiller, Jean Paul<lb/> und anderen modernen Frauenlob's nicht abgethan ist.<lb/> Sie wissen, man muß einen Gegenstand kennen, ihn<lb/> tief durchdacht haben, ehe man darüber schreibt.</p><lb/> <p>Mit einem Wort: ihr wissenschaftliches Gewissen<lb/> hindert jene Männer, schriftlich gegen die Frauenbe-<lb/> wegung Parthei zu ergreifen, so sehr Jhr Gefühl dieselbe<lb/> verdammen mag.</p><lb/> <p>Nie wird ein Denker gegen die Befreiung des weib-<lb/> lichen Geschlechts sich erheben, <choice><sic>den</sic><corr>denn</corr></choice> Du, Göttin der rei-<lb/> nen und stolzen Vernunft, Du hast keine Argumente<lb/> für unsere Gegner.</p><lb/> <p>Man weise mir ein einziges, mit Geist und Ge-<lb/> danken geschriebenes Buch gegen die heutigen Frauen-<lb/> bestrebungen nach, und mit unablässigem, strengem Ernst<lb/> will ich es studiren.</p><lb/> <p>Kommen wir auf die praktische Tragweite der Frage<lb/> zurück.</p><lb/> <p>Es handelt sich bei dieser Frage gar nicht darum,<lb/> ob die Frauen klüger oder dümmer sind als die Män-<lb/> ner. Meinetwegen, wenn es zu Jhrem Glück gehört,<lb/> mögen die Herren Männer annehmen, daß die Klügsten<lb/> ihres Geschlechts den Klügsten des andern Geschlechts<lb/> stets unendlich überlegen sein werden. Sie mögen sich<lb/> von dem Bewußtsein durchdringen lassen, daß Gott der<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Dohm</hi>, Der Jesuitismus im Hausstande. 11</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0169]
es mit einigen Reminiscenzen wie Schiller, Jean Paul
und anderen modernen Frauenlob's nicht abgethan ist.
Sie wissen, man muß einen Gegenstand kennen, ihn
tief durchdacht haben, ehe man darüber schreibt.
Mit einem Wort: ihr wissenschaftliches Gewissen
hindert jene Männer, schriftlich gegen die Frauenbe-
wegung Parthei zu ergreifen, so sehr Jhr Gefühl dieselbe
verdammen mag.
Nie wird ein Denker gegen die Befreiung des weib-
lichen Geschlechts sich erheben, denn Du, Göttin der rei-
nen und stolzen Vernunft, Du hast keine Argumente
für unsere Gegner.
Man weise mir ein einziges, mit Geist und Ge-
danken geschriebenes Buch gegen die heutigen Frauen-
bestrebungen nach, und mit unablässigem, strengem Ernst
will ich es studiren.
Kommen wir auf die praktische Tragweite der Frage
zurück.
Es handelt sich bei dieser Frage gar nicht darum,
ob die Frauen klüger oder dümmer sind als die Män-
ner. Meinetwegen, wenn es zu Jhrem Glück gehört,
mögen die Herren Männer annehmen, daß die Klügsten
ihres Geschlechts den Klügsten des andern Geschlechts
stets unendlich überlegen sein werden. Sie mögen sich
von dem Bewußtsein durchdringen lassen, daß Gott der
Dohm, Der Jesuitismus im Hausstande. 11
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |