Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.war man zur Zeit der Renaissance schon recht civilisirt.) Wenn eine herrschsüchtige Frau des byzantischen Kai- Die Nerven sind bei beiden Geschlechtern zarter ge- Seltsam - warum kam in keiner jener Frauen, in Warum hören wir nicht von einer dieser Frauen, Wenn es wahr ist, daß die Frau kocht, wie die war man zur Zeit der Renaissance schon recht civilisirt.) Wenn eine herrschsüchtige Frau des byzantischen Kai- Die Nerven sind bei beiden Geschlechtern zarter ge- Seltsam – warum kam in keiner jener Frauen, in Warum hören wir nicht von einer dieser Frauen, Wenn es wahr ist, daß die Frau kocht, wie die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0164" n="156"/> war man zur Zeit der Renaissance schon recht civilisirt.)<lb/> Erstens würde doch die Wandlung der Frauen Schritt<lb/> halten mit der der Männer, und dann bleibt nicht die<lb/> Menschennatur (wenigstens so weit bis jetzt unser geisti-<lb/> ges Auge zu schauen vermag) immer und ewig dieselbe?<lb/> sind es nicht blos ihre Erscheinungsformen, die sich<lb/> ändern?</p><lb/> <p>Wenn eine herrschsüchtige Frau des byzantischen Kai-<lb/> serreichs ihre Verwandten hängen, spießen und verhungern<lb/> ließ, um sich ihrer zu entledigen, so wird eine herrsch-<lb/> süchtige Frau der Gegenwart dolchscharfe Jntriguen<lb/> spinnen, die ihren Feind ebenso sicher dem Verderben<lb/> weihen. Der Unterschied ist nur: damals floß mehr<lb/> Blut nach außen, moderne Grausamkeit läßt die Lebens-<lb/> kraft nach innen verbluten.</p><lb/> <p>Die Nerven sind bei beiden Geschlechtern zarter ge-<lb/> worden.</p><lb/> <p>Seltsam – warum kam in keiner jener Frauen, in<lb/> keiner dieser Fulvia's, Agrippina's, Livia's, Julia's, in<lb/> keine jener Jrenen, Berenicen, Zenobia's, Olympia's,<lb/> Kleopatra's das Naturgesetz zum Durchbruch!</p><lb/> <p>Warum hören wir nicht von einer dieser Frauen,<lb/> daß sie wenigstens auf dem Sterbebett ihre Jrrthümer<lb/> bereut und mit dem Strickstrumpf am Herzen gestorben?</p><lb/> <p>Wenn es wahr ist, daß die Frau kocht, wie die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [156/0164]
war man zur Zeit der Renaissance schon recht civilisirt.)
Erstens würde doch die Wandlung der Frauen Schritt
halten mit der der Männer, und dann bleibt nicht die
Menschennatur (wenigstens so weit bis jetzt unser geisti-
ges Auge zu schauen vermag) immer und ewig dieselbe?
sind es nicht blos ihre Erscheinungsformen, die sich
ändern?
Wenn eine herrschsüchtige Frau des byzantischen Kai-
serreichs ihre Verwandten hängen, spießen und verhungern
ließ, um sich ihrer zu entledigen, so wird eine herrsch-
süchtige Frau der Gegenwart dolchscharfe Jntriguen
spinnen, die ihren Feind ebenso sicher dem Verderben
weihen. Der Unterschied ist nur: damals floß mehr
Blut nach außen, moderne Grausamkeit läßt die Lebens-
kraft nach innen verbluten.
Die Nerven sind bei beiden Geschlechtern zarter ge-
worden.
Seltsam – warum kam in keiner jener Frauen, in
keiner dieser Fulvia's, Agrippina's, Livia's, Julia's, in
keine jener Jrenen, Berenicen, Zenobia's, Olympia's,
Kleopatra's das Naturgesetz zum Durchbruch!
Warum hören wir nicht von einer dieser Frauen,
daß sie wenigstens auf dem Sterbebett ihre Jrrthümer
bereut und mit dem Strickstrumpf am Herzen gestorben?
Wenn es wahr ist, daß die Frau kocht, wie die
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(2017-07-10T17:06:15Z)
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(2017-07-10T17:06:15Z)
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