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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.

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resten zusammengehackt, nie werdet Jhr die Wonne des
Familienkaffee's schlürfen. Eurem Magen mögen diese
guten Bissen wohl bekommen, aber Euer Herz, Euer
Gemüth geht auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen
gastronomischen Wege zu Grunde.

Eins möchte ich gar zu gern wissen, vielleicht be-
lehrt mich eine gute Hausfrau darüber: Warum nimmt
man an, daß die Frau nur mit Liebe waschen, kochen
und plätten kann, und nicht auch zeichnen, malen,
Bücher führen, Bücher schreiben, Klavier spielen, unter-
richten u. s. w., womit sie doch, anstatt drei Groschen
täglich, einen, zwei oder drei Thaler verdienen könnte,
die dann wieder ihrer Familie zu Gute kämen?

Jst die Liebe wirklich an Nähnadel und Plättbrett
gebunden? und erstickt sie an Oelfarbe, ersäuft sie in
Dintenschwärze?

Eins der Vorurtheile, welche diesen Aberglauben
nähren, heißt: Baar Geld.

Baares Geld, von einer Hausfrau verdient, hat ein
wenig den Beigeschmack von Sündengeld.

Sie soll ihrem Gatten beistehen, aber nicht baar,
sie soll ihm fröhnen, wie der Untergebene im Mittel-
alter dem Herrn fröhnte.

Was sie ihm verdient, soll sie ihm abnähen und
abplätten in Oberhemden, abkochen und abschmoren in

resten zusammengehackt, nie werdet Jhr die Wonne des
Familienkaffee's schlürfen. Eurem Magen mögen diese
guten Bissen wohl bekommen, aber Euer Herz, Euer
Gemüth geht auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen
gastronomischen Wege zu Grunde.

Eins möchte ich gar zu gern wissen, vielleicht be-
lehrt mich eine gute Hausfrau darüber: Warum nimmt
man an, daß die Frau nur mit Liebe waschen, kochen
und plätten kann, und nicht auch zeichnen, malen,
Bücher führen, Bücher schreiben, Klavier spielen, unter-
richten u. s. w., womit sie doch, anstatt drei Groschen
täglich, einen, zwei oder drei Thaler verdienen könnte,
die dann wieder ihrer Familie zu Gute kämen?

Jst die Liebe wirklich an Nähnadel und Plättbrett
gebunden? und erstickt sie an Oelfarbe, ersäuft sie in
Dintenschwärze?

Eins der Vorurtheile, welche diesen Aberglauben
nähren, heißt: Baar Geld.

Baares Geld, von einer Hausfrau verdient, hat ein
wenig den Beigeschmack von Sündengeld.

Sie soll ihrem Gatten beistehen, aber nicht baar,
sie soll ihm fröhnen, wie der Untergebene im Mittel-
alter dem Herrn fröhnte.

Was sie ihm verdient, soll sie ihm abnähen und
abplätten in Oberhemden, abkochen und abschmoren in

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[126/0134] resten zusammengehackt, nie werdet Jhr die Wonne des Familienkaffee's schlürfen. Eurem Magen mögen diese guten Bissen wohl bekommen, aber Euer Herz, Euer Gemüth geht auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen gastronomischen Wege zu Grunde. Eins möchte ich gar zu gern wissen, vielleicht be- lehrt mich eine gute Hausfrau darüber: Warum nimmt man an, daß die Frau nur mit Liebe waschen, kochen und plätten kann, und nicht auch zeichnen, malen, Bücher führen, Bücher schreiben, Klavier spielen, unter- richten u. s. w., womit sie doch, anstatt drei Groschen täglich, einen, zwei oder drei Thaler verdienen könnte, die dann wieder ihrer Familie zu Gute kämen? Jst die Liebe wirklich an Nähnadel und Plättbrett gebunden? und erstickt sie an Oelfarbe, ersäuft sie in Dintenschwärze? Eins der Vorurtheile, welche diesen Aberglauben nähren, heißt: Baar Geld. Baares Geld, von einer Hausfrau verdient, hat ein wenig den Beigeschmack von Sündengeld. Sie soll ihrem Gatten beistehen, aber nicht baar, sie soll ihm fröhnen, wie der Untergebene im Mittel- alter dem Herrn fröhnte. Was sie ihm verdient, soll sie ihm abnähen und abplätten in Oberhemden, abkochen und abschmoren in

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/134>, abgerufen am 22.11.2024.