Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.Diese Jnschriften lügen zuweilen, und auf dem Grab- Jch will dies Kapitel von der Sparsamkeit nicht Die Erhaltung eines solchen kostet nach heutigen Also - sparsame Hausfrau - entweder entlasse Sie finden das unschicklich, meine Damen? Jch Diese Jnschriften lügen zuweilen, und auf dem Grab- Jch will dies Kapitel von der Sparsamkeit nicht Die Erhaltung eines solchen kostet nach heutigen Also – sparsame Hausfrau – entweder entlasse Sie finden das unschicklich, meine Damen? Jch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0126" n="118"/> <p>Diese Jnschriften lügen zuweilen, und auf dem Grab-<lb/> stein mancher dieser Frauen müßte stehen, den Männern<lb/> zur ewigen Gewissenspein: „Sie starb am Wirth-<lb/> schaftsgelde.‟</p><lb/> <p>Jch will dies Kapitel von der Sparsamkeit nicht<lb/> schließen, ohne diejenigen guten Hausfrauen, welche in<lb/> der That und in der Wahrheit ihren Männern eine<lb/> pekuniäre Erleichterung verschaffen wollen, darauf auf-<lb/> merksam zu machen, daß sie ihre Absicht am leichtesten<lb/> erreichen, wenn sie dem Gatten ein Dienstmädchen er-<lb/> sparen.</p><lb/> <p>Die Erhaltung eines solchen kostet nach heutigen<lb/> Einrichtungen ungefähr 150 Thaler, die Ersparniß<lb/> würde sich demnach lohnen.</p><lb/> <p>Also – sparsame Hausfrau – entweder entlasse<lb/> Deine Köchin, und koche anstatt mit vier mit zwei Hän-<lb/> den, oder, wenn Du Deine Abneigung gegen rothe Hände<lb/> und Abschlachten nicht bezwingen kannst, so schreibe Dei-<lb/> ner Kinderwärterin den Schein, und pflege und hüte<lb/> allein, ohne jeglichen Beistand, die lieben Kindlein.<lb/> Freilich wärst Du dann ans Haus gebunden und müß-<lb/> test so ziemlich allen Vergnügungen entsagen, auch müß-<lb/> test Du selbst Dein Kindchen spazieren tragen oder<lb/> fahren.</p><lb/> <p>Sie finden das unschicklich, meine Damen? Jch<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0126]
Diese Jnschriften lügen zuweilen, und auf dem Grab-
stein mancher dieser Frauen müßte stehen, den Männern
zur ewigen Gewissenspein: „Sie starb am Wirth-
schaftsgelde.‟
Jch will dies Kapitel von der Sparsamkeit nicht
schließen, ohne diejenigen guten Hausfrauen, welche in
der That und in der Wahrheit ihren Männern eine
pekuniäre Erleichterung verschaffen wollen, darauf auf-
merksam zu machen, daß sie ihre Absicht am leichtesten
erreichen, wenn sie dem Gatten ein Dienstmädchen er-
sparen.
Die Erhaltung eines solchen kostet nach heutigen
Einrichtungen ungefähr 150 Thaler, die Ersparniß
würde sich demnach lohnen.
Also – sparsame Hausfrau – entweder entlasse
Deine Köchin, und koche anstatt mit vier mit zwei Hän-
den, oder, wenn Du Deine Abneigung gegen rothe Hände
und Abschlachten nicht bezwingen kannst, so schreibe Dei-
ner Kinderwärterin den Schein, und pflege und hüte
allein, ohne jeglichen Beistand, die lieben Kindlein.
Freilich wärst Du dann ans Haus gebunden und müß-
test so ziemlich allen Vergnügungen entsagen, auch müß-
test Du selbst Dein Kindchen spazieren tragen oder
fahren.
Sie finden das unschicklich, meine Damen? Jch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |