schauungen zu opfern. Jch behaupte darum, nur eine ganz gute Frau kann zugleich eine ganz gute Haus- frau sein. Eine durchaus schlechte Haushaltung ist nicht eine Folge mangelnder Hausfrauenkenntnisse oder Fertigkeiten, sondern ein Beweis, daß die Frau überhaupt nichts taugt - als Mensch.
Nur eine völlig zerrüttete Gesundheit oder abnorme häusliche Verhältnisse, oder ebenso abnorme Dummheit können ab und zu als ein Milderungsgrund angesehen werden.
Wenn eine Frau ihre Familie schlecht ernährt, um sich für das ersparte Geld Putz und Tand anzuschaffen, so entspringt diese Unwürdigkeit nicht dem Mangel einer speziellen Hausfrauentugend, sondern einem allgemein menschlichen Laster, dem Egoismus und der Eitelkeit.
Wenn eine Frau durch anhaltende Zanksucht das Haus den Jhrigen zur Hölle macht, so erscheint dieses Ergebniß wiederum nicht als ein Mangel an Wirth- schaftskenntnissen, sondern als ursprüngliche Charakter- bosheit.
Manche andere Eigenschaften, wie Sauberkeit und Ordnung sind nicht nur jeder Hausfrau, sondern jedem anständigen Menschen unerläßlich.
Was die Frau durch Arbeit dem Manne ersparen kann.
schauungen zu opfern. Jch behaupte darum, nur eine ganz gute Frau kann zugleich eine ganz gute Haus- frau sein. Eine durchaus schlechte Haushaltung ist nicht eine Folge mangelnder Hausfrauenkenntnisse oder Fertigkeiten, sondern ein Beweis, daß die Frau überhaupt nichts taugt – als Mensch.
Nur eine völlig zerrüttete Gesundheit oder abnorme häusliche Verhältnisse, oder ebenso abnorme Dummheit können ab und zu als ein Milderungsgrund angesehen werden.
Wenn eine Frau ihre Familie schlecht ernährt, um sich für das ersparte Geld Putz und Tand anzuschaffen, so entspringt diese Unwürdigkeit nicht dem Mangel einer speziellen Hausfrauentugend, sondern einem allgemein menschlichen Laster, dem Egoismus und der Eitelkeit.
Wenn eine Frau durch anhaltende Zanksucht das Haus den Jhrigen zur Hölle macht, so erscheint dieses Ergebniß wiederum nicht als ein Mangel an Wirth- schaftskenntnissen, sondern als ursprüngliche Charakter- bosheit.
Manche andere Eigenschaften, wie Sauberkeit und Ordnung sind nicht nur jeder Hausfrau, sondern jedem anständigen Menschen unerläßlich.
Was die Frau durch Arbeit dem Manne ersparen kann.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0117"n="109"/>
schauungen zu opfern. Jch behaupte darum, nur eine<lb/><hirendition="#g">ganz gute Frau</hi> kann zugleich eine <hirendition="#g">ganz gute Haus-<lb/>
frau</hi> sein. Eine durchaus schlechte Haushaltung ist<lb/>
nicht eine Folge mangelnder Hausfrauenkenntnisse oder<lb/>
Fertigkeiten, sondern ein Beweis, daß die Frau überhaupt<lb/>
nichts taugt – als Mensch.</p><lb/><p>Nur eine völlig zerrüttete Gesundheit oder abnorme<lb/>
häusliche Verhältnisse, oder ebenso abnorme Dummheit<lb/>
können ab und zu als ein Milderungsgrund angesehen<lb/>
werden.</p><lb/><p>Wenn eine Frau ihre Familie schlecht ernährt, um<lb/>
sich für das ersparte Geld Putz und Tand anzuschaffen,<lb/>
so entspringt diese Unwürdigkeit nicht dem Mangel einer<lb/>
speziellen Hausfrauentugend, sondern einem allgemein<lb/>
menschlichen Laster, dem Egoismus und der Eitelkeit.</p><lb/><p>Wenn eine Frau durch anhaltende Zanksucht das<lb/>
Haus den Jhrigen zur Hölle macht, so erscheint dieses<lb/>
Ergebniß wiederum nicht als ein Mangel an Wirth-<lb/>
schaftskenntnissen, sondern als ursprüngliche Charakter-<lb/>
bosheit.</p><lb/><p>Manche andere Eigenschaften, wie Sauberkeit und<lb/>
Ordnung sind nicht nur jeder Hausfrau, sondern jedem<lb/>
anständigen Menschen unerläßlich.</p><lb/><p><hirendition="#g">Was die Frau durch Arbeit dem Manne<lb/>
ersparen kann</hi>.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[109/0117]
schauungen zu opfern. Jch behaupte darum, nur eine
ganz gute Frau kann zugleich eine ganz gute Haus-
frau sein. Eine durchaus schlechte Haushaltung ist
nicht eine Folge mangelnder Hausfrauenkenntnisse oder
Fertigkeiten, sondern ein Beweis, daß die Frau überhaupt
nichts taugt – als Mensch.
Nur eine völlig zerrüttete Gesundheit oder abnorme
häusliche Verhältnisse, oder ebenso abnorme Dummheit
können ab und zu als ein Milderungsgrund angesehen
werden.
Wenn eine Frau ihre Familie schlecht ernährt, um
sich für das ersparte Geld Putz und Tand anzuschaffen,
so entspringt diese Unwürdigkeit nicht dem Mangel einer
speziellen Hausfrauentugend, sondern einem allgemein
menschlichen Laster, dem Egoismus und der Eitelkeit.
Wenn eine Frau durch anhaltende Zanksucht das
Haus den Jhrigen zur Hölle macht, so erscheint dieses
Ergebniß wiederum nicht als ein Mangel an Wirth-
schaftskenntnissen, sondern als ursprüngliche Charakter-
bosheit.
Manche andere Eigenschaften, wie Sauberkeit und
Ordnung sind nicht nur jeder Hausfrau, sondern jedem
anständigen Menschen unerläßlich.
Was die Frau durch Arbeit dem Manne
ersparen kann.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Weitere Informationen:
Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: keine Angabe;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/117>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.