der Frau ausmachen? Keineswegs. Und darauf allein kommt es an was dem Weibe frommt, was zu seiner inneren und äußeren Förderung gereicht.
Daß die Männer im Allgemeinen geistig wenig begabte Frauen den intelligenten vorziehen, halten sie für eine vernichtende Kritik aller intelligenten Weiber und für einen Beweis, daß geistige Jnferiorität das natürliche Element der Frau sei. Jhren Geschmack stempeln sie zu einem Naturgesetz. Kann die kindlichste Anmaßung weiter gehen?
Die Faseleien und Widersprüche der Männer, Frauenwesen betreffend, gehen in's Unglaubliche. So stellt sich Klemm in seiner "Geschichte der Frauen" die aus der weiblichen Sphäre getretene Dame folgender- maßen vor: "Diese Emancipirten, sagt er, streifen in männlicher Tracht umher, sie vertauschen den Strick- strumpf mit der Cigarre und theilweise die Nadel mit der Feder, um mit den Männern öffentlich über die socialen Fragen der Zeit, über den Staat und dessen zweckmäßigste Form zu unterhandeln, im geheimen aber die Zahl ihrer Liebhaber möglichst zu vermehren." Der- selbe Klemm aber erklärt alle Frauen für reizlos, die sich ihrer weiblichen Sphäre entäußert haben, solche Weiber seien den Männern ein Greuel u.s.w. Der- artige Widersprüche zu deuten, solche Räthsel zu lösen,
der Frau ausmachen? Keineswegs. Und darauf allein kommt es an was dem Weibe frommt, was zu seiner inneren und äußeren Förderung gereicht.
Daß die Männer im Allgemeinen geistig wenig begabte Frauen den intelligenten vorziehen, halten sie für eine vernichtende Kritik aller intelligenten Weiber und für einen Beweis, daß geistige Jnferiorität das natürliche Element der Frau sei. Jhren Geschmack stempeln sie zu einem Naturgesetz. Kann die kindlichste Anmaßung weiter gehen?
Die Faseleien und Widersprüche der Männer, Frauenwesen betreffend, gehen in's Unglaubliche. So stellt sich Klemm in seiner „Geschichte der Frauen‟ die aus der weiblichen Sphäre getretene Dame folgender- maßen vor: „Diese Emancipirten, sagt er, streifen in männlicher Tracht umher, sie vertauschen den Strick- strumpf mit der Cigarre und theilweise die Nadel mit der Feder, um mit den Männern öffentlich über die socialen Fragen der Zeit, über den Staat und dessen zweckmäßigste Form zu unterhandeln, im geheimen aber die Zahl ihrer Liebhaber möglichst zu vermehren.‟ Der- selbe Klemm aber erklärt alle Frauen für reizlos, die sich ihrer weiblichen Sphäre entäußert haben, solche Weiber seien den Männern ein Greuel u.s.w. Der- artige Widersprüche zu deuten, solche Räthsel zu lösen,
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der Frau ausmachen? Keineswegs. Und darauf allein
kommt es an was dem Weibe frommt, was zu seiner
inneren und äußeren Förderung gereicht.
Daß die Männer im Allgemeinen geistig wenig
begabte Frauen den intelligenten vorziehen, halten sie
für eine vernichtende Kritik aller intelligenten Weiber
und für einen Beweis, daß geistige Jnferiorität das
natürliche Element der Frau sei. Jhren Geschmack
stempeln sie zu einem Naturgesetz. Kann die kindlichste
Anmaßung weiter gehen?
Die Faseleien und Widersprüche der Männer,
Frauenwesen betreffend, gehen in's Unglaubliche. So
stellt sich Klemm in seiner „Geschichte der Frauen‟ die
aus der weiblichen Sphäre getretene Dame folgender-
maßen vor: „Diese Emancipirten, sagt er, streifen in
männlicher Tracht umher, sie vertauschen den Strick-
strumpf mit der Cigarre und theilweise die Nadel mit
der Feder, um mit den Männern öffentlich über die
socialen Fragen der Zeit, über den Staat und dessen
zweckmäßigste Form zu unterhandeln, im geheimen aber
die Zahl ihrer Liebhaber möglichst zu vermehren.‟ Der-
selbe Klemm aber erklärt alle Frauen für reizlos, die
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Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_frauenfrage_1876/146>, abgerufen am 22.07.2024.
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