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Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.

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Denken und Nichtdenken, wollte sich der Ganzheit
ihrer Denkweise nicht einfügen. Sie erkannten vollkommen
richtig, daß es sich hier handle um ein entweder -
oder, daß diese Melusinennaturen, diese Undinen und
Nebelgestalten, diese Sphinxe, mit einem Wort das
moderne Weib, in das Reich der Mährchen, der Träume,
der Poeten gehöre, in der Wirklichkeit aber keinen
Platz finde. Mit der Energie consequenter Geister
mußten sie zu dem Resultat kommen: "Entweder ist
das Weib ein ganzer Mensch und damit vollberechtigt,
in den Genuß aller Menschenrechte zu treten, oder sie
ist weniger als ein Mensch, nur ein Werkzeug zur Er-
haltung des eigentlichen Menschen, des Mannes". Sie
entschieden sich für das Letztere.

Wären die Beziehungen dieser beiden Männer zu
Frauen anderer Art gewesen, als sie gewesen sind, sie
würden vielleicht zu entgegengesetzten Resultaten gekommen sein.

Die Art dieser Beziehungen zu untersuchen, ist
hier nicht der Ort, ich will nur daran erinnern, daß
Schopenhauer - und gewiß aus sehr guten Gründen
- ein vollkommner Weiberfeind gewesen ist.

Und könnte es nicht geschehen, daß noch einmal
ein Kaiser, gleich dem großen Napoleon, an die Spitze
der Nationen träte und könnte es nicht geschehen, daß

Denken und Nichtdenken, wollte sich der Ganzheit
ihrer Denkweise nicht einfügen. Sie erkannten vollkommen
richtig, daß es sich hier handle um ein entweder –
oder, daß diese Melusinennaturen, diese Undinen und
Nebelgestalten, diese Sphinxe, mit einem Wort das
moderne Weib, in das Reich der Mährchen, der Träume,
der Poeten gehöre, in der Wirklichkeit aber keinen
Platz finde. Mit der Energie consequenter Geister
mußten sie zu dem Resultat kommen: „Entweder ist
das Weib ein ganzer Mensch und damit vollberechtigt,
in den Genuß aller Menschenrechte zu treten, oder sie
ist weniger als ein Mensch, nur ein Werkzeug zur Er-
haltung des eigentlichen Menschen, des Mannes‟. Sie
entschieden sich für das Letztere.

Wären die Beziehungen dieser beiden Männer zu
Frauen anderer Art gewesen, als sie gewesen sind, sie
würden vielleicht zu entgegengesetzten Resultaten gekommen sein.

Die Art dieser Beziehungen zu untersuchen, ist
hier nicht der Ort, ich will nur daran erinnern, daß
Schopenhauer – und gewiß aus sehr guten Gründen
– ein vollkommner Weiberfeind gewesen ist.

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ein Kaiser, gleich dem großen Napoleon, an die Spitze
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[105/0113] Denken und Nichtdenken, wollte sich der Ganzheit ihrer Denkweise nicht einfügen. Sie erkannten vollkommen richtig, daß es sich hier handle um ein entweder – oder, daß diese Melusinennaturen, diese Undinen und Nebelgestalten, diese Sphinxe, mit einem Wort das moderne Weib, in das Reich der Mährchen, der Träume, der Poeten gehöre, in der Wirklichkeit aber keinen Platz finde. Mit der Energie consequenter Geister mußten sie zu dem Resultat kommen: „Entweder ist das Weib ein ganzer Mensch und damit vollberechtigt, in den Genuß aller Menschenrechte zu treten, oder sie ist weniger als ein Mensch, nur ein Werkzeug zur Er- haltung des eigentlichen Menschen, des Mannes‟. Sie entschieden sich für das Letztere. Wären die Beziehungen dieser beiden Männer zu Frauen anderer Art gewesen, als sie gewesen sind, sie würden vielleicht zu entgegengesetzten Resultaten gekommen sein. Die Art dieser Beziehungen zu untersuchen, ist hier nicht der Ort, ich will nur daran erinnern, daß Schopenhauer – und gewiß aus sehr guten Gründen – ein vollkommner Weiberfeind gewesen ist. Und könnte es nicht geschehen, daß noch einmal ein Kaiser, gleich dem großen Napoleon, an die Spitze der Nationen träte und könnte es nicht geschehen, daß  

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_frauenfrage_1876/113>, abgerufen am 09.10.2024.