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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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sie auf/ und verbrennete hernach ihren Leib. Drauf nahm man den Thäter und hieng ihn über ihr Grab/ darein die Asche verscharret war.

Beatus Rhenan. lib. 1. rer. Germanic.

XLVIII. Bey den Römern/ wie die Könige noch regirten/ sonderlich zu Zeiten Romuli, ist ein Gesetz gemacht/ darinn dem Mann und Befreundten anheim gestellet worden/ das Ehebrecherische Weid/ wie sie nur selber gewolt / ümbzubringen/ also lautend: Adulterii convictam Vir & cognati, uti volent, necanto!

Balduin. in comm. ad Leg. Romuli l. 15. Rebhan in par alipom. Meierian. Dec. qvaest. 4. n. 3.

XLIX. Sein Nachfolger Numa Pompilius hat gleichfals den Ehebruch hart gestraffet / wie

Festus Pomp. l. 14. de V. S. und A. Gellius lib. 4. Noct. Attic. c. 3.

bezeugen. Welches auch die Successores meistentheils beobachtet.

L. Als aber die Könige vertrieben/ und das Regiment auf das Volck/ die Bürgemeister und zehen Männer kommen/ soll obgedachtes Gesetze Romuli denen Legibus duodecim Tabularum einverleibet worden seyn/ dieses Inhalts: SI QVA MULIER TEMETUM BIBERET, CUMVE ALIENO VIRO PROBRI QVID FACERET, IN EAM MARITUS, CAUSA CUM IPSIUS MULIERIS PROPINQVIS COGNITA, POENAM STATUERET, AST SI EAM IN ADULTERIO DEPREHENDERET, TUM EAM OCCIDENDI JUS ET POTESTATEM HABERET!

Si vera sunt qvae scribit Jul. Pac. in XII. Tab. ad Leg. 21. de Jure privato.

LI. Und Gellius lib. 10. Noct. Attic. c. 23. referirt ex Catone daß auch zu desselben Zeit denen Ehemännern solch Recht noch zugelassen gewesen.

LII. Dannenhero einige davor gehalten/ es sey dasselbe so lange in Observanz blieben/ bis Lex Julia promulgiret worden: weil inzwischen man kein ander Straf-Gesetze wegen des Ehebruchs/ aber wohl dieses in den Historien finde / daß die Männer an die bey ihren Weibern ertapte Ehebrecher selbst Hand geleget / als wie

LIII. Bibienus, welcher Carbonem Actienum, und

LIV. Pub. Cervius, so Pontium deshalben castriret und ausgeschnitten.

Valer. Maxim. lib. 6. c. 1.

LV. Unde illud Horatii lib. 1. Serm. Satyr. 2.

--- Qvin etiam illud

sie auf/ und verbrennete hernach ihren Leib. Drauf nahm man den Thäter und hieng ihn über ihr Grab/ darein die Asche verscharret war.

Beatus Rhenan. lib. 1. rer. Germanic.

XLVIII. Bey den Römern/ wie die Könige noch regirten/ sonderlich zu Zeiten Romuli, ist ein Gesetz gemacht/ darinn dem Mann und Befreundten anheim gestellet worden/ das Ehebrecherische Weid/ wie sie nur selber gewolt / ümbzubringen/ also lautend: Adulterii convictam Vir & cognati, uti volent, necanto!

Balduin. in comm. ad Leg. Romuli l. 15. Rebhan in par alipom. Meierian. Dec. qvaest. 4. n. 3.

XLIX. Sein Nachfolger Numa Pompilius hat gleichfals den Ehebruch hart gestraffet / wie

Festus Pomp. l. 14. de V. S. und A. Gellius lib. 4. Noct. Attic. c. 3.

bezeugen. Welches auch die Successores meistentheils beobachtet.

L. Als aber die Könige vertrieben/ und das Regiment auf das Volck/ die Bürgemeister und zehen Männer kommen/ soll obgedachtes Gesetze Romuli denen Legibus duodecim Tabularum einverleibet worden seyn/ dieses Inhalts: SI QVA MULIER TEMETUM BIBERET, CUMVE ALIENO VIRO PROBRI QVID FACERET, IN EAM MARITUS, CAUSA CUM IPSIUS MULIERIS PROPINQVIS COGNITA, POENAM STATUERET, AST SI EAM IN ADULTERIO DEPREHENDERET, TUM EAM OCCIDENDI JUS ET POTESTATEM HABERET!

Si vera sunt qvae scribit Jul. Pac. in XII. Tab. ad Leg. 21. de Jure privato.

LI. Und Gellius lib. 10. Noct. Attic. c. 23. referirt ex Catone daß auch zu desselben Zeit denen Ehemännern solch Recht noch zugelassen gewesen.

LII. Dannenhero einige davor gehalten/ es sey dasselbe so lange in Observanz blieben/ bis Lex Julia promulgiret worden: weil inzwischen man kein ander Straf-Gesetze wegen des Ehebruchs/ aber wohl dieses in den Historien finde / daß die Männer an die bey ihren Weibern ertapte Ehebrecher selbst Hand geleget / als wie

LIII. Bibienus, welcher Carbonem Actienum, und

LIV. Pub. Cervius, so Pontium deshalben castriret und ausgeschnitten.

Valer. Maxim. lib. 6. c. 1.

LV. Unde illud Horatii lib. 1. Serm. Satyr. 2.

--- Qvin etiam illud

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        <p>Beatus Rhenan. lib. 1. rer. Germanic.</p>
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        <p>L. Als aber die Könige vertrieben/ und das Regiment auf das Volck/ die                      Bürgemeister und zehen Männer kommen/ soll obgedachtes Gesetze Romuli denen                      Legibus duodecim Tabularum einverleibet worden seyn/ dieses Inhalts: SI QVA                      MULIER TEMETUM BIBERET, CUMVE ALIENO VIRO PROBRI QVID FACERET, IN EAM MARITUS,                      CAUSA CUM IPSIUS MULIERIS PROPINQVIS COGNITA, POENAM STATUERET, AST SI EAM IN                      ADULTERIO DEPREHENDERET, TUM EAM OCCIDENDI JUS ET POTESTATEM HABERET!</p>
        <p>Si vera sunt qvae scribit Jul. Pac. in XII. Tab. ad Leg. 21. de Jure privato.</p>
        <p>LI. Und Gellius lib. 10. Noct. Attic. c. 23. referirt ex Catone daß auch zu                      desselben Zeit denen Ehemännern solch Recht noch zugelassen gewesen.</p>
        <p>LII. Dannenhero einige davor gehalten/ es sey dasselbe so lange in Observanz                      blieben/ bis Lex Julia promulgiret worden: weil inzwischen man kein ander                      Straf-Gesetze wegen des Ehebruchs/ aber wohl dieses in den Historien finde /                      daß die Männer an die bey ihren Weibern ertapte Ehebrecher selbst Hand geleget /                      als wie</p>
        <p>LIII. Bibienus, welcher Carbonem Actienum, und</p>
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        <p>Valer. Maxim. lib. 6. c. 1.</p>
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[81/0091] sie auf/ und verbrennete hernach ihren Leib. Drauf nahm man den Thäter und hieng ihn über ihr Grab/ darein die Asche verscharret war. Beatus Rhenan. lib. 1. rer. Germanic. XLVIII. Bey den Römern/ wie die Könige noch regirten/ sonderlich zu Zeiten Romuli, ist ein Gesetz gemacht/ darinn dem Mann und Befreundten anheim gestellet worden/ das Ehebrecherische Weid/ wie sie nur selber gewolt / ümbzubringen/ also lautend: Adulterii convictam Vir & cognati, uti volent, necanto! Balduin. in comm. ad Leg. Romuli l. 15. Rebhan in par alipom. Meierian. Dec. qvaest. 4. n. 3. XLIX. Sein Nachfolger Numa Pompilius hat gleichfals den Ehebruch hart gestraffet / wie Festus Pomp. l. 14. de V. S. und A. Gellius lib. 4. Noct. Attic. c. 3. bezeugen. Welches auch die Successores meistentheils beobachtet. L. Als aber die Könige vertrieben/ und das Regiment auf das Volck/ die Bürgemeister und zehen Männer kommen/ soll obgedachtes Gesetze Romuli denen Legibus duodecim Tabularum einverleibet worden seyn/ dieses Inhalts: SI QVA MULIER TEMETUM BIBERET, CUMVE ALIENO VIRO PROBRI QVID FACERET, IN EAM MARITUS, CAUSA CUM IPSIUS MULIERIS PROPINQVIS COGNITA, POENAM STATUERET, AST SI EAM IN ADULTERIO DEPREHENDERET, TUM EAM OCCIDENDI JUS ET POTESTATEM HABERET! Si vera sunt qvae scribit Jul. Pac. in XII. Tab. ad Leg. 21. de Jure privato. LI. Und Gellius lib. 10. Noct. Attic. c. 23. referirt ex Catone daß auch zu desselben Zeit denen Ehemännern solch Recht noch zugelassen gewesen. LII. Dannenhero einige davor gehalten/ es sey dasselbe so lange in Observanz blieben/ bis Lex Julia promulgiret worden: weil inzwischen man kein ander Straf-Gesetze wegen des Ehebruchs/ aber wohl dieses in den Historien finde / daß die Männer an die bey ihren Weibern ertapte Ehebrecher selbst Hand geleget / als wie LIII. Bibienus, welcher Carbonem Actienum, und LIV. Pub. Cervius, so Pontium deshalben castriret und ausgeschnitten. Valer. Maxim. lib. 6. c. 1. LV. Unde illud Horatii lib. 1. Serm. Satyr. 2. --- Qvin etiam illud

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/91>, abgerufen am 09.05.2024.