Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.wie auch der Hörnerne Seifried: daher ihnen ihre Feinde nichts anhaben können/ wie hiervon jährlich die Meister-Singer zu Worms noch singen/ und deswegen von der Obrigkeit beschencket werden/ weil gemeldier Seifried die Würmer und Drachen umbgebracht/ so sich daherum aufgehalten. CCII. Käyser Rudolphus der andere soll gleichfalls ein solch Schwerd von einen Florentiner bekommen haben. Erasm. Francisci in den Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 24. pag. 622. & 623. Zeiler. Epist. 512. pag. 493. CCIII. In Holstein ist/ wie Herr Harsdörfer in der zweyten Abtheilung seiner Erqvick-Stunden gedencket/ eben dergleichen Gewehr auch geschmiedet worden / mit welchen ein Edelmann/ dem es in die Hand gekommen/ viel Unheil angerichtet / weil er sich mehr drauf/ als auf GOtt verlassen bis er endlich in der Gefahr / die er geliebet/ umbkommen. CCIV. Aber unverworren mit solchen Aberglaubischen Zauberischen Dingen. Denn ob schon manches Ding seine offenbahre natürliche Ursachen hat/ was wir offt vor unnatürlich halten/ so scheinet doch solche Wirckung des Schwerds oder Degen sey nicht so gar natürlich/ daß der schwartze Caspar nicht die Hand mit darbey habe: Zumahl bey solcher Zurichtung; die von oberzehlten Mineralien geschicht / welche mehrentheils von dem Theophrasto lib. de Constell. Spec. angegeben: oder die von Galgen/ Ketten/ Rad und Richt-Schwerdtern genommen wird. Dergleichen Schwerd jetztgedachter Theophrastus auch von einen berühmten Scharffrichter bekommen/ und solches so werth/ wie ein Heiligthum gehalten. CCV. Einem gewissenhafften Menschen kommen alle Sachen verdächtig und bedencklich vor/ die/ ob sie gleich in der Natur könten gegründet seyn/ dennoch der Mensch anders nicht/ ohne durch einen bösen Engel/ oder von einen Scharffrichter/ der mit bösen Künsten umbgehet/ erfahren kan: Unter welchen der Magische Degen/ ihne allen Zweiffel ist/ da er gleich natürlicher Weise / etwas besonders wirckte/ sintemahl der Satan solchen Natur-Geheimnissen/ die kein menschlicher Verstand ergründen kan/ eben darumb entdeckt/ daß der Mensch seine Zuversicht drauf werffen/ und damit etwas Böses stifften solle. Drumb am besten man führe ein Schwerd von guten wohlgetemperirten Stahl; ziehe solches mit einen frischen Arm/ aus wichtiger und gerechter Ursach aus der Scheiden / so wird wie auch der Hörnerne Seifried: daher ihnen ihre Feinde nichts anhaben können/ wie hiervon jährlich die Meister-Singer zu Worms noch singen/ und deswegen von der Obrigkeit beschencket werden/ weil gemeldier Seifried die Würmer und Drachen umbgebracht/ so sich daherum aufgehalten. CCII. Käyser Rudolphus der andere soll gleichfalls ein solch Schwerd von einen Florentiner bekommen haben. Erasm. Francisci in den Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 24. pag. 622. & 623. Zeiler. Epist. 512. pag. 493. CCIII. In Holstein ist/ wie Herr Harsdörfer in der zweyten Abtheilung seiner Erqvick-Stunden gedencket/ eben dergleichen Gewehr auch geschmiedet worden / mit welchen ein Edelmann/ dem es in die Hand gekommen/ viel Unheil angerichtet / weil er sich mehr drauf/ als auf GOtt verlassen bis er endlich in der Gefahr / die er geliebet/ umbkommen. CCIV. Aber unverworren mit solchen Aberglaubischen Zauberischen Dingen. Denn ob schon manches Ding seine offenbahre natürliche Ursachen hat/ was wir offt vor unnatürlich halten/ so scheinet doch solche Wirckung des Schwerds oder Degen sey nicht so gar natürlich/ daß der schwartze Caspar nicht die Hand mit darbey habe: Zumahl bey solcher Zurichtung; die von oberzehlten Mineralien geschicht / welche mehrentheils von dem Theophrasto lib. de Constell. Spec. angegeben: oder die von Galgen/ Ketten/ Rad und Richt-Schwerdtern genommen wird. Dergleichen Schwerd jetztgedachter Theophrastus auch von einen berühmten Scharffrichter bekommen/ und solches so werth/ wie ein Heiligthum gehalten. CCV. Einem gewissenhafften Menschen kommen alle Sachen verdächtig und bedencklich vor/ die/ ob sie gleich in der Natur könten gegründet seyn/ dennoch der Mensch anders nicht/ ohne durch einen bösen Engel/ oder von einen Scharffrichter/ der mit bösen Künsten umbgehet/ erfahren kan: Unter welchen der Magische Degen/ ihne allen Zweiffel ist/ da er gleich natürlicher Weise / etwas besonders wirckte/ sintemahl der Satan solchen Natur-Geheimnissen/ die kein menschlicher Verstand ergründen kan/ eben darumb entdeckt/ daß der Mensch seine Zuversicht drauf werffen/ und damit etwas Böses stifften solle. 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In Holstein ist/ wie Herr Harsdörfer in der zweyten Abtheilung seiner Erqvick-Stunden gedencket/ eben dergleichen Gewehr auch geschmiedet worden / mit welchen ein Edelmann/ dem es in die Hand gekommen/ viel Unheil angerichtet / weil er sich mehr drauf/ als auf GOtt verlassen bis er endlich in der Gefahr / die er geliebet/ umbkommen.</p> <p>CCIV. Aber unverworren mit solchen Aberglaubischen Zauberischen Dingen. Denn ob schon manches Ding seine offenbahre natürliche Ursachen hat/ was wir offt vor unnatürlich halten/ so scheinet doch solche Wirckung des Schwerds oder Degen sey nicht so gar natürlich/ daß der schwartze Caspar nicht die Hand mit darbey habe: Zumahl bey solcher Zurichtung; die von oberzehlten Mineralien geschicht / welche mehrentheils von dem Theophrasto lib. de Constell. Spec. angegeben: oder die von Galgen/ Ketten/ Rad und Richt-Schwerdtern genommen wird. Dergleichen Schwerd jetztgedachter Theophrastus auch von einen berühmten Scharffrichter bekommen/ und solches so werth/ wie ein Heiligthum gehalten.</p> <p>CCV. Einem gewissenhafften Menschen kommen alle Sachen verdächtig und bedencklich vor/ die/ ob sie gleich in der Natur könten gegründet seyn/ dennoch der Mensch anders nicht/ ohne durch einen bösen Engel/ oder von einen Scharffrichter/ der mit bösen Künsten umbgehet/ erfahren kan: Unter welchen der Magische Degen/ ihne allen Zweiffel ist/ da er gleich natürlicher Weise / etwas besonders wirckte/ sintemahl der Satan solchen Natur-Geheimnissen/ die kein menschlicher Verstand ergründen kan/ eben darumb entdeckt/ daß der Mensch seine Zuversicht drauf werffen/ und damit etwas Böses stifften solle. Drumb am besten man führe ein Schwerd von guten wohlgetemperirten Stahl; ziehe solches mit einen frischen Arm/ aus wichtiger und gerechter Ursach aus der Scheiden / so wird </p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0080]
wie auch der Hörnerne Seifried: daher ihnen ihre Feinde nichts anhaben können/ wie hiervon jährlich die Meister-Singer zu Worms noch singen/ und deswegen von der Obrigkeit beschencket werden/ weil gemeldier Seifried die Würmer und Drachen umbgebracht/ so sich daherum aufgehalten.
CCII. Käyser Rudolphus der andere soll gleichfalls ein solch Schwerd von einen Florentiner bekommen haben.
Erasm. Francisci in den Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ lib. 2. disc. 24. pag. 622. & 623.
Zeiler. Epist. 512. pag. 493.
CCIII. In Holstein ist/ wie Herr Harsdörfer in der zweyten Abtheilung seiner Erqvick-Stunden gedencket/ eben dergleichen Gewehr auch geschmiedet worden / mit welchen ein Edelmann/ dem es in die Hand gekommen/ viel Unheil angerichtet / weil er sich mehr drauf/ als auf GOtt verlassen bis er endlich in der Gefahr / die er geliebet/ umbkommen.
CCIV. Aber unverworren mit solchen Aberglaubischen Zauberischen Dingen. Denn ob schon manches Ding seine offenbahre natürliche Ursachen hat/ was wir offt vor unnatürlich halten/ so scheinet doch solche Wirckung des Schwerds oder Degen sey nicht so gar natürlich/ daß der schwartze Caspar nicht die Hand mit darbey habe: Zumahl bey solcher Zurichtung; die von oberzehlten Mineralien geschicht / welche mehrentheils von dem Theophrasto lib. de Constell. Spec. angegeben: oder die von Galgen/ Ketten/ Rad und Richt-Schwerdtern genommen wird. Dergleichen Schwerd jetztgedachter Theophrastus auch von einen berühmten Scharffrichter bekommen/ und solches so werth/ wie ein Heiligthum gehalten.
CCV. Einem gewissenhafften Menschen kommen alle Sachen verdächtig und bedencklich vor/ die/ ob sie gleich in der Natur könten gegründet seyn/ dennoch der Mensch anders nicht/ ohne durch einen bösen Engel/ oder von einen Scharffrichter/ der mit bösen Künsten umbgehet/ erfahren kan: Unter welchen der Magische Degen/ ihne allen Zweiffel ist/ da er gleich natürlicher Weise / etwas besonders wirckte/ sintemahl der Satan solchen Natur-Geheimnissen/ die kein menschlicher Verstand ergründen kan/ eben darumb entdeckt/ daß der Mensch seine Zuversicht drauf werffen/ und damit etwas Böses stifften solle. Drumb am besten man führe ein Schwerd von guten wohlgetemperirten Stahl; ziehe solches mit einen frischen Arm/ aus wichtiger und gerechter Ursach aus der Scheiden / so wird
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/80>, abgerufen am 22.07.2024. |