Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.gen geführet/ so ihnen langs den Schultern herab gehangen. Von den kurtzen Diodorus Siculus lib. 28. da er saget: Sie haben lange Schwerdter an eisernen oder ehernen Ketten auff der rechten Seiten hangen. CXIII. Die Teutschen und Frantzosen waren ümb die Lenden gegürtet/ und an solchen Gürteln/ die ihnen für Wehrgehenge dieneten/ hieng das Schwerd mit einer kleinen Ketten gehefftet. Solbige kurtze Gehenge/ oder Schwerd-Gürtel waren breit und mit eisernen Puckeln beschlagen. Denn von Golde oder Silber wuste das uralte Teutschland noch nichts. CXIV. Nachdem aber die Gothen/ Francken und Burgunder in Italien und Franckreich gekommen/ haben sie hernach äherne getragen/ und von gleichen Metall auff ihre Helmen machen lassen; Ihre Fürsten aber güldene und silberne: Jedoch waren auch nur der Reichen ihre Gürtel vorhin mit Eisen/ gepuckelt; des Pöbels seine mit nichts/ sondern nur allein von blossen Leder gemacht. Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst und Sitten-Spiegel lib. 2. discurs. 24. pag. 620. & 621. CXV. Die Hispanische Degenklingen sind jederzeit auch vor gut/ starck und durchdringend gehalten worden. Libsius lib. 3. de milit. Rom. dial. 3. Schönborn lib. 6. polit. c. 8. pag. 478.CXVI. Joh. Ravisius Textor in seiner Officina oder Theatro Histor. & poet. lib. 3. c. 33. führet auch unterschiedliche Arthen der alten Degen/ Schwerdter und Dölche an. Item Alex. ab Alexand. lib. 6. genial. dier. c. 22. ibiqve Tiraqvel. in annotat. pag. 973. CXVII. Es stehet aber nicht einem jeden frey einen Degen zu tragen/ sondern nur gewissen Personen/ denen es von der hohen Obrigkeit zugelassen und vergönnet ist/ ita jus gladii olim habebant praefectus praetorio & Magister Eqvitum. Petr. Greg. Tholos. lib. 47. Synt. Jur. Univ. c. 18. n. 4. & c. 14. n. 5. oder die den Degen durch Ritterliche Thaten/ vortrefflicher Conduite, Tugenden / oder auch Gelehrsamkeit acqviriret und erworben haben: als CXIIX. 1. Ritter / qvi cum gladio investiuntur, eoqve cinguntur tam in testi[unleserliches Material]onium operae strenue praestitae, qvam ad rem imposterum fortiter geren[unleserliches Material]m. [unleserliches Material]ecian. tr. Crim. lib. 1. c. 3. n. 40. & 42. CXIX. 2. D[unleserliches Material] von Adel/ weil sie/ als Vasallen mit ihren Degen allezeit parat seyn müssen/ [unleserliches Material] Landes und Lehns-Herren zu schützen. gen geführet/ so ihnen langs den Schultern herab gehangen. Von den kurtzen Diodorus Siculus lib. 28. da er saget: Sie haben lange Schwerdter an eisernen oder ehernen Ketten auff der rechten Seiten hangen. CXIII. Die Teutschen und Frantzosen waren ümb die Lenden gegürtet/ und an solchen Gürteln/ die ihnen für Wehrgehenge dieneten/ hieng das Schwerd mit einer kleinen Ketten gehefftet. Solbige kurtze Gehenge/ oder Schwerd-Gürtel waren breit und mit eisernen Puckeln beschlagen. Denn von Golde oder Silber wuste das uralte Teutschland noch nichts. CXIV. Nachdem aber die Gothen/ Francken und Burgunder in Italien und Franckreich gekommen/ haben sie hernach äherne getragen/ und von gleichen Metall auff ihre Helmen machen lassen; Ihre Fürsten aber güldene und silberne: Jedoch waren auch nur der Reichen ihre Gürtel vorhin mit Eisen/ gepuckelt; des Pöbels seine mit nichts/ sondern nur allein von blossen Leder gemacht. Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst und Sitten-Spiegel lib. 2. discurs. 24. pag. 620. & 621. CXV. Die Hispanische Degenklingen sind jederzeit auch vor gut/ starck und durchdringend gehalten worden. Libsius lib. 3. de milit. Rom. dial. 3. Schönborn lib. 6. polit. c. 8. pag. 478.CXVI. Joh. Ravisius Textor in seiner Officina oder Theatro Histor. & poet. lib. 3. c. 33. führet auch unterschiedliche Arthen der alten Degen/ Schwerdter und Dölche an. Item Alex. ab Alexand. lib. 6. genial. dier. c. 22. ibiqve Tiraqvel. in annotat. pag. 973. CXVII. Es stehet aber nicht einem jeden frey einen Degen zu tragen/ sondern nur gewissen Personen/ denen es von der hohen Obrigkeit zugelassen und vergönnet ist/ ita jus gladii olim habebant praefectus praetorio & Magister Eqvitum. Petr. Greg. Tholos. lib. 47. Synt. Jur. Univ. c. 18. n. 4. & c. 14. n. 5. oder die den Degen durch Ritterliche Thaten/ vortrefflicher Conduite, Tugenden / oder auch Gelehrsamkeit acqviriret und erworben haben: als CXIIX. 1. Ritter / qvi cum gladio investiuntur, eoqve cinguntur tam in testi[unleserliches Material]onium operae strenuè praestitae, qvam ad rem imposterum fortiter geren[unleserliches Material]m. [unleserliches Material]ecian. tr. Crim. lib. 1. c. 3. n. 40. & 42. CXIX. 2. D[unleserliches Material] von Adel/ weil sie/ als Vasallen mit ihren Degen allezeit parat seyn müssen/ [unleserliches Material] Landes und Lehns-Herren zu schützen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0066" n="56"/> gen geführet/ so ihnen langs den Schultern herab gehangen. Von den kurtzen Diodorus Siculus lib. 28. da er saget: Sie haben lange Schwerdter an eisernen oder ehernen Ketten auff der rechten Seiten hangen.</p> <p>CXIII. Die Teutschen und Frantzosen waren ümb die Lenden gegürtet/ und an solchen Gürteln/ die ihnen für Wehrgehenge dieneten/ hieng das Schwerd mit einer kleinen Ketten gehefftet. Solbige kurtze Gehenge/ oder Schwerd-Gürtel waren breit und mit eisernen Puckeln beschlagen. Denn von Golde oder Silber wuste das uralte Teutschland noch nichts.</p> <p>CXIV. Nachdem aber die Gothen/ Francken und Burgunder in Italien und Franckreich gekommen/ haben sie hernach äherne getragen/ und von gleichen Metall auff ihre Helmen machen lassen; Ihre Fürsten aber güldene und silberne: Jedoch waren auch nur der Reichen ihre Gürtel vorhin mit Eisen/ gepuckelt; des Pöbels seine mit nichts/ sondern nur allein von blossen Leder gemacht.</p> <p>Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst und Sitten-Spiegel lib. 2. discurs. 24. pag. 620. & 621.</p> <p>CXV. Die Hispanische Degenklingen sind jederzeit auch vor gut/ starck und durchdringend gehalten worden.</p> <l>Libsius lib. 3. de milit. Rom. dial. 3.</l> <l>Schönborn lib. 6. polit. c. 8. pag. 478.</l> <p>CXVI. Joh. Ravisius Textor in seiner Officina oder Theatro Histor. & poet. lib. 3. c. 33. führet auch unterschiedliche Arthen der alten Degen/ Schwerdter und Dölche an. 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gen geführet/ so ihnen langs den Schultern herab gehangen. Von den kurtzen Diodorus Siculus lib. 28. da er saget: Sie haben lange Schwerdter an eisernen oder ehernen Ketten auff der rechten Seiten hangen.
CXIII. Die Teutschen und Frantzosen waren ümb die Lenden gegürtet/ und an solchen Gürteln/ die ihnen für Wehrgehenge dieneten/ hieng das Schwerd mit einer kleinen Ketten gehefftet. Solbige kurtze Gehenge/ oder Schwerd-Gürtel waren breit und mit eisernen Puckeln beschlagen. Denn von Golde oder Silber wuste das uralte Teutschland noch nichts.
CXIV. Nachdem aber die Gothen/ Francken und Burgunder in Italien und Franckreich gekommen/ haben sie hernach äherne getragen/ und von gleichen Metall auff ihre Helmen machen lassen; Ihre Fürsten aber güldene und silberne: Jedoch waren auch nur der Reichen ihre Gürtel vorhin mit Eisen/ gepuckelt; des Pöbels seine mit nichts/ sondern nur allein von blossen Leder gemacht.
Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst und Sitten-Spiegel lib. 2. discurs. 24. pag. 620. & 621.
CXV. Die Hispanische Degenklingen sind jederzeit auch vor gut/ starck und durchdringend gehalten worden.
Libsius lib. 3. de milit. Rom. dial. 3. Schönborn lib. 6. polit. c. 8. pag. 478. CXVI. Joh. Ravisius Textor in seiner Officina oder Theatro Histor. & poet. lib. 3. c. 33. führet auch unterschiedliche Arthen der alten Degen/ Schwerdter und Dölche an. Item Alex. ab Alexand. lib. 6. genial. dier. c. 22. ibiqve Tiraqvel. in annotat. pag. 973.
CXVII. Es stehet aber nicht einem jeden frey einen Degen zu tragen/ sondern nur gewissen Personen/ denen es von der hohen Obrigkeit zugelassen und vergönnet ist/ ita jus gladii olim habebant praefectus praetorio & Magister Eqvitum. Petr. Greg. Tholos. lib. 47. Synt. Jur. Univ. c. 18. n. 4. & c. 14. n. 5. oder die den Degen durch Ritterliche Thaten/ vortrefflicher Conduite, Tugenden / oder auch Gelehrsamkeit acqviriret und erworben haben: als CXIIX. 1. Ritter / qvi cum gladio investiuntur, eoqve cinguntur tam in testi_ onium operae strenuè praestitae, qvam ad rem imposterum fortiter geren_ m.
_ ecian. tr. Crim. lib. 1. c. 3. n. 40. & 42.
CXIX. 2. D_ von Adel/ weil sie/ als Vasallen mit ihren Degen allezeit parat seyn müssen/ _ Landes und Lehns-Herren zu schützen.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/66>, abgerufen am 16.02.2025. |