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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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diese Bilder/ sonderlich der Vorfahren als ein Zeichen ihres Abels und Vornehmen alten Geschlechtes/ nach dem einer derselben viele hatte/ und zum Theil fein räuchericht aussahen/ vorher getragen. Doch durffte dieses keiner thun oder vornehmen deren vor Eltern/ oder er selbst nicht Curules, AEdiles, Praetores, Censores oder Consules gewesen: denn solches Anfangs nur denen Patriciis zukahm.

Draco de Orig. & Jure patricior. lib. 1. c. 8. n. 7. & 8.

Carol. Sigon. de Antiq. Jur. Civ. Rom. lib. 2. c. 20.

Polyb. lib. 6. Alex. ab Alexand. lib. 6. Alex. ab Alexand. lib 5. c. 24.

Rudolph Gottfried. Knichen Oper. polit. tom. 1. lib. 2. c. 5. pag. 910.

LV. Eben als wie heut zu Tage bey grosser Herrn/ item tapfferer Krieges-Officirer/ auch Vornehmer von Adel Leichbegängnißen/ Fahnen/ Schilde Wapen/ und allerhand Waffen pflegen vorgetragen/ und hernach in den Kirchen / wo sie ihre Begräbnisse haben/ bey ihren Epitaphiis, dren offt ihr Contrafayt und Bildnis gemahlet/ pflegen angehefftet zu werden.

Wolfgang. Lazius lib. 9. com. Reip. Rom. c. 1.

LVI. Welches bey uns Teutschen schon eine alte Gewohnheit ist/ deren auch Tacitus de morib. Germ. gedencket: ibi: Struem rogi nec vestibus, nec odoribus cumulant, sua cuiqve arma, qvorundam igni & eqvus adjicitur:

LVII. Daher die Gewonheit blieben/ daß bey hoher Potentaten/ Ritter und tapfferer Krieges Obersten Leichbegängnissen die Leib- oder Freud- und Trauer-Pferde noch auff den heutigen Tag vorgeführet werden.

LVIII. Gestalt denn auch in Franckreich üblich ist/ daß man auff des Königs / oder dessen Printzen Leichbestattung/ ihre eigne Contrasaitte mit vora[unleserliches Material]träget.

Draco d. lib. 1. c. 8. n. 11. Speidel. in Spec. Jur. v. Bildnissen. p. 152.

LIX. Wenn aber ein vornehmer Herr bey den Römern starb/ trug man nicht allein ihrer Ahnen/ sondern auch anderer tapffern und berühmten Leuthe Bildnisse ihnen bey der Leiche für/ wie dem Käyser Augusto geschahe.

Dio. Cass. lib. 56.

LX. Im übrigen ist gewiß/ daß Käyser Nero üm deswillen den Cassium Longinum ümbringen lassen/ weil er des C. Caffii, der den Caesarem geholffen erstechen / Bildniß bey sich behalten.

Sveton. in Nerone c. 37.

Die Spartaner hatten den Gebrauch/ daß sie der vornehmen Helden und

diese Bilder/ sonderlich der Vorfahren als ein Zeichen ihres Abels und Vornehmen alten Geschlechtes/ nach dem einer derselben viele hatte/ und zum Theil fein räuchericht aussahen/ vorher getragen. Doch durffte dieses keiner thun oder vornehmen deren vor Eltern/ oder er selbst nicht Curules, AEdiles, Praetores, Censores oder Consules gewesen: denn solches Anfangs nur denen Patriciis zukahm.

Draco de Orig. & Jure patricior. lib. 1. c. 8. n. 7. & 8.

Carol. Sigon. de Antiq. Jur. Civ. Rom. lib. 2. c. 20.

Polyb. lib. 6. Alex. ab Alexand. lib. 6. Alex. ab Alexand. lib 5. c. 24.

Rudolph Gottfried. Knichen Oper. polit. tom. 1. lib. 2. c. 5. pag. 910.

LV. Eben als wie heut zu Tage bey grosser Herrn/ item tapfferer Krieges-Officirer/ auch Vornehmer von Adel Leichbegängnißen/ Fahnen/ Schilde Wapen/ und allerhand Waffen pflegen vorgetragen/ und hernach in den Kirchen / wo sie ihre Begräbnisse haben/ bey ihren Epitaphiis, dren offt ihr Contrafayt und Bildnis gemahlet/ pflegen angehefftet zu werden.

Wolfgang. Lazius lib. 9. com. Reip. Rom. c. 1.

LVI. Welches bey uns Teutschen schon eine alte Gewohnheit ist/ deren auch Tacitus de morib. Germ. gedencket: ibi: Struem rogi nec vestibus, nec odoribus cumulant, sua cuiqve arma, qvorundam igni & eqvus adjicitur:

LVII. Daher die Gewonheit blieben/ daß bey hoher Potentaten/ Ritter und tapfferer Krieges Obersten Leichbegängnissen die Leib- oder Freud- und Trauer-Pferde noch auff den heutigen Tag vorgeführet werden.

LVIII. Gestalt denn auch in Franckreich üblich ist/ daß man auff des Königs / oder dessen Printzen Leichbestattung/ ihre eigne Contrasaitte mit vora[unleserliches Material]träget.

Draco d. lib. 1. c. 8. n. 11. Speidel. in Spec. Jur. v. Bildnissen. p. 152.

LIX. Wenn aber ein vornehmer Herr bey den Römern starb/ trug man nicht allein ihrer Ahnen/ sondern auch anderer tapffern und berühmten Leuthe Bildnisse ihnen bey der Leiche für/ wie dem Käyser Augusto geschahe.

Dio. Cass. lib. 56.

LX. Im übrigen ist gewiß/ daß Käyser Nero üm deswillen den Cassium Longinum ümbringen lassen/ weil er des C. Caffii, der den Caesarem geholffen erstechen / Bildniß bey sich behalten.

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[639/0649] diese Bilder/ sonderlich der Vorfahren als ein Zeichen ihres Abels und Vornehmen alten Geschlechtes/ nach dem einer derselben viele hatte/ und zum Theil fein räuchericht aussahen/ vorher getragen. Doch durffte dieses keiner thun oder vornehmen deren vor Eltern/ oder er selbst nicht Curules, AEdiles, Praetores, Censores oder Consules gewesen: denn solches Anfangs nur denen Patriciis zukahm. Draco de Orig. & Jure patricior. lib. 1. c. 8. n. 7. & 8. Carol. Sigon. de Antiq. Jur. Civ. Rom. lib. 2. c. 20. Polyb. lib. 6. Alex. ab Alexand. lib. 6. Alex. ab Alexand. lib 5. c. 24. Rudolph Gottfried. Knichen Oper. polit. tom. 1. lib. 2. c. 5. pag. 910. LV. Eben als wie heut zu Tage bey grosser Herrn/ item tapfferer Krieges-Officirer/ auch Vornehmer von Adel Leichbegängnißen/ Fahnen/ Schilde Wapen/ und allerhand Waffen pflegen vorgetragen/ und hernach in den Kirchen / wo sie ihre Begräbnisse haben/ bey ihren Epitaphiis, dren offt ihr Contrafayt und Bildnis gemahlet/ pflegen angehefftet zu werden. Wolfgang. Lazius lib. 9. com. Reip. Rom. c. 1. LVI. Welches bey uns Teutschen schon eine alte Gewohnheit ist/ deren auch Tacitus de morib. Germ. gedencket: ibi: Struem rogi nec vestibus, nec odoribus cumulant, sua cuiqve arma, qvorundam igni & eqvus adjicitur: LVII. Daher die Gewonheit blieben/ daß bey hoher Potentaten/ Ritter und tapfferer Krieges Obersten Leichbegängnissen die Leib- oder Freud- und Trauer-Pferde noch auff den heutigen Tag vorgeführet werden. LVIII. Gestalt denn auch in Franckreich üblich ist/ daß man auff des Königs / oder dessen Printzen Leichbestattung/ ihre eigne Contrasaitte mit vora_ träget. Draco d. lib. 1. c. 8. n. 11. Speidel. in Spec. Jur. v. Bildnissen. p. 152. LIX. Wenn aber ein vornehmer Herr bey den Römern starb/ trug man nicht allein ihrer Ahnen/ sondern auch anderer tapffern und berühmten Leuthe Bildnisse ihnen bey der Leiche für/ wie dem Käyser Augusto geschahe. Dio. Cass. lib. 56. LX. Im übrigen ist gewiß/ daß Käyser Nero üm deswillen den Cassium Longinum ümbringen lassen/ weil er des C. Caffii, der den Caesarem geholffen erstechen / Bildniß bey sich behalten. Sveton. in Nerone c. 37. Die Spartaner hatten den Gebrauch/ daß sie der vornehmen Helden und

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/649>, abgerufen am 26.06.2024.