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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Fuß-Knechte brachten ihm die Schlüssel/ und 1000. Mann das Caroccium oder Freyheits-Zeichen der Stadt. Uber dieses wurden die Einwohner allesammt Groß und Klein ins Elend verwiesen/ die Mauren und Häuser niedergeworffen/ die Wasser-Graben mit Erden gefüllet/ die gantze Stadt geschleifft/ der Boden mit den Pflug geackert und Saltz darauf gesäer. Sigon. de Regno Italiae lib. 13. Renat. Choppin de morib. Parisiens. lib. 3. tit. 3. n. 20. Naucler. vol. 2. Gener. 39. fol. 190.

XXIX. Die veste Stadt Tortona, welche es stets mit den Meyländern gehalten / eroberte besagter Kayser auch/ und ließ sie gleichfals zu Grunde schleifen.

XXX. Conradus IV. Römischer König/ als er die Stadt Neapolis belagert und erobert/ hat er die Thürme und Mauren niederwerffen/ und sehr grausam mit den Bürgern umbgehen lassen. Es stund in der Dom-Kirchen alda ein vortreflich Kunst-Stuück/ so ein Pferd war/ von Ertz gegossen/ ledig ohne Zügel dem Leben und Natur nach gebildet. Diesem Pferd ließ König Conrad einen Zaum anlegen und darbey schreiben: Daß er die bißher freye Stadt nunmehr bezämer und gedemürhiger hätte. Also handelte er auch mit der Stadt Capua.

Das Parlamentin Provintz condemnirte im Monat Sept. Anno 1540. zehen Personen von Merindola, dergestalt/ daß selbige von wegen bekannter Religion/ lebendig verbrennet: Item daß der Marck Merindola allerdings verheret/ geschleifft/ und die Bäume auf 200. Schritt daherum abgehauen werden solten. Es wurd aber solch strenge Urthel suspendiret, und vom König Francisco I. ihnen ein Begnadigungs-Brief zugeschickt.

Gotefrid. in obged. Histor. Chronic. p. 577. & 793.

XXXI. In der Wald Eckischen Ehr-Errettung p. 3. c. 46. fol. 175. stehet/ daß gantze Städte/ Communen und Universitären/ so wohl mit der That/ als mit ihren Stillschweigen/ Consens, Patienz und Gutheissen sündigen/ und micht allein eine Geldstraffe/ Verlust ihrer Privilegien, Hinrichtung der vornehmsten haupt-Rebellen/ sondern auch capitis deminutionem maximam verwircken / demantelirt und ad Salem & aratrum verdammet werden können.

XXXII. Inmassen notabel, daß am 28. Junii Anno 1499. ein solch Urthel wieder eine vornehme mächtige Freystadt gefället worden: So verkünden und erklären wir die genannte Bürgermeister/ Rath und Innwohner zu N. Manns-Personen/ so über 14. Jahr alt sind/ in des

Fuß-Knechte brachten ihm die Schlüssel/ und 1000. Mann das Caroccium oder Freyheits-Zeichen der Stadt. Uber dieses wurden die Einwohner allesammt Groß und Klein ins Elend verwiesen/ die Mauren und Häuser niedergeworffen/ die Wasser-Graben mit Erden gefüllet/ die gantze Stadt geschleifft/ der Boden mit den Pflug geackert und Saltz darauf gesäer. Sigon. de Regno Italiae lib. 13. Renat. Choppin de morib. Parisiens. lib. 3. tit. 3. n. 20. Naucler. vol. 2. Gener. 39. fol. 190.

XXIX. Die veste Stadt Tortona, welche es stets mit den Meyländern gehalten / eroberte besagter Kayser auch/ und ließ sie gleichfals zu Grunde schleifen.

XXX. Conradus IV. Römischer König/ als er die Stadt Neapolis belagert und erobert/ hat er die Thürme und Mauren niederwerffen/ und sehr grausam mit den Bürgern umbgehen lassen. Es stund in der Dom-Kirchen alda ein vortreflich Kunst-Stuück/ so ein Pferd war/ von Ertz gegossen/ ledig ohne Zügel dem Leben und Natur nach gebildet. Diesem Pferd ließ König Conrad einen Zaum anlegen und darbey schreiben: Daß er die bißher freye Stadt nunmehr bezämer und gedemürhiger hätte. Also handelte er auch mit der Stadt Capua.

Das Parlamentin Provintz condemnirte im Monat Sept. Anno 1540. zehen Personen von Merindola, dergestalt/ daß selbige von wegen bekannter Religion/ lebendig verbrennet: Item daß der Marck Merindola allerdings verheret/ geschleifft/ und die Bäume auf 200. Schritt daherum abgehauen werden solten. Es wurd aber solch strenge Urthel suspendiret, und vom König Francisco I. ihnen ein Begnadigungs-Brief zugeschickt.

Gotefrid. in obged. Histor. Chronic. p. 577. & 793.

XXXI. In der Wald Eckischen Ehr-Errettung p. 3. c. 46. fol. 175. stehet/ daß gantze Städte/ Communen und Universitären/ so wohl mit der That/ als mit ihren Stillschweigen/ Consens, Patienz und Gutheissen sündigen/ und micht allein eine Geldstraffe/ Verlust ihrer Privilegien, Hinrichtung der vornehmsten haupt-Rebellen/ sondern auch capitis deminutionem maximam verwircken / demantelirt und ad Salem & aratrum verdammet werden können.

XXXII. Inmassen notabel, daß am 28. Junii Anno 1499. ein solch Urthel wieder eine vornehme mächtige Freystadt gefället worden: So verkünden und erklären wir die genannte Bürgermeister/ Rath und Innwohner zu N. Manns-Personen/ so über 14. Jahr alt sind/ in des

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        <p>XXIX. Die veste Stadt Tortona, welche es stets mit den Meyländern gehalten /                      eroberte besagter Kayser auch/ und ließ sie gleichfals zu Grunde schleifen.</p>
        <p>XXX. Conradus IV. Römischer König/ als er die Stadt Neapolis belagert und                      erobert/ hat er die Thürme und Mauren niederwerffen/ und sehr grausam mit den                      Bürgern umbgehen lassen. Es stund in der Dom-Kirchen alda ein vortreflich                      Kunst-Stuück/ so ein Pferd war/ von Ertz gegossen/ ledig ohne Zügel dem Leben                      und Natur nach gebildet. Diesem Pferd ließ König Conrad einen Zaum anlegen und                      darbey schreiben: Daß er die bißher freye Stadt nunmehr bezämer und gedemürhiger                      hätte. Also handelte er auch mit der Stadt Capua.</p>
        <p>Das Parlamentin Provintz condemnirte im Monat Sept. Anno 1540. zehen Personen von                      Merindola, dergestalt/ daß selbige von wegen bekannter Religion/ lebendig                      verbrennet: Item daß der Marck Merindola allerdings verheret/ geschleifft/ und                      die Bäume auf 200. Schritt daherum abgehauen werden solten. Es wurd aber solch                      strenge Urthel suspendiret, und vom König Francisco I. ihnen ein                      Begnadigungs-Brief zugeschickt.</p>
        <p>Gotefrid. in obged. Histor. Chronic. p. 577. &amp; 793.</p>
        <p>XXXI. In der Wald Eckischen Ehr-Errettung p. 3. c. 46. fol. 175. stehet/ daß                      gantze Städte/ Communen und Universitären/ so wohl mit der That/ als mit                      ihren Stillschweigen/ Consens, Patienz und Gutheissen sündigen/ und micht                      allein eine Geldstraffe/ Verlust ihrer Privilegien, Hinrichtung der vornehmsten                      haupt-Rebellen/ sondern auch capitis deminutionem maximam verwircken /                      demantelirt und ad Salem &amp; aratrum verdammet werden können.</p>
        <p>XXXII. Inmassen notabel, daß am 28. Junii Anno 1499. ein solch Urthel wieder eine                      vornehme mächtige Freystadt gefället worden: So verkünden und erklären wir die                      genannte Bürgermeister/ Rath und Innwohner zu N. Manns-Personen/ so über 14.                      Jahr alt sind/ in des
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[603/0613] Fuß-Knechte brachten ihm die Schlüssel/ und 1000. Mann das Caroccium oder Freyheits-Zeichen der Stadt. Uber dieses wurden die Einwohner allesammt Groß und Klein ins Elend verwiesen/ die Mauren und Häuser niedergeworffen/ die Wasser-Graben mit Erden gefüllet/ die gantze Stadt geschleifft/ der Boden mit den Pflug geackert und Saltz darauf gesäer. Sigon. de Regno Italiae lib. 13. Renat. Choppin de morib. Parisiens. lib. 3. tit. 3. n. 20. Naucler. vol. 2. Gener. 39. fol. 190. XXIX. Die veste Stadt Tortona, welche es stets mit den Meyländern gehalten / eroberte besagter Kayser auch/ und ließ sie gleichfals zu Grunde schleifen. XXX. Conradus IV. Römischer König/ als er die Stadt Neapolis belagert und erobert/ hat er die Thürme und Mauren niederwerffen/ und sehr grausam mit den Bürgern umbgehen lassen. Es stund in der Dom-Kirchen alda ein vortreflich Kunst-Stuück/ so ein Pferd war/ von Ertz gegossen/ ledig ohne Zügel dem Leben und Natur nach gebildet. Diesem Pferd ließ König Conrad einen Zaum anlegen und darbey schreiben: Daß er die bißher freye Stadt nunmehr bezämer und gedemürhiger hätte. Also handelte er auch mit der Stadt Capua. Das Parlamentin Provintz condemnirte im Monat Sept. Anno 1540. zehen Personen von Merindola, dergestalt/ daß selbige von wegen bekannter Religion/ lebendig verbrennet: Item daß der Marck Merindola allerdings verheret/ geschleifft/ und die Bäume auf 200. Schritt daherum abgehauen werden solten. Es wurd aber solch strenge Urthel suspendiret, und vom König Francisco I. ihnen ein Begnadigungs-Brief zugeschickt. Gotefrid. in obged. Histor. Chronic. p. 577. & 793. XXXI. In der Wald Eckischen Ehr-Errettung p. 3. c. 46. fol. 175. stehet/ daß gantze Städte/ Communen und Universitären/ so wohl mit der That/ als mit ihren Stillschweigen/ Consens, Patienz und Gutheissen sündigen/ und micht allein eine Geldstraffe/ Verlust ihrer Privilegien, Hinrichtung der vornehmsten haupt-Rebellen/ sondern auch capitis deminutionem maximam verwircken / demantelirt und ad Salem & aratrum verdammet werden können. XXXII. Inmassen notabel, daß am 28. Junii Anno 1499. ein solch Urthel wieder eine vornehme mächtige Freystadt gefället worden: So verkünden und erklären wir die genannte Bürgermeister/ Rath und Innwohner zu N. Manns-Personen/ so über 14. Jahr alt sind/ in des

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/613>, abgerufen am 22.11.2024.