Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite
Plinius lib. 84. c. 8.

XVIII. In solchen Ochsen von Ertz sind auch viele Christen bey den Heydnischen Verfolgungen verbrannt worden/ sonderlich

Antipas, Eustachius, Patricius Romanus, Theopistes und dessen Weib/ Agapius und Theopistus die Söhne/ Item Pelagia eine Jungfrau und andere mehr/ wie bey dem Ant. Gallonio pag. 301. & seqq. usqve 305. zu lesen/ welcher auch pag. 302. etliche Exempel anführet/ denen die glüende Ochsen keinen Schaden zugefüget / sondern unverletzt heraus gezogen worden/ wie die 3. Männer aus dem Feurigen Ofen.

Daniel. c. 3. v. 6.

XIX. Man verbrannte sie auch wol auf grossen/ von allerhand Holtz und Reisig zusammen getragenen Hauffen. Drumb die Christen schimpflich Sarmentitii genennet wurden/ qvippe qvi Sarmentis cremarentur.

Tertullianus in Apologet.

D. Casp. Sagittarius in tr. de Martyrum cruciat. cap. 10. § 7. 8. 9. & 10.

XX. Item Semaxarii, ab axe sive stipite, cui vel clavis affigebantur, vel funibus adstringebantur. Atqve hoc est, qvod Tertullianus libro de pudicitia cap. ult. hunc axem vocat incendio constrictum, nempe ad incendium jam jam cum homine ligatum.

XXI. Oder sie wurden von ferne am Feuer gebraten und geschmäucht.

Euseb. lib. 7. c. 10.

XXII. Die Ursache aber/ warumb man die Christen so sehr mit dem Feuer plagete und qvälete/ war diese: Weil die Heyden solche unter den Knechtischen Straffen vor die allergrausamste und ärgste geachtet/ ja die Christen vor Zauberer gehalten/ die man ohne dem lebendig verbrennete.

Paulus JCtus lib. 5. receptar. Sentent. tit. 23.

XXIII. Ferner hat man sie bey den Beinen aufgehenckt/ den Kopf gegen die Erden zu gekchret/ Feuer oder Rauch von allerhand garstigen und stinckenden Sachen unter sie gemacht/ und also jämmerlich erstickt.

Vid. Euseb. lib. 8. c. 28.

Martyrolog. Rom. ad XXIII. Maji. & XIII. Kl. Martii.

XXIV. Einigen wurden glüende Kohlen auf die Häupter/ oder hinter die Ohren gelegt/ andern zerlassen Bley/ siedend Oel/ brennend Wachs oder Hartz / Schwefel und dergleichen durch den Mund in den Leib gegossen.

Plinius lib. 84. c. 8.

XVIII. In solchen Ochsen von Ertz sind auch viele Christen bey den Heydnischen Verfolgungen verbrannt worden/ sonderlich

Antipas, Eustachius, Patricius Romanus, Theopistes und dessen Weib/ Agapius und Theopistus die Söhne/ Item Pelagia eine Jungfrau und andere mehr/ wie bey dem Ant. Gallonio pag. 301. & seqq. usqve 305. zu lesen/ welcher auch pag. 302. etliche Exempel anführet/ denen die glüende Ochsen keinen Schaden zugefüget / sondern unverletzt heraus gezogen worden/ wie die 3. Männer aus dem Feurigen Ofen.

Daniel. c. 3. v. 6.

XIX. Man verbrannte sie auch wol auf grossen/ von allerhand Holtz und Reisig zusammen getragenen Hauffen. Drumb die Christen schimpflich Sarmentitii genennet wurden/ qvippe qvi Sarmentis cremarentur.

Tertullianus in Apologet.

D. Casp. Sagittarius in tr. de Martyrum cruciat. cap. 10. § 7. 8. 9. & 10.

XX. Item Semaxarii, ab axe sive stipite, cui vel clavis affigebantur, vel funibus adstringebantur. Atqve hoc est, qvod Tertullianus libro de pudicitia cap. ult. hunc axem vocat incendio constrictum, nempe ad incendium jam jam cum homine ligatum.

XXI. Oder sie wurden von ferne am Feuer gebraten und geschmäucht.

Euseb. lib. 7. c. 10.

XXII. Die Ursache aber/ warumb man die Christen so sehr mit dem Feuer plagete und qvälete/ war diese: Weil die Heyden solche unter den Knechtischen Straffen vor die allergrausamste und ärgste geachtet/ ja die Christen vor Zauberer gehalten/ die man ohne dem lebendig verbrennete.

Paulus JCtus lib. 5. receptar. Sentent. tit. 23.

XXIII. Ferner hat man sie bey den Beinen aufgehenckt/ den Kopf gegen die Erden zu gekchret/ Feuer oder Rauch von allerhand garstigen und stinckenden Sachen unter sie gemacht/ und also jämmerlich erstickt.

Vid. Euseb. lib. 8. c. 28.

Martyrolog. Rom. ad XXIII. Maji. & XIII. Kl. Martii.

XXIV. Einigen wurden glüende Kohlen auf die Häupter/ oder hinter die Ohren gelegt/ andern zerlassen Bley/ siedend Oel/ brennend Wachs oder Hartz / Schwefel und dergleichen durch den Mund in den Leib gegossen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0547" n="537"/>
        <l>Plinius lib. 84. c. 8.</l>
        <p>XVIII. In solchen Ochsen von Ertz sind auch viele Christen bey den Heydnischen                      Verfolgungen verbrannt worden/ sonderlich</p>
        <p>Antipas, Eustachius, Patricius Romanus, Theopistes und dessen Weib/ Agapius und                      Theopistus die Söhne/ Item Pelagia eine Jungfrau und andere mehr/ wie bey dem                      Ant. Gallonio pag. 301. &amp; seqq. usqve 305. zu lesen/ welcher auch pag. 302.                      etliche Exempel anführet/ denen die glüende Ochsen keinen Schaden zugefüget /                      sondern unverletzt heraus gezogen worden/ wie die 3. Männer aus dem Feurigen                      Ofen.</p>
        <p>Daniel. c. 3. v. 6.</p>
        <p>XIX. Man verbrannte sie auch wol auf grossen/ von allerhand Holtz und Reisig                      zusammen getragenen Hauffen. Drumb die Christen schimpflich Sarmentitii genennet                      wurden/ qvippe qvi Sarmentis cremarentur.</p>
        <l>Tertullianus in Apologet.</l>
        <p>D. Casp. Sagittarius in tr. de Martyrum cruciat. cap. 10. § 7. 8. 9. &amp;                      10.</p>
        <p>XX. Item Semaxarii, ab axe sive stipite, cui vel clavis affigebantur, vel funibus                      adstringebantur. Atqve hoc est, qvod Tertullianus libro de pudicitia cap. ult.                      hunc axem vocat incendio constrictum, nempe ad incendium jam jam cum homine                      ligatum.</p>
        <p>XXI. Oder sie wurden von ferne am Feuer gebraten und geschmäucht.</p>
        <p>Euseb. lib. 7. c. 10.</p>
        <p>XXII. Die Ursache aber/ warumb man die Christen so sehr mit dem Feuer plagete                      und qvälete/ war diese: Weil die Heyden solche unter den Knechtischen Straffen                      vor die allergrausamste und ärgste geachtet/ ja die Christen vor Zauberer                      gehalten/ die man ohne dem lebendig verbrennete.</p>
        <p>Paulus JCtus lib. 5. receptar. Sentent. tit. 23.</p>
        <p>XXIII. Ferner hat man sie bey den Beinen aufgehenckt/ den Kopf gegen die Erden                      zu gekchret/ Feuer oder Rauch von allerhand garstigen und stinckenden Sachen                      unter sie gemacht/ und also jämmerlich erstickt.</p>
        <l>Vid. Euseb. lib. 8. c. 28.</l>
        <p>Martyrolog. Rom. ad XXIII. Maji. &amp; XIII. Kl. Martii.</p>
        <p>XXIV. Einigen wurden glüende Kohlen auf die Häupter/ oder hinter die Ohren                      gelegt/ andern zerlassen Bley/ siedend Oel/ brennend Wachs oder Hartz /                      Schwefel und dergleichen durch den Mund in den Leib gegossen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[537/0547] Plinius lib. 84. c. 8. XVIII. In solchen Ochsen von Ertz sind auch viele Christen bey den Heydnischen Verfolgungen verbrannt worden/ sonderlich Antipas, Eustachius, Patricius Romanus, Theopistes und dessen Weib/ Agapius und Theopistus die Söhne/ Item Pelagia eine Jungfrau und andere mehr/ wie bey dem Ant. Gallonio pag. 301. & seqq. usqve 305. zu lesen/ welcher auch pag. 302. etliche Exempel anführet/ denen die glüende Ochsen keinen Schaden zugefüget / sondern unverletzt heraus gezogen worden/ wie die 3. Männer aus dem Feurigen Ofen. Daniel. c. 3. v. 6. XIX. Man verbrannte sie auch wol auf grossen/ von allerhand Holtz und Reisig zusammen getragenen Hauffen. Drumb die Christen schimpflich Sarmentitii genennet wurden/ qvippe qvi Sarmentis cremarentur. Tertullianus in Apologet. D. Casp. Sagittarius in tr. de Martyrum cruciat. cap. 10. § 7. 8. 9. & 10. XX. Item Semaxarii, ab axe sive stipite, cui vel clavis affigebantur, vel funibus adstringebantur. Atqve hoc est, qvod Tertullianus libro de pudicitia cap. ult. hunc axem vocat incendio constrictum, nempe ad incendium jam jam cum homine ligatum. XXI. Oder sie wurden von ferne am Feuer gebraten und geschmäucht. Euseb. lib. 7. c. 10. XXII. Die Ursache aber/ warumb man die Christen so sehr mit dem Feuer plagete und qvälete/ war diese: Weil die Heyden solche unter den Knechtischen Straffen vor die allergrausamste und ärgste geachtet/ ja die Christen vor Zauberer gehalten/ die man ohne dem lebendig verbrennete. Paulus JCtus lib. 5. receptar. Sentent. tit. 23. XXIII. Ferner hat man sie bey den Beinen aufgehenckt/ den Kopf gegen die Erden zu gekchret/ Feuer oder Rauch von allerhand garstigen und stinckenden Sachen unter sie gemacht/ und also jämmerlich erstickt. Vid. Euseb. lib. 8. c. 28. Martyrolog. Rom. ad XXIII. Maji. & XIII. Kl. Martii. XXIV. Einigen wurden glüende Kohlen auf die Häupter/ oder hinter die Ohren gelegt/ andern zerlassen Bley/ siedend Oel/ brennend Wachs oder Hartz / Schwefel und dergleichen durch den Mund in den Leib gegossen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/547
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/547>, abgerufen am 24.05.2024.