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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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rona & Sceptro Regali, ac cum coeteris Regalibus ornamentis, hujusmodi Solennitatibus aptissimis in Ecclesia beati Dionysii in Francia.

XII. Doch können beyde Meynungen/ wie Limnaeus tom. 5. in addit. ad lib. 3. J. P. cap. 10 pag. 209. will/ gar wohl bey einander stehen/ so daß die Franzosen JOCOSAM Caroli Magni Spatam, wir Teutschen aber SERIAM Ipsius Spatam haben.

XIII. Eben dieser Richardus hält davor es sey die Vortragung des blossen Schwerds erst bey Zeiten Caroli M. aufkommen; allein man findet in den Römischen Historien/ sonderlich bey dem Lampridio, daß die praefecti praetorio denen alten Käysern schon ein blosses Schwerd vorgetragen.

Henel in Ot. Wratislav. c. 23. pag. 186.

XIV. Item daß jetztgedachte praefecti durch Uber Reich- auch wohl Angürtung eines Schwerds/ zu ihrem Amt investiret worden/ Petr. Faber. lib. 1. Semestr. c. 2. pag. 9.

XV. Wie denn Dio von dem Käyser Trajano schreibet/ daß als er Licinium Suram zu so[unleserliches Material]cher praefectur bestätiget/ ihmein blosses Schwerd in die Hand gegeben und gesaget:

HOC FERRO PRO ME UTERE, SI RECTE ET EX UTILITATE COMMUNI REMPUBLICAM GESSERO: SIN MINUS, STRINGITO ID ADVERSUS ME!

XVI. Bey den Griegischen Käysern zu Constantinopel ist solches gleichfalls üblich gewesen/ wie Henelius in obangezogenen 23. Cap. pag. 190. aus den alten Griechischen Scribenten zeiget.

XVII. König Rogerius in Sicilien als ev Anno 1150. die Griechen überwunden/ und die Stadt Reate in Italien eroberte/ schiffte hinüber[unleserliches Material] in Africam/ schlug die Saracenen etliche mahl/ und bekahm ein Theil desselben Landes/ daher ward er stoltz/ daß er ihm ein grosses Schwerd vortragen ließ/ auf dem mit güldenen Buchstaben geschrieben stund.

Apulus & Calaber, Siculus mihi Servit & Apher

Das ist die Länder Apulia, Calabria, Sicilia und Africa sind unter meiner Gewalt. Nicht lange hernach ist König Rogerius gestorben/ da lag Apulia, Calabria und aller Pracht übern hauffen.

Gotefrid. Hist. Chron. part. 6. p. 539.

XVIII. Pabst Bonifacius der Achte ist der Erste gewesen/ der das Jubel-Jahr alle hundert Jahr einmahl zu halten/ angesetzet und verordnet: alleine seine Nachfolger/ weil es braf Geld eingetragen/ haben es auf 50. endlich gar auf 25. Jahr reduciret.

rona & Sceptro Regali, ac cum coeteris Regalibus ornamentis, hujusmodi Solennitatibus aptissimis in Ecclesia beati Dionysii in Francia.

XII. Doch können beyde Meynungen/ wie Limnaeus tom. 5. in addit. ad lib. 3. J. P. cap. 10 pag. 209. will/ gar wohl bey einander stehen/ so daß die Franzosen JOCOSAM Caroli Magni Spatam, wir Teutschen aber SERIAM Ipsius Spatam haben.

XIII. Eben dieser Richardus hält davor es sey die Vortragung des blossen Schwerds erst bey Zeiten Caroli M. aufkommen; allein man findet in den Römischen Historien/ sonderlich bey dem Lampridio, daß die praefecti praetorio denen alten Käysern schon ein blosses Schwerd vorgetragen.

Henel in Ot. Wratislav. c. 23. pag. 186.

XIV. Item daß jetztgedachte praefecti durch Uber Reich- auch wohl Angürtung eines Schwerds/ zu ihrem Amt investiret worden/ Petr. Faber. lib. 1. Semestr. c. 2. pag. 9.

XV. Wie deñ Dio von dem Käyser Trajano schreibet/ daß als er Licinium Suram zu so[unleserliches Material]cher praefectur bestätiget/ ihmein blosses Schwerd in die Hand gegeben und gesaget:

HOC FERRO PRO ME UTERE, SI RECTE ET EX UTILITATE COMMUNI REMPUBLICAM GESSERO: SIN MINUS, STRINGITO ID ADVERSUS ME!

XVI. Bey den Griegischen Käysern zu Constantinopel ist solches gleichfalls üblich gewesen/ wie Henelius in obangezogenen 23. Cap. pag. 190. aus den alten Griechischen Scribenten zeiget.

XVII. König Rogerius in Sicilien als ev Anno 1150. die Griechen überwunden/ und die Stadt Reate in Italien eroberte/ schiffte hinüber[unleserliches Material] in Africam/ schlug die Saracenen etliche mahl/ und bekahm ein Theil desselben Landes/ daher ward er stoltz/ daß er ihm ein grosses Schwerd vortragen ließ/ auf dem mit güldenen Buchstaben geschrieben stund.

Apulus & Calaber, Siculus mihi Servit & Apher

Das ist die Länder Apulia, Calabria, Sicilia und Africa sind unter meiner Gewalt. Nicht lange hernach ist König Rogerius gestorben/ da lag Apulia, Calabria und aller Pracht übern hauffen.

Gotefrid. Hist. Chron. part. 6. p. 539.

XVIII. Pabst Bonifacius der Achte ist der Erste gewesen/ der das Jubel-Jahr alle hundert Jahr einmahl zu halten/ angesetzet und verordnet: alleine seine Nachfolger/ weil es braf Geld eingetragen/ haben es auf 50. endlich gar auf 25. Jahr reduciret.

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        <p>XII. Doch können beyde Meynungen/ wie Limnaeus tom. 5. in addit. ad lib. 3. J.                      P. cap. 10 pag. 209. will/ gar wohl bey einander stehen/ so daß die Franzosen                      JOCOSAM Caroli Magni Spatam, wir Teutschen aber SERIAM Ipsius Spatam haben.</p>
        <p>XIII. Eben dieser Richardus hält davor es sey die Vortragung des blossen Schwerds                      erst bey Zeiten Caroli M. aufkommen; allein man findet in den Römischen                      Historien/ sonderlich bey dem Lampridio, daß die praefecti praetorio denen                      alten Käysern schon ein blosses Schwerd vorgetragen.</p>
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        <p>XVI. Bey den Griegischen Käysern zu Constantinopel ist solches gleichfalls üblich                      gewesen/ wie Henelius in obangezogenen 23. Cap. pag. 190. aus den alten                      Griechischen Scribenten zeiget.</p>
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        <p>Das ist die Länder Apulia, Calabria, Sicilia und Africa sind unter meiner Gewalt.                      Nicht lange hernach ist König Rogerius gestorben/ da lag Apulia, Calabria und                      aller Pracht übern hauffen.</p>
        <p>Gotefrid. Hist. Chron. part. 6. p. 539.</p>
        <p>XVIII. Pabst Bonifacius der Achte ist der Erste gewesen/ der das Jubel-Jahr alle                      hundert Jahr einmahl zu halten/ angesetzet und verordnet: alleine seine                      Nachfolger/ weil es braf Geld eingetragen/ haben es auf 50. endlich gar auf                      25. Jahr reduciret.</p>
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[37/0047] rona & Sceptro Regali, ac cum coeteris Regalibus ornamentis, hujusmodi Solennitatibus aptissimis in Ecclesia beati Dionysii in Francia. XII. Doch können beyde Meynungen/ wie Limnaeus tom. 5. in addit. ad lib. 3. J. P. cap. 10 pag. 209. will/ gar wohl bey einander stehen/ so daß die Franzosen JOCOSAM Caroli Magni Spatam, wir Teutschen aber SERIAM Ipsius Spatam haben. XIII. Eben dieser Richardus hält davor es sey die Vortragung des blossen Schwerds erst bey Zeiten Caroli M. aufkommen; allein man findet in den Römischen Historien/ sonderlich bey dem Lampridio, daß die praefecti praetorio denen alten Käysern schon ein blosses Schwerd vorgetragen. Henel in Ot. Wratislav. c. 23. pag. 186. XIV. Item daß jetztgedachte praefecti durch Uber Reich- auch wohl Angürtung eines Schwerds/ zu ihrem Amt investiret worden/ Petr. Faber. lib. 1. Semestr. c. 2. pag. 9. XV. Wie deñ Dio von dem Käyser Trajano schreibet/ daß als er Licinium Suram zu so_ cher praefectur bestätiget/ ihmein blosses Schwerd in die Hand gegeben und gesaget: HOC FERRO PRO ME UTERE, SI RECTE ET EX UTILITATE COMMUNI REMPUBLICAM GESSERO: SIN MINUS, STRINGITO ID ADVERSUS ME! XVI. Bey den Griegischen Käysern zu Constantinopel ist solches gleichfalls üblich gewesen/ wie Henelius in obangezogenen 23. Cap. pag. 190. aus den alten Griechischen Scribenten zeiget. XVII. König Rogerius in Sicilien als ev Anno 1150. die Griechen überwunden/ und die Stadt Reate in Italien eroberte/ schiffte hinüber_ in Africam/ schlug die Saracenen etliche mahl/ und bekahm ein Theil desselben Landes/ daher ward er stoltz/ daß er ihm ein grosses Schwerd vortragen ließ/ auf dem mit güldenen Buchstaben geschrieben stund. Apulus & Calaber, Siculus mihi Servit & Apher Das ist die Länder Apulia, Calabria, Sicilia und Africa sind unter meiner Gewalt. Nicht lange hernach ist König Rogerius gestorben/ da lag Apulia, Calabria und aller Pracht übern hauffen. Gotefrid. Hist. Chron. part. 6. p. 539. XVIII. Pabst Bonifacius der Achte ist der Erste gewesen/ der das Jubel-Jahr alle hundert Jahr einmahl zu halten/ angesetzet und verordnet: alleine seine Nachfolger/ weil es braf Geld eingetragen/ haben es auf 50. endlich gar auf 25. Jahr reduciret.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/47>, abgerufen am 27.04.2024.