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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Idem pag. 642.

LIII. Als der Türckische Kayser Amurathes die Haupt-Vestung Croja in Epiro zum andernmahl Anno 1448. belagerte/ fand sich ein Verräther/ der das Trinck-Wasser in der Stadt verderbte/ weil nur ein guter Brunnen drin war/ daß sich die Belagerte ergeben musten.

Idem pag. 675.

LIV. Bajazetes II. Türckischer Kayser/ als sein Sohn Selym durch Hülffe der Janitscharen sich des Reichs bemächtiget/ und der Vater nach Diametoco/ eine sehr lustige Stadt am schwartzen Meer sich reteriren wolte/ sich aber unterwegens etwas schwach befand/ gab ihm sein Medicus ein gebohrner Jud/ auf Befehl des Selyms einen vergifften Tranck/ dran er starb. Selym aber ließ dem Juden zu Lohn den Kopff abhauen.

Idem pag. 695.

LV. Poppel Hertzog in Polen hat zwantzig seiner Vettern durch Gifft hinrichten lassen/ dann er stellete sich/ als wäre er kranck/ berufft seine Vettern alle zu sich/ da brachte seine Gemahlin einen vergiffteten Tranck/ und begehrte sie solten auf des Fürsten Gesundheit einen Reihetrunck thun/ welches sie nicht abschlagen konten/ und starben also in folgender Nacht alle. Ihre Cörper hat Poppel unbegraben hinwerffen lassen/ aus Ursach/ ob solten sie ihm nach dem Leben gestanden haben. Aber nicht lange hernach sind aus den halb verweseten Leichnamen grosse und ungläublich viel Mäuse erwachsen/ welche den Poppel samt seinem Weibe und zweyen Kindern so lang auch durch Wasser und Feuer verfolget haben/ biß sie sie alle biß auf der Beine verzehret. Also hat die gerechte Rache GOttes diesen Mord und unschuldig Blut gerochen.

Gottefried. in der Hist. Chronic. pag. 465.

LVI. Hatto gewesener Abt zu Fulda, nachgehends Ertzt-Bischoff zu Mäyntz/ welcher in grosser Hungers-Noth viele arme Leuthe in eine Scheuren schliessen/ solche anzünden und verbrennen lassen/ zu den Winseln und Schreyen der eingeschlossenen armen Leuthen sagende/ höret wie pfeiffen die Mäuse/ ist gleichfals von den Mäusen gefressen worden. Anno 969.

LVII. Kayser Carolus Calvus als er Anno 876. aus Italien wieder in Franckreich reisen wolte/ stieß ihm zu Mantua ein Fieber an. Er hatte einen Juden bey sich mit Nahmen Zedechias, der war sein Leibartzt/ und da der Kayser einen Purgier-Tranck begehrte/ gab ihm der leichtfertige

Idem pag. 642.

LIII. Als der Türckische Kayser Amurathes die Haupt-Vestung Croja in Epiro zum andernmahl Anno 1448. belagerte/ fand sich ein Verräther/ der das Trinck-Wasser in der Stadt verderbte/ weil nur ein guter Brunnen drin war/ daß sich die Belagerte ergeben musten.

Idem pag. 675.

LIV. Bajazetes II. Türckischer Kayser/ als sein Sohn Selym durch Hülffe der Janitscharen sich des Reichs bemächtiget/ und der Vater nach Diametoco/ eine sehr lustige Stadt am schwartzen Meer sich reteriren wolte/ sich aber unterwegens etwas schwach befand/ gab ihm sein Medicus ein gebohrner Jud/ auf Befehl des Selyms einen vergifften Tranck/ dran er starb. Selym aber ließ dem Juden zu Lohn den Kopff abhauen.

Idem pag. 695.

LV. Poppel Hertzog in Polen hat zwantzig seiner Vettern durch Gifft hinrichten lassen/ dann er stellete sich/ als wäre er kranck/ berufft seine Vettern alle zu sich/ da brachte seine Gemahlin einen vergiffteten Tranck/ und begehrte sie solten auf des Fürsten Gesundheit einen Reihetrunck thun/ welches sie nicht abschlagen konten/ und starben also in folgender Nacht alle. Ihre Cörper hat Poppel unbegraben hinwerffen lassen/ aus Ursach/ ob solten sie ihm nach dem Leben gestanden haben. Aber nicht lange hernach sind aus den halb verweseten Leichnamen grosse und ungläublich viel Mäuse erwachsen/ welche den Poppel samt seinem Weibe und zweyen Kindern so lang auch durch Wasser und Feuer verfolget haben/ biß sie sie alle biß auf der Beine verzehret. Also hat die gerechte Rache GOttes diesen Mord und unschuldig Blut gerochen.

Gottefried. in der Hist. Chronic. pag. 465.

LVI. Hatto gewesener Abt zu Fulda, nachgehends Ertzt-Bischoff zu Mäyntz/ welcher in grosser Hungers-Noth viele arme Leuthe in eine Scheuren schliessen/ solche anzünden und verbrennen lassen/ zu den Winseln und Schreyen der eingeschlossenen armen Leuthen sagende/ höret wie pfeiffen die Mäuse/ ist gleichfals von den Mäusen gefressen worden. Anno 969.

LVII. Kayser Carolus Calvus als er Anno 876. aus Italien wieder in Franckreich reisen wolte/ stieß ihm zu Mantua ein Fieber an. Er hatte einen Juden bey sich mit Nahmen Zedechias, der war sein Leibartzt/ und da der Kayser einen Purgier-Tranck begehrte/ gab ihm der leichtfertige

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        <p>Idem pag. 695.</p>
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        <p>Gottefried. in der Hist. Chronic. pag. 465.</p>
        <p>LVI. Hatto gewesener Abt zu Fulda, nachgehends Ertzt-Bischoff zu Mäyntz/ welcher                      in grosser Hungers-Noth viele arme Leuthe in eine Scheuren schliessen/ solche                      anzünden und verbrennen lassen/ zu den Winseln und Schreyen der                      eingeschlossenen armen Leuthen sagende/ höret wie pfeiffen die Mäuse/ ist                      gleichfals von den Mäusen gefressen worden. Anno 969.</p>
        <p>LVII. Kayser Carolus Calvus als er Anno 876. aus Italien wieder in Franckreich                      reisen wolte/ stieß ihm zu Mantua ein Fieber an. Er hatte einen Juden bey sich                      mit Nahmen Zedechias, der war sein Leibartzt/ und da der Kayser einen                      Purgier-Tranck begehrte/ gab ihm der leichtfertige
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[446/0456] Idem pag. 642. LIII. Als der Türckische Kayser Amurathes die Haupt-Vestung Croja in Epiro zum andernmahl Anno 1448. belagerte/ fand sich ein Verräther/ der das Trinck-Wasser in der Stadt verderbte/ weil nur ein guter Brunnen drin war/ daß sich die Belagerte ergeben musten. Idem pag. 675. LIV. Bajazetes II. Türckischer Kayser/ als sein Sohn Selym durch Hülffe der Janitscharen sich des Reichs bemächtiget/ und der Vater nach Diametoco/ eine sehr lustige Stadt am schwartzen Meer sich reteriren wolte/ sich aber unterwegens etwas schwach befand/ gab ihm sein Medicus ein gebohrner Jud/ auf Befehl des Selyms einen vergifften Tranck/ dran er starb. Selym aber ließ dem Juden zu Lohn den Kopff abhauen. Idem pag. 695. LV. Poppel Hertzog in Polen hat zwantzig seiner Vettern durch Gifft hinrichten lassen/ dann er stellete sich/ als wäre er kranck/ berufft seine Vettern alle zu sich/ da brachte seine Gemahlin einen vergiffteten Tranck/ und begehrte sie solten auf des Fürsten Gesundheit einen Reihetrunck thun/ welches sie nicht abschlagen konten/ und starben also in folgender Nacht alle. Ihre Cörper hat Poppel unbegraben hinwerffen lassen/ aus Ursach/ ob solten sie ihm nach dem Leben gestanden haben. Aber nicht lange hernach sind aus den halb verweseten Leichnamen grosse und ungläublich viel Mäuse erwachsen/ welche den Poppel samt seinem Weibe und zweyen Kindern so lang auch durch Wasser und Feuer verfolget haben/ biß sie sie alle biß auf der Beine verzehret. Also hat die gerechte Rache GOttes diesen Mord und unschuldig Blut gerochen. Gottefried. in der Hist. Chronic. pag. 465. LVI. Hatto gewesener Abt zu Fulda, nachgehends Ertzt-Bischoff zu Mäyntz/ welcher in grosser Hungers-Noth viele arme Leuthe in eine Scheuren schliessen/ solche anzünden und verbrennen lassen/ zu den Winseln und Schreyen der eingeschlossenen armen Leuthen sagende/ höret wie pfeiffen die Mäuse/ ist gleichfals von den Mäusen gefressen worden. Anno 969. LVII. Kayser Carolus Calvus als er Anno 876. aus Italien wieder in Franckreich reisen wolte/ stieß ihm zu Mantua ein Fieber an. Er hatte einen Juden bey sich mit Nahmen Zedechias, der war sein Leibartzt/ und da der Kayser einen Purgier-Tranck begehrte/ gab ihm der leichtfertige

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/456>, abgerufen am 22.11.2024.