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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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sie starben/ er selbst tranck das Ubrige gar aus. Aber das Gifft mochte wegen stetigen Gebrauchs des Mithridats, dessen er von Jugend auf gewohnet/ bey ihm nichts würcken. Da nahm er ein Schwerd und stach sich selbst damit/ starb doch nicht alsobald/ denn der Stich nicht tief gnung in den Leib gegangen war.

Da er nun also in seinem Blut lag/ kamen etliche seines Sohns Krieges-Leuten / und brachten ihn vollend umb. Pompejus schenckte seinem Sohn Pharnci zu seinen: Erb-Königreich auch die Landschaffft Bosphorum und nahm ihn auf in die Zahl seiner guten Freunde.

Eutrop. lib. 6.

Und ist dieses geschehen Anno Mundi 3858.

XXIV. Sejanus, welcher bey dem Kayser Tiberio in so grossen Gnaden war/ daß er auch dannenhero dem Hoeneccio den Titul zu der Vorstellung eines Politischen Hoffmanns gegeben/ hat Drusum mit Gifft umbbringen lassen/ und sich hierin des Drufi Gemahlin der jungen Liviae, mit der er Ehebruch getrieben/ Hülffe bedienet.

Annal. Tacit. lib. 4. c. 3. & 8. & ad eundem Ammiratus & Forstnerus in Not. eruditissimis

XXV. Agrippina Kaysers Claudii andere Gemahlin besorgte/ es möchte ihr Herr seinen Sohn Britannicum ihrem Sohn Neroni in den Römischen Keyserthum vorziehen / gedachte also ihm vorzukommen und den Alten aus dem Wege zu räumen. Es befand sich Claudius ohne dem nicht wol auf/ begab sich deshalbergen Sinuessam, alda es heilsame Wasser hatte/ seiner Gesundheit zu pflegen. Agrippina ließ durch ein Weib/ so Locusta heiß/ und des Dinges mehr getrieben hatte/ Gifft bereiten/ handelte mit Haloto, der des Kaysers Credenzer war/ daß er ihm solches beybringen solte. Halotus nahm der Zeit und Gelegenheit war/ und als Claudio ein Essen außerlesene gute Schwämme bereitet war/ schüttete Halotus das Gifft drein. Claudius aß die vergifftete Schwämme mit grossen Lust/ und weil er viel Wein darzu tranck/ übereilete ihn der Schlaff/ daß er die Wirckung des Giffts nicht so bald empfand. Agrippina war in grossen Aengsten/ hatte Sorge / das Gifft würde seinen Effect nicht erlangen/ handelte derowegen mit des Kaysers Leib-Medico, der Xenophon hieß/ daß er ihm der Marter abhelffen solte, der fließ Claudio eine vergifftete Feder in der Hals/ als ab er ihn dadurch zum Erbrechen bewegen wolte/ und richtete ihn also vollend

sie starben/ er selbst tranck das Ubrige gar aus. Aber das Gifft mochte wegen stetigen Gebrauchs des Mithridats, dessen er von Jugend auf gewohnet/ bey ihm nichts würcken. Da nahm er ein Schwerd und stach sich selbst damit/ starb doch nicht alsobald/ denn der Stich nicht tief gnung in den Leib gegangen war.

Da er nun also in seinem Blut lag/ kamen etliche seines Sohns Krieges-Leuten / und brachten ihn vollend umb. Pompejus schenckte seinem Sohn Pharnci zu seinen: Erb-Königreich auch die Landschaffft Bosphorum und nahm ihn auf in die Zahl seiner guten Freunde.

Eutrop. lib. 6.

Und ist dieses geschehen Anno Mundi 3858.

XXIV. Sejanus, welcher bey dem Kayser Tiberio in so grossen Gnaden war/ daß er auch dannenhero dem Hoëneccio den Titul zu der Vorstellung eines Politischen Hoffmanns gegeben/ hat Drusum mit Gifft umbbringen lassen/ und sich hierin des Drufi Gemahlin der jungen Liviae, mit der er Ehebruch getrieben/ Hülffe bedienet.

Annal. Tacit. lib. 4. c. 3. & 8. & ad eundem Ammiratus & Forstnerus in Not. eruditissimis

XXV. Agrippina Kaysers Claudii andere Gemahlin besorgte/ es möchte ihr Herr seinen Sohn Britannicum ihrem Sohn Neroni in den Römischen Keyserthum vorziehen / gedachte also ihm vorzukommen und den Alten aus dem Wege zu räumen. Es befand sich Claudius ohne dem nicht wol auf/ begab sich deshalbergen Sinuessam, alda es heilsame Wasser hatte/ seiner Gesundheit zu pflegen. Agrippina ließ durch ein Weib/ so Locusta heiß/ und des Dinges mehr getrieben hatte/ Gifft bereiten/ handelte mit Haloto, der des Kaysers Credenzer war/ daß er ihm solches beybringen solte. Halotus nahm der Zeit und Gelegenheit war/ und als Claudio ein Essen außerlesene gute Schwämme bereitet war/ schüttete Halotus das Gifft drein. Claudius aß die vergifftete Schwämme mit grossen Lust/ und weil er viel Wein darzu tranck/ übereilete ihn der Schlaff/ daß er die Wirckung des Giffts nicht so bald empfand. Agrippina war in grossen Aengsten/ hatte Sorge / das Gifft würde seinen Effect nicht erlangen/ handelte derowegen mit des Kaysers Leib-Medico, der Xenophon hieß/ daß er ihm der Marter abhelffen solte, der fließ Claudio eine vergifftete Feder in der Hals/ als ab er ihn dadurch zum Erbrechen bewegen wolte/ und richtete ihn also vollend

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[436/0446] sie starben/ er selbst tranck das Ubrige gar aus. Aber das Gifft mochte wegen stetigen Gebrauchs des Mithridats, dessen er von Jugend auf gewohnet/ bey ihm nichts würcken. Da nahm er ein Schwerd und stach sich selbst damit/ starb doch nicht alsobald/ denn der Stich nicht tief gnung in den Leib gegangen war. Da er nun also in seinem Blut lag/ kamen etliche seines Sohns Krieges-Leuten / und brachten ihn vollend umb. Pompejus schenckte seinem Sohn Pharnci zu seinen: Erb-Königreich auch die Landschaffft Bosphorum und nahm ihn auf in die Zahl seiner guten Freunde. Eutrop. lib. 6. Und ist dieses geschehen Anno Mundi 3858. XXIV. Sejanus, welcher bey dem Kayser Tiberio in so grossen Gnaden war/ daß er auch dannenhero dem Hoëneccio den Titul zu der Vorstellung eines Politischen Hoffmanns gegeben/ hat Drusum mit Gifft umbbringen lassen/ und sich hierin des Drufi Gemahlin der jungen Liviae, mit der er Ehebruch getrieben/ Hülffe bedienet. Annal. Tacit. lib. 4. c. 3. & 8. & ad eundem Ammiratus & Forstnerus in Not. eruditissimis XXV. Agrippina Kaysers Claudii andere Gemahlin besorgte/ es möchte ihr Herr seinen Sohn Britannicum ihrem Sohn Neroni in den Römischen Keyserthum vorziehen / gedachte also ihm vorzukommen und den Alten aus dem Wege zu räumen. Es befand sich Claudius ohne dem nicht wol auf/ begab sich deshalbergen Sinuessam, alda es heilsame Wasser hatte/ seiner Gesundheit zu pflegen. Agrippina ließ durch ein Weib/ so Locusta heiß/ und des Dinges mehr getrieben hatte/ Gifft bereiten/ handelte mit Haloto, der des Kaysers Credenzer war/ daß er ihm solches beybringen solte. Halotus nahm der Zeit und Gelegenheit war/ und als Claudio ein Essen außerlesene gute Schwämme bereitet war/ schüttete Halotus das Gifft drein. Claudius aß die vergifftete Schwämme mit grossen Lust/ und weil er viel Wein darzu tranck/ übereilete ihn der Schlaff/ daß er die Wirckung des Giffts nicht so bald empfand. Agrippina war in grossen Aengsten/ hatte Sorge / das Gifft würde seinen Effect nicht erlangen/ handelte derowegen mit des Kaysers Leib-Medico, der Xenophon hieß/ daß er ihm der Marter abhelffen solte, der fließ Claudio eine vergifftete Feder in der Hals/ als ab er ihn dadurch zum Erbrechen bewegen wolte/ und richtete ihn also vollend

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/446>, abgerufen am 23.11.2024.