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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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nach ward ihm der Kopf abgehauen/ und also bekam unziemliche Rache ihren Lohn.

Ex Spangenb. Gottefrid. pag. 667.

XXVII. Ob wohl Anno 1609. ein Frieden in Ungarn zwischen den Christen und Türcken aufgerichtet und von beyden Theilen bekräfftiget worden/ haben doch desse unangesehen die Türcken stets darnach getrachtet wie sie den Christen eins und anders abzwacken möchten/ gestalt sie dann in diesem Jahr mit Andrea Dracken dem Obristen zu Filleck gahandelt daß er ihnen selbige Vestung für 20000. Thlr. überliefern/ und damit solches desto leichter geschehen möchte/ auf eine gewisse Zeit und Stunde in der Nacht an etlichen Orten Feuer einlegen/ und also denen Innwohnern damit zu thun machen solte. Aber es gieng das Unglück über Dracken aus: den seine vorhabende Verrätherey ward offenbar/ und er deswegen geviertheilet.

Idem pag. 119.

XXVIII. Ludwig Combussiern Herrn zu Terraile aus Franckreich bürtig/ aus welches er wegen eines begangenen Mords geflohen/ hat nebst einen künstlichen Ingenieur Bastida einen Anschlag auf die Stadt Genff gemacht. Als sie aber noch mehr Wagehälse an sich ziehen und aus Savoyen in die Niederlande reisen wolten/ ist ihr Anschlag auskommen/ sie im Bernerischen Gebieth gefangen gen Genf geschickt / Terraile enthauptet/ Bastida aber gehenckt worden.

Idem ibid.

XXIX. Als Anno 1612. Kayser Rudolphus etliche seiner Diener zu Prage/ darunter auch sein Schatzmeister Rutzky war/ weil er bisher nicht am besten Haus gehalten/ in gefängliche Verwahrung nehmen lassen/ der Schatzmeister aber merckte daß es scharff hergehen würde/ wolte er des rechten Meister nicht erwartten/ sondern erhenckte sich selber im Gefängniß. Drauf ward er vom Scharffrichter geviertheilet auf dem Weissenberg begraben und alle seine Güter arrestiret.

Weil aber nachgehends in dem Gemach/ da er sich mit dem Strick erwürget / gräuliche Gespenster sich mercken liessen/ und Rutzky bald auf einen Bock / bald auf einen Pferde sitzend/ gesehen wurde/ ward er nicht würdig gehalten daß ihm die Erde bedecken solte/ sondern sein Cörper wieder ausgegraben / verbrannt/ und die Aschen in die Multau geworffen.

Idem pag. 1133.

nach ward ihm der Kopf abgehauen/ und also bekam unziemliche Rache ihren Lohn.

Ex Spangenb. Gottefrid. pag. 667.

XXVII. Ob wohl Anno 1609. ein Frieden in Ungarn zwischen den Christen und Türcken aufgerichtet und von beyden Theilen bekräfftiget worden/ haben doch desse unangesehen die Türcken stets darnach getrachtet wie sie den Christen eins und anders abzwacken möchten/ gestalt sie dann in diesem Jahr mit Andrea Dracken dem Obristen zu Filleck gahandelt daß er ihnen selbige Vestung für 20000. Thlr. überliefern/ und damit solches desto leichter geschehen möchte/ auf eine gewisse Zeit und Stunde in der Nacht an etlichen Orten Feuer einlegen/ und also denen Innwohnern damit zu thun machen solte. Aber es gieng das Unglück über Dracken aus: den seine vorhabende Verrätherey ward offenbar/ und er deswegen geviertheilet.

Idem pag. 119.

XXVIII. Ludwig Combussiern Herrn zu Terraile aus Franckreich bürtig/ aus welches er wegen eines begangenen Mords geflohen/ hat nebst einen künstlichen Ingenieur Bastida einen Anschlag auf die Stadt Genff gemacht. Als sie aber noch mehr Wagehälse an sich ziehen und aus Savoyen in die Niederlande reisen wolten/ ist ihr Anschlag auskommen/ sie im Bernerischen Gebieth gefangen gen Genf geschickt / Terraile enthauptet/ Bastida aber gehenckt worden.

Idem ibid.

XXIX. Als Anno 1612. Kayser Rudolphus etliche seiner Diener zu Prage/ darunter auch sein Schatzmeister Rutzky war/ weil er bisher nicht am besten Haus gehalten/ in gefängliche Verwahrung nehmen lassen/ der Schatzmeister aber merckte daß es scharff hergehen würde/ wolte er des rechten Meister nicht erwartten/ sondern erhenckte sich selber im Gefängniß. Drauf ward er vom Scharffrichter geviertheilet auf dem Weissenberg begraben und alle seine Güter arrestiret.

Weil aber nachgehends in dem Gemach/ da er sich mit dem Strick erwürget / gräuliche Gespenster sich mercken liessen/ und Rutzky bald auf einen Bock / bald auf einen Pferde sitzend/ gesehen wurde/ ward er nicht würdig gehalten daß ihm die Erde bedecken solte/ sondern sein Cörper wieder ausgegraben / verbrannt/ und die Aschen in die Multau geworffen.

Idem pag. 1133.

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[350/0360] nach ward ihm der Kopf abgehauen/ und also bekam unziemliche Rache ihren Lohn. Ex Spangenb. Gottefrid. pag. 667. XXVII. Ob wohl Anno 1609. ein Frieden in Ungarn zwischen den Christen und Türcken aufgerichtet und von beyden Theilen bekräfftiget worden/ haben doch desse unangesehen die Türcken stets darnach getrachtet wie sie den Christen eins und anders abzwacken möchten/ gestalt sie dann in diesem Jahr mit Andrea Dracken dem Obristen zu Filleck gahandelt daß er ihnen selbige Vestung für 20000. Thlr. überliefern/ und damit solches desto leichter geschehen möchte/ auf eine gewisse Zeit und Stunde in der Nacht an etlichen Orten Feuer einlegen/ und also denen Innwohnern damit zu thun machen solte. Aber es gieng das Unglück über Dracken aus: den seine vorhabende Verrätherey ward offenbar/ und er deswegen geviertheilet. Idem pag. 119. XXVIII. Ludwig Combussiern Herrn zu Terraile aus Franckreich bürtig/ aus welches er wegen eines begangenen Mords geflohen/ hat nebst einen künstlichen Ingenieur Bastida einen Anschlag auf die Stadt Genff gemacht. Als sie aber noch mehr Wagehälse an sich ziehen und aus Savoyen in die Niederlande reisen wolten/ ist ihr Anschlag auskommen/ sie im Bernerischen Gebieth gefangen gen Genf geschickt / Terraile enthauptet/ Bastida aber gehenckt worden. Idem ibid. XXIX. Als Anno 1612. Kayser Rudolphus etliche seiner Diener zu Prage/ darunter auch sein Schatzmeister Rutzky war/ weil er bisher nicht am besten Haus gehalten/ in gefängliche Verwahrung nehmen lassen/ der Schatzmeister aber merckte daß es scharff hergehen würde/ wolte er des rechten Meister nicht erwartten/ sondern erhenckte sich selber im Gefängniß. Drauf ward er vom Scharffrichter geviertheilet auf dem Weissenberg begraben und alle seine Güter arrestiret. Weil aber nachgehends in dem Gemach/ da er sich mit dem Strick erwürget / gräuliche Gespenster sich mercken liessen/ und Rutzky bald auf einen Bock / bald auf einen Pferde sitzend/ gesehen wurde/ ward er nicht würdig gehalten daß ihm die Erde bedecken solte/ sondern sein Cörper wieder ausgegraben / verbrannt/ und die Aschen in die Multau geworffen. Idem pag. 1133.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/360>, abgerufen am 24.11.2024.