Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite
L. 5. C. ad Leg. Jul. Majestat. L. 40. juncta L. eorum 24. ff. de Poenis. Henric. Bocer. in tr. de Crim. laesae Majestat. cap. 3. n. 109

III. Dennoch aber ist sie so wohl im Römischen Reich/ als auch und insonderheit in den Sächsischen Foro eingeführet und üblich/ bevorab in solchen delictis, da nicht genung daß Delinqvent nur schlechter Dinges vom Leben zum Tode gebracht werde/ sondern die Grausamkeit des Verbrechens eine noch mehrere Schanrffe erfordert/ als wenn viele Maleficia concurrirten, oder die That offt wiederholet wäre.

IV. Sicuti enim Crimina indifferenter aeqvalia non sunt, ita nec supplicia paria adhiberi, sed qvandoqve ex graviori qvodam reatu augeri debent, qvemadmodum etiam ob pluralitatem & reiterationem delictorum poena exasperanda est.

L. 3. C. de Episcop. Audient. L. capitalium § folent & §. grassatores ff. de poenis. Jul. Clarus in pract. §. ult. qvaest. 21. vers. fama sola. Carpzov. prax. Crim. part. 3. qvaest. 128. n. 52. 53. & seqq. usqve 56.

V. In Franckreich werden gleichfals die rei Criminis Laesae Majestatis, perduellionis & proditionis patriae damit beleget/

Georg. Schönborn lib. 3. polit. cap. 20. pag. 236. Knichen d. c. 13. pag. 710.

Und sich bey ihnen solche Exempel nicht rar.

Ita Salcedus hanc poenam sustinuit, referente

Busbeq. in Epist. ad Rud. Imp. 8 ubi integran historiam adducit.

Eadem Sebastianus Montecucullus & Burgoinus affecti, qvorum historiam refert

Freins heim. ad Curt. lib. 8. c. 5. §. 40.

Narrat porro Turpinus jussu Caroli M. Gannalonem exercitaus sui proditorem eadem poena affectum esse in ejus vita c. 26.

VI. Daß in Engeland die jenigen so einen hohen Verrath begangen damit beleget werden/ ist mit mehrern aus dem Capitel von Hinrichtung mit den Beil/ wie auch aus einigen unten angeführten Historien zu sehen.

VII. Nach dem Polnischen Krieges-Recht aber art. 13. werden die damit beleget / so die von dem Feind ausgeschickte Kundschaffer beherbergen/ oder doch Wissenschafft von solchen haben und es nicht anmelden.

VIII. Wenn bey den alten Römern einer viel schuldig wahr/ wurde erst altes verkaufft was er hatte/ und denen Schuldenern gegeben. Wenn es

L. 5. C. ad Leg. Jul. Majestat. L. 40. junctâ L. eorum 24. ff. de Poenis. Henric. Bocer. in tr. de Crim. laesae Majestat. cap. 3. n. 109

III. Dennoch aber ist sie so wohl im Römischen Reich/ als auch und insonderheit in den Sächsischen Foro eingeführet und üblich/ bevorab in solchen delictis, da nicht genung daß Delinqvent nur schlechter Dinges vom Leben zum Tode gebracht werde/ sondern die Grausamkeit des Verbrechens eine noch mehrere Schãrffe erfordert/ als wenn viele Maleficia concurrirten, oder die That offt wiederholet wäre.

IV. Sicuti enim Crimina indifferenter aeqvalia non sunt, ita nec supplicia paria adhiberi, sed qvandoqve ex graviori qvodam reatu augeri debent, qvemadmodum etiam ob pluralitatem & reiterationem delictorum poena exasperanda est.

L. 3. C. de Episcop. Audient. L. capitalium § folent & §. grassatores ff. de poenis. Jul. Clarus in pract. §. ult. qvaest. 21. vers. fama sola. Carpzov. prax. Crim. part. 3. qvaest. 128. n. 52. 53. & seqq. usqve 56.

V. In Franckreich werden gleichfals die rei Criminis Laesae Majestatis, perduellionis & proditionis patriae damit beleget/

Georg. Schönborn lib. 3. polit. cap. 20. pag. 236. Knichen d. c. 13. pag. 710.

Und sich bey ihnen solche Exempel nicht rar.

Ita Salcedus hanc poenam sustinuit, referente

Busbeq. in Epist. ad Rud. Imp. 8 ubi integran historiam adducit.

Eâdem Sebastianus Montecucullus & Burgoinus affecti, qvorum historiam refert

Freins heim. ad Curt. lib. 8. c. 5. §. 40.

Narrat porrò Turpinus jussu Caroli M. Gannalonem exercitûs sui proditorem eâdem poenâ affectum esse in ejus vita c. 26.

VI. Daß in Engeland die jenigen so einen hohen Verrath begangen damit beleget werden/ ist mit mehrern aus dem Capitel von Hinrichtung mit den Beil/ wie auch aus einigen unten angeführten Historien zu sehen.

VII. Nach dem Polnischen Krieges-Recht aber art. 13. werden die damit beleget / so die von dem Feind ausgeschickte Kundschaffer beherbergen/ oder doch Wissenschafft von solchen haben und es nicht anmelden.

VIII. Wenn bey den alten Römern einer viel schuldig wahr/ wurde erst altes verkaufft was er hatte/ und denen Schuldenern gegeben. Wenn es

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0353" n="343"/>
        <l>L. 5. C. ad Leg. Jul. Majestat.</l>
        <l>L. 40. junctâ L. eorum 24. ff. de Poenis.</l>
        <l>Henric. Bocer. in tr. de Crim. laesae Majestat. cap. 3. n. 109</l>
        <p>III. Dennoch aber ist sie so wohl im Römischen Reich/ als auch und insonderheit                      in den Sächsischen Foro eingeführet und üblich/ bevorab in solchen delictis, da                      nicht genung daß Delinqvent nur schlechter Dinges vom Leben zum Tode gebracht                      werde/ sondern die Grausamkeit des Verbrechens eine noch mehrere                      Scha&#x0303;rffe erfordert/ als wenn viele Maleficia concurrirten, oder die                      That offt wiederholet wäre.</p>
        <p>IV. Sicuti enim Crimina indifferenter aeqvalia non sunt, ita nec supplicia paria                      adhiberi, sed qvandoqve ex graviori qvodam reatu augeri debent, qvemadmodum                      etiam ob pluralitatem &amp; reiterationem delictorum poena exasperanda est.</p>
        <l>L. 3. C. de Episcop. Audient.</l>
        <l>L. capitalium § folent &amp; §. grassatores ff. de poenis.</l>
        <l>Jul. Clarus in pract. §. ult. qvaest. 21. vers. fama sola.</l>
        <l>Carpzov. prax. Crim. part. 3. qvaest. 128. n. 52. 53. &amp; seqq. usqve 56.</l>
        <p>V. In Franckreich werden gleichfals die rei Criminis Laesae Majestatis,                      perduellionis &amp; proditionis patriae damit beleget/</p>
        <l>Georg. Schönborn lib. 3. polit. cap. 20. pag. 236.</l>
        <l>Knichen d. c. 13. pag. 710.</l>
        <p>Und sich bey ihnen solche Exempel nicht rar.</p>
        <p>Ita Salcedus hanc poenam sustinuit, referente</p>
        <p>Busbeq. in Epist. ad Rud. Imp. 8 ubi integran historiam adducit.</p>
        <p>Eâdem Sebastianus Montecucullus &amp; Burgoinus affecti, qvorum historiam                      refert</p>
        <p>Freins heim. ad Curt. lib. 8. c. 5. §. 40.</p>
        <p>Narrat porrò Turpinus jussu Caroli M. Gannalonem exercitûs sui proditorem eâdem                      poenâ affectum esse in ejus vita c. 26.</p>
        <p>VI. Daß in Engeland die jenigen so einen hohen Verrath begangen damit beleget                      werden/ ist mit mehrern aus dem Capitel von Hinrichtung mit den Beil/ wie auch                      aus einigen unten angeführten Historien zu sehen.</p>
        <p>VII. Nach dem Polnischen Krieges-Recht aber art. 13. werden die damit beleget /                      so die von dem Feind ausgeschickte Kundschaffer beherbergen/ oder doch                      Wissenschafft von solchen haben und es nicht anmelden.</p>
        <p>VIII. Wenn bey den alten Römern einer viel schuldig wahr/ wurde erst altes                      verkaufft was er hatte/ und denen Schuldenern gegeben. Wenn es
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[343/0353] L. 5. C. ad Leg. Jul. Majestat. L. 40. junctâ L. eorum 24. ff. de Poenis. Henric. Bocer. in tr. de Crim. laesae Majestat. cap. 3. n. 109 III. Dennoch aber ist sie so wohl im Römischen Reich/ als auch und insonderheit in den Sächsischen Foro eingeführet und üblich/ bevorab in solchen delictis, da nicht genung daß Delinqvent nur schlechter Dinges vom Leben zum Tode gebracht werde/ sondern die Grausamkeit des Verbrechens eine noch mehrere Schãrffe erfordert/ als wenn viele Maleficia concurrirten, oder die That offt wiederholet wäre. IV. Sicuti enim Crimina indifferenter aeqvalia non sunt, ita nec supplicia paria adhiberi, sed qvandoqve ex graviori qvodam reatu augeri debent, qvemadmodum etiam ob pluralitatem & reiterationem delictorum poena exasperanda est. L. 3. C. de Episcop. Audient. L. capitalium § folent & §. grassatores ff. de poenis. Jul. Clarus in pract. §. ult. qvaest. 21. vers. fama sola. Carpzov. prax. Crim. part. 3. qvaest. 128. n. 52. 53. & seqq. usqve 56. V. In Franckreich werden gleichfals die rei Criminis Laesae Majestatis, perduellionis & proditionis patriae damit beleget/ Georg. Schönborn lib. 3. polit. cap. 20. pag. 236. Knichen d. c. 13. pag. 710. Und sich bey ihnen solche Exempel nicht rar. Ita Salcedus hanc poenam sustinuit, referente Busbeq. in Epist. ad Rud. Imp. 8 ubi integran historiam adducit. Eâdem Sebastianus Montecucullus & Burgoinus affecti, qvorum historiam refert Freins heim. ad Curt. lib. 8. c. 5. §. 40. Narrat porrò Turpinus jussu Caroli M. Gannalonem exercitûs sui proditorem eâdem poenâ affectum esse in ejus vita c. 26. VI. Daß in Engeland die jenigen so einen hohen Verrath begangen damit beleget werden/ ist mit mehrern aus dem Capitel von Hinrichtung mit den Beil/ wie auch aus einigen unten angeführten Historien zu sehen. VII. Nach dem Polnischen Krieges-Recht aber art. 13. werden die damit beleget / so die von dem Feind ausgeschickte Kundschaffer beherbergen/ oder doch Wissenschafft von solchen haben und es nicht anmelden. VIII. Wenn bey den alten Römern einer viel schuldig wahr/ wurde erst altes verkaufft was er hatte/ und denen Schuldenern gegeben. Wenn es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/353
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/353>, abgerufen am 24.11.2024.