Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.IV. Welches auch in andern delictis also practiciret wird/ sonderlich bey den Mord-Brand. Const. Elect. 17. part. 4. Carpzov. d. q. 1. q. 23. n. 43.Allwo er folgendes praejudicium anführet: So möchte E. E. E. von wegen der begangenen und bekannte zweien Mordthaten/ mit zweien glüenden Zangengriffen gerissen/ und hernach des begangenen und bekannten Brandschadens halber/ mit dem Feuer von Leben zum Tode gestrafft werden. V. R. W An den Schösser zu Sultza M. April. Anno 1603. V. Pari ratione poena ignis cum repetitione forcipum candentium fuit alicui ob commissa latrocinia & Sodomiam cum vacca peractam versus Auguflus Burg dictata: So möchte er von wegen solcher begangenen und bekannten Unthaten mit 3. glüenden Zange-Griffen gerissen/ und alsdann mit dem Feuer vom Leben zum Tode gestrafft / und die Kuh zugleich mit ihm verbrand werden. V. R. W. Am Schösser M. Octob. 1584. Item in puncto infanticidii reiterati. P. H. O. Caroli V. art. 131. in fin. Const. Elect. Sax. 3. part. 4. in verb. und wofern das Kind er Umbringen mehr denn einmahl von der verbrechenden Person geschehen: so sollen derselben so viele Zangenrisse/ als viel sie Kinder ümgebracht/ neben obgedachten Strafe zuerkannt werden. VI. Die Perser haben eine gantz besondere Art die Gefangene zu binden: Sie legen ihnen vor den Hals eine höltzerne Gabel/ daran der S[unleserliches Material]ehl ungefehr eines halben Schuhes lang ist/ und die Ecken derer 2. Zacken auf beyden Seiten des Halses hinaus gehen/ hinten ist ein Qver-holtz/ welches mit beyden Enden an die 2. Spitzen stossende/ mit einen Nagel/ der unten durch das Qverholtz und die Zacken gehet/ fest zusammen gemacht ist/ also daß dieses einen Triangel formiret; gegen der Gurgel befindet sich ein ander Qver-holtz/ so gleichfals an ieder Ecken mitten auf die Gabel-Spitze genagelt ist/ und gantz am Ende des Stiehls/ welcher ein wenig hohl geschnitten/ steckt man die rechte Hand des Gefangenen hindurch/ daß das Faust-Gelenck auf dieser Hölen liegen hat/ über dieselbe legt man ein anders in der Mitten ausgehöltes Qverholtz von halben Schuhe lang/ und nagelt desseiben 2. Ende an die beyde Extremitäten des Gabelstiehls an/ also daß der Gefangene die Hand eingeschlossen hat/ und sich damit in geringsten nicht behelffen kan. Diese Invention wird ungefehr anderthalb oder zwey IV. Welches auch in andern delictis also practiciret wird/ sonderlich bey den Mord-Brand. Const. Elect. 17. part. 4. Carpzov. d. q. 1. q. 23. n. 43.Allwo er folgendes praejudicium anführet: So möchte E. E. E. von wegen der begangenen und bekannte zweien Mordthaten/ mit zweien glüenden Zangengriffen gerissen/ und hernach des begangenen und bekannten Brandschadens halber/ mit dem Feuer von Leben zum Tode gestrafft werden. V. R. W An den Schösser zu Sultza M. April. Anno 1603. V. Pari ratione poena ignis cum repetitione forcipum candentium fuit alicui ob commissa latrocinia & Sodomiam cum vacca peractam versus Auguflus Burg dictata: So möchte er von wegen solcher begangenen und bekannten Unthaten mit 3. glüenden Zange-Griffen gerissen/ und alsdann mit dem Feuer vom Leben zum Tode gestrafft / und die Kuh zugleich mit ihm verbrand werden. V. R. W. Am Schösser M. Octob. 1584. Item in puncto infanticidii reiterati. P. H. O. Caroli V. art. 131. in fin. Const. Elect. Sax. 3. part. 4. in verb. und wofern das Kind er Umbringen mehr denn einmahl von der verbrechenden Person geschehen: so sollen derselben so viele Zangenrisse/ als viel sie Kinder ümgebracht/ neben obgedachten Strafe zuerkannt werden. VI. Die Perser haben eine gantz besondere Art die Gefangene zu binden: Sie legen ihnen vor den Hals eine höltzerne Gabel/ daran der S[unleserliches Material]ehl ungefehr eines halben Schuhes lang ist/ und die Ecken derer 2. Zacken auf beyden Seiten des Halses hinaus gehen/ hinten ist ein Qver-holtz/ welches mit beyden Enden an die 2. Spitzen stossende/ mit einen Nagel/ der unten durch das Qverholtz und die Zacken gehet/ fest zusammen gemacht ist/ also daß dieses einen Triangel formiret; gegen der Gurgel befindet sich ein ander Qver-holtz/ so gleichfals an ieder Ecken mitten auf die Gabel-Spitze genagelt ist/ und gantz am Ende des Stiehls/ welcher ein wenig hohl geschnitten/ steckt man die rechte Hand des Gefangenen hindurch/ daß das Faust-Gelenck auf dieser Hölen liegen hat/ über dieselbe legt man ein anders in der Mitten ausgehöltes Qverholtz von halben Schuhe lang/ und nagelt desseiben 2. Ende an die beyde Extremitäten des Gabelstiehls an/ also daß der Gefangene die Hand eingeschlossen hat/ und sich damit in geringsten nicht behelffen kan. Diese Invention wird ungefehr anderthalb oder zwey <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0336" n="326"/> <p>IV. Welches auch in andern delictis also practiciret wird/ sonderlich bey den Mord-Brand.</p> <l>Const. Elect. 17. part. 4.</l> <l>Carpzov. d. q. 1. q. 23. n. 43.</l> <p>Allwo er folgendes praejudicium anführet: So möchte E. E. E. von wegen der begangenen und bekannte zweien Mordthaten/ mit zweien glüenden Zangengriffen gerissen/ und hernach des begangenen und bekannten Brandschadens halber/ mit dem Feuer von Leben zum Tode gestrafft werden. V. R. W</p> <p>An den Schösser zu Sultza M. April. Anno 1603.</p> <p>V. Pari ratione poena ignis cum repetitione forcipum candentium fuit alicui ob commissa latrocinia & Sodomiam cum vacca peractam versus Auguflus Burg dictata:</p> <p>So möchte er von wegen solcher begangenen und bekannten Unthaten mit 3. glüenden Zange-Griffen gerissen/ und alsdann mit dem Feuer vom Leben zum Tode gestrafft / und die Kuh zugleich mit ihm verbrand werden. V. R. W. Am Schösser M. Octob. 1584.</p> <p>Item in puncto infanticidii reiterati.</p> <p>P. H. O. Caroli V. art. 131. in fin. Const. Elect. Sax. 3. part. 4. in verb. und wofern das Kind er Umbringen mehr denn einmahl von der verbrechenden Person geschehen: so sollen derselben so viele Zangenrisse/ als viel sie Kinder ümgebracht/ neben obgedachten Strafe zuerkannt werden.</p> <p>VI. Die Perser haben eine gantz besondere Art die Gefangene zu binden: Sie legen ihnen vor den Hals eine höltzerne Gabel/ daran der S<gap reason="illegible"/>ehl ungefehr eines halben Schuhes lang ist/ und die Ecken derer 2. Zacken auf beyden Seiten des Halses hinaus gehen/ hinten ist ein Qver-holtz/ welches mit beyden Enden an die 2. Spitzen stossende/ mit einen Nagel/ der unten durch das Qverholtz und die Zacken gehet/ fest zusammen gemacht ist/ also daß dieses einen Triangel formiret; gegen der Gurgel befindet sich ein ander Qver-holtz/ so gleichfals an ieder Ecken mitten auf die Gabel-Spitze genagelt ist/ und gantz am Ende des Stiehls/ welcher ein wenig hohl geschnitten/ steckt man die rechte Hand des Gefangenen hindurch/ daß das Faust-Gelenck auf dieser Hölen liegen hat/ über dieselbe legt man ein anders in der Mitten ausgehöltes Qverholtz von halben Schuhe lang/ und nagelt desseiben 2. Ende an die beyde Extremitäten des Gabelstiehls an/ also daß der Gefangene die Hand eingeschlossen hat/ und sich damit in geringsten nicht behelffen kan. Diese Invention wird ungefehr anderthalb oder zwey </p> </div> </body> </text> </TEI> [326/0336]
IV. Welches auch in andern delictis also practiciret wird/ sonderlich bey den Mord-Brand.
Const. Elect. 17. part. 4. Carpzov. d. q. 1. q. 23. n. 43. Allwo er folgendes praejudicium anführet: So möchte E. E. E. von wegen der begangenen und bekannte zweien Mordthaten/ mit zweien glüenden Zangengriffen gerissen/ und hernach des begangenen und bekannten Brandschadens halber/ mit dem Feuer von Leben zum Tode gestrafft werden. V. R. W
An den Schösser zu Sultza M. April. Anno 1603.
V. Pari ratione poena ignis cum repetitione forcipum candentium fuit alicui ob commissa latrocinia & Sodomiam cum vacca peractam versus Auguflus Burg dictata:
So möchte er von wegen solcher begangenen und bekannten Unthaten mit 3. glüenden Zange-Griffen gerissen/ und alsdann mit dem Feuer vom Leben zum Tode gestrafft / und die Kuh zugleich mit ihm verbrand werden. V. R. W. Am Schösser M. Octob. 1584.
Item in puncto infanticidii reiterati.
P. H. O. Caroli V. art. 131. in fin. Const. Elect. Sax. 3. part. 4. in verb. und wofern das Kind er Umbringen mehr denn einmahl von der verbrechenden Person geschehen: so sollen derselben so viele Zangenrisse/ als viel sie Kinder ümgebracht/ neben obgedachten Strafe zuerkannt werden.
VI. Die Perser haben eine gantz besondere Art die Gefangene zu binden: Sie legen ihnen vor den Hals eine höltzerne Gabel/ daran der S_ ehl ungefehr eines halben Schuhes lang ist/ und die Ecken derer 2. Zacken auf beyden Seiten des Halses hinaus gehen/ hinten ist ein Qver-holtz/ welches mit beyden Enden an die 2. Spitzen stossende/ mit einen Nagel/ der unten durch das Qverholtz und die Zacken gehet/ fest zusammen gemacht ist/ also daß dieses einen Triangel formiret; gegen der Gurgel befindet sich ein ander Qver-holtz/ so gleichfals an ieder Ecken mitten auf die Gabel-Spitze genagelt ist/ und gantz am Ende des Stiehls/ welcher ein wenig hohl geschnitten/ steckt man die rechte Hand des Gefangenen hindurch/ daß das Faust-Gelenck auf dieser Hölen liegen hat/ über dieselbe legt man ein anders in der Mitten ausgehöltes Qverholtz von halben Schuhe lang/ und nagelt desseiben 2. Ende an die beyde Extremitäten des Gabelstiehls an/ also daß der Gefangene die Hand eingeschlossen hat/ und sich damit in geringsten nicht behelffen kan. Diese Invention wird ungefehr anderthalb oder zwey
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/336 |
Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/336>, abgerufen am 03.07.2024. |