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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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CXIX. Welche auf einem Schiffe sterben/ werden gemeiniglich ins Meer gesencket / sonderlich bey den Niederländischen Indien Fahrern. Man vernehet den Leichnam in ein Leilach oder in seine Decke/ bindet ihn auf ein Bret/ mit einem angeknüpften Sack mit Steinen oder Sand/ oder im fall es ein Officier ist mit etlichen Stückkugeln/ und solches wird den Füssen angehenckt/ auf daß der Cörper gerade auf den Grund zu fahre. Hiernechst legt man die also gebundene Leiche auf das Schiffsbort/ drauf hebt man den 9. und 10. vers des neunzigsten Pfalms an zu singen/ bey den letzten Worten: als flöhen wir davon/ wird der Cörper über Bort in die Tieffe hinab geschickt.

Erasm. Francisci cap. 33. der letzten Rechenschafft.

Paulus Chupor spottete des Hertzogs Hernogae in Bosnia, als er an den Königlichen Ungarischen Hoffkam/ und grüssete ihn mit einen Ochsen Muhen/ weil er ein ungestaltes Ochsen-Maul/ und unhöfliche Geberden hatte. Was geschicht/ dieser Chupor wird zum Zeiten Käysers Sigismundi Anno 1415. von gedachten Hernoja gefangen/ und in eine Ochsenhaut mit diesen Worten genehet: Der du vor diesen unter menschlicher Gestalt/ dick einer Ochsen-stimm angenommen hast/ lege nun auch jetzt mit dem Muhen eine Ochsen-Gestalt an/ und ist darauf in solcher Ochsenhaut ersäufft worden.

Bonsinius decad. 3. rer. Ungar. lib. 3.

Johannes Pideritius Pfarrer der Stadt Blumberg schreibet in seinem Teutschen Chronico der Grafschafft Lippe part. 2. fol. 591. & seq. daß An. 1545. es sich begeben/ daß eine Magd so sich schwengern lassen/ und ein Kind zur Welt gebohren/ selbiges im Mühlen Teich zu Saltzuflen in der Grafschafft Lippe ersäufft/ worüber sie gefänglich eingezogen worden/ und als man das todte Kind vor sie in Gefängniß gebracht/ und gefragt: Ob das nicht ihr Kind sey/ so sie ersäufft? sie aber solches geleugnet/ da habe das todte Kind die Augen aufgethan/ und seine Mutter angesehen/ und sey es in dem gantz lich im Gefängniß-Turm worden.

Da denn hernach die Magd die That bekennet und hingerichtet worden. So ein denckwürdiges Exempel ist.

Zeiler. Epist. 511. pag. 592.

Petrus Medices Großhertzog zu Florentz ließ den vortreflichen Medicum Leoninum oder Leonium, weil er übernommen hatte dessen Vater Laurenitum zu curiren/ aber es nicht praestiren kunte/ in einem Brunnen stossen und ersäuffen.

CXIX. Welche auf einem Schiffe sterben/ werden gemeiniglich ins Meer gesencket / sonderlich bey den Niederländischen Indien Fahrern. Man vernehet den Leichnam in ein Leilach oder in seine Decke/ bindet ihn auf ein Bret/ mit einem angeknüpften Sack mit Steinen oder Sand/ oder im fall es ein Officier ist mit etlichen Stückkugeln/ und solches wird den Füssen angehenckt/ auf daß der Cörper gerade auf den Grund zu fahre. Hiernechst legt man die also gebundene Leiche auf das Schiffsbort/ drauf hebt man den 9. und 10. vers des neunzigsten Pfalms an zu singen/ bey den letzten Worten: als flöhen wir davon/ wird der Cörper über Bort in die Tieffe hinab geschickt.

Erasm. Francisci cap. 33. der letzten Rechenschafft.

Paulus Chúpor spottete des Hertzogs Hernogae in Bosnia, als er an den Königlichen Ungarischen Hoffkam/ und grüssete ihn mit einen Ochsen Muhen/ weil er ein ungestaltes Ochsen-Maul/ und unhöfliche Geberden hatte. Was geschicht/ dieser Chupor wird zum Zeiten Käysers Sigismundi Anno 1415. von gedachten Hernoja gefangen/ und in eine Ochsenhaut mit diesen Worten genehet: Der du vor diesen unter menschlicher Gestalt/ dick einer Ochsen-stimm angenommen hast/ lege nun auch jetzt mit dem Muhen eine Ochsen-Gestalt an/ und ist darauf in solcher Ochsenhaut ersäufft worden.

Bonsinius decad. 3. rer. Ungar. lib. 3.

Johannes Pideritius Pfarrer der Stadt Blumberg schreibet in seinem Teutschen Chronico der Grafschafft Lippe part. 2. fol. 591. & seq. daß An. 1545. es sich begeben/ daß eine Magd so sich schwengern lassen/ und ein Kind zur Welt gebohren/ selbiges im Mühlen Teich zu Saltzuflen in der Grafschafft Lippe ersäufft/ worüber sie gefänglich eingezogen worden/ und als man das todte Kind vor sie in Gefängniß gebracht/ und gefragt: Ob das nicht ihr Kind sey/ so sie ersäufft? sie aber solches geleugnet/ da habe das todte Kind die Augen aufgethan/ und seine Mutter angesehen/ und sey es in dem gantz lich im Gefängniß-Turm worden.

Da denn hernach die Magd die That bekennet und hingerichtet worden. So ein denckwürdiges Exempel ist.

Zeiler. Epist. 511. pag. 592.

Petrus Medices Großhertzog zu Florentz ließ den vortreflichen Medicum Leoninum oder Leonium, weil er übernommen hatte dessen Vater Laurenitum zu curiren/ aber es nicht praestiren kunte/ in einem Brunnen stossen und ersäuffen.

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        <p>Zeiler. Epist. 511. pag. 592.</p>
        <p>Petrus Medices Großhertzog zu Florentz ließ den vortreflichen Medicum Leoninum                      oder Leonium, weil er übernommen hatte dessen Vater Laurenitum zu curiren/ aber                      es nicht praestiren kunte/ in einem Brunnen stossen und ersäuffen.</p>
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[299/0309] CXIX. Welche auf einem Schiffe sterben/ werden gemeiniglich ins Meer gesencket / sonderlich bey den Niederländischen Indien Fahrern. Man vernehet den Leichnam in ein Leilach oder in seine Decke/ bindet ihn auf ein Bret/ mit einem angeknüpften Sack mit Steinen oder Sand/ oder im fall es ein Officier ist mit etlichen Stückkugeln/ und solches wird den Füssen angehenckt/ auf daß der Cörper gerade auf den Grund zu fahre. Hiernechst legt man die also gebundene Leiche auf das Schiffsbort/ drauf hebt man den 9. und 10. vers des neunzigsten Pfalms an zu singen/ bey den letzten Worten: als flöhen wir davon/ wird der Cörper über Bort in die Tieffe hinab geschickt. Erasm. Francisci cap. 33. der letzten Rechenschafft. Paulus Chúpor spottete des Hertzogs Hernogae in Bosnia, als er an den Königlichen Ungarischen Hoffkam/ und grüssete ihn mit einen Ochsen Muhen/ weil er ein ungestaltes Ochsen-Maul/ und unhöfliche Geberden hatte. Was geschicht/ dieser Chupor wird zum Zeiten Käysers Sigismundi Anno 1415. von gedachten Hernoja gefangen/ und in eine Ochsenhaut mit diesen Worten genehet: Der du vor diesen unter menschlicher Gestalt/ dick einer Ochsen-stimm angenommen hast/ lege nun auch jetzt mit dem Muhen eine Ochsen-Gestalt an/ und ist darauf in solcher Ochsenhaut ersäufft worden. Bonsinius decad. 3. rer. Ungar. lib. 3. Johannes Pideritius Pfarrer der Stadt Blumberg schreibet in seinem Teutschen Chronico der Grafschafft Lippe part. 2. fol. 591. & seq. daß An. 1545. es sich begeben/ daß eine Magd so sich schwengern lassen/ und ein Kind zur Welt gebohren/ selbiges im Mühlen Teich zu Saltzuflen in der Grafschafft Lippe ersäufft/ worüber sie gefänglich eingezogen worden/ und als man das todte Kind vor sie in Gefängniß gebracht/ und gefragt: Ob das nicht ihr Kind sey/ so sie ersäufft? sie aber solches geleugnet/ da habe das todte Kind die Augen aufgethan/ und seine Mutter angesehen/ und sey es in dem gantz lich im Gefängniß-Turm worden. Da denn hernach die Magd die That bekennet und hingerichtet worden. So ein denckwürdiges Exempel ist. Zeiler. Epist. 511. pag. 592. Petrus Medices Großhertzog zu Florentz ließ den vortreflichen Medicum Leoninum oder Leonium, weil er übernommen hatte dessen Vater Laurenitum zu curiren/ aber es nicht praestiren kunte/ in einem Brunnen stossen und ersäuffen.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/309>, abgerufen am 24.11.2024.