Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Der Hand zeiget an daß ein solcher Mensch seine Eltern/ nie mit Ehren erkannt hat/ wie der Hund thut/ welcher die ersten neun Tage blind ist. Der Hahn bedeutet des Menschen Frevel und dürftigen Hochmuth/ den er an seinen Vater/ oder Kind/ begangen hat. Die Natter bedeutet solcher Eltern Unglück/ dann von dieser Gebährung saget man also/ daß wenn sie sich gatten wollen/ so steckt das Männlein sein Haupt in des Weibleins Mund/ davon empfähet sie und alda beisset sie dem Männlein vor Wollust das Haupt ab. Darnach wenn sie die Jungen gebieret/ muß sie von ihnen wieder sterben: Denn wenn dieselben sollen gebohren werden/ beissen sie sich aus Mutter-Leib/ davon sie dann von Stund an stirbet. Plin. lib. 10. c. 62. AElian. lib. 1. de hist. anim. c. 24. Aristot. lib. 4. c. 5. de hist. anim. tit. 34. Coel. Rhodigin. lib. 3. Antiq. Lect. c. 27.Der Affe bezeichnet eines Menschen Gleichniß/ oder Todes Ebenbild ohne Wercke: denn wie der Affe in vielen Dingen einem Menschen gleich/ aber doch kein Mensch ist/ also ist dieser Mörder einem Menschen ähnlich gewesen/ ist aber mit der That und Hertzen kein Mensch gewesen/ weil er so unmenschlich hat an seinen eignen Blut thun dürffen. Add. Carpzov. Prax. Crim. part. 1. qvaest. 8. n. 9. & Petr. Greg. Tholosan. Synt. Jur. Univ. lib. 36. c. 24. n. 6. & seqq. XXV. Crusius part. 4. c. 53. de Indiciis delictorum n. 22. setzet/ daß man darumb solche Thiere zu den Vater oder Mutter-Mörder gethan/ scilicet ut in rixa infensorum animalium & foeda laceratione corporis obstanti sceleris immanitatem diro cruciatus vulnere interimatur, utqve ab omni Elemento repudiatum Cadaver irreqvieto labore & perpetuis fluctibus agitetur. XXVI. Es wurden aber die Parricidae vorher und ehe man sie in den Ledern Sack steckte/ mit scharffen Ruthen (Virgis sang vineis) bis aufs Blut gegeisselt. Demster. ad Rosin. lib. 8. Antiq. Rom/ ad cap. 24. 26. & 29. Paralip. pag. 878. Petr. Gregor. Tholos. Syntagm. Jur. Univ. lib. 36. c. 24. n. 5. Joh. Jacob Wissenbach. disp. 36. ad [Greek words]. n. 4. Salbach lib. 3. Antiq. Rom. c. 6. pag. 233. Idqve Modestinus prodidit L. 9. ff. ad. L. Pompej. de parricid.Der Hand zeiget an daß ein solcher Mensch seine Eltern/ nie mit Ehren erkannt hat/ wie der Hund thut/ welcher die ersten neun Tage blind ist. Der Hahn bedeutet des Menschen Frevel und dürftigen Hochmuth/ den er an seinen Vater/ oder Kind/ begangen hat. Die Natter bedeutet solcher Eltern Unglück/ dann von dieser Gebährung saget man also/ daß wenn sie sich gatten wollen/ so steckt das Männlein sein Haupt in des Weibleins Mund/ davon empfähet sie und alda beisset sie dem Männlein vor Wollust das Haupt ab. Darnach wenn sie die Jungen gebieret/ muß sie von ihnen wieder sterben: Denn wenn dieselben sollen gebohren werden/ beissen sie sich aus Mutter-Leib/ davon sie dann von Stund an stirbet. Plin. lib. 10. c. 62. AElian. lib. 1. de hist. anim. c. 24. Aristot. lib. 4. c. 5. de hist. anim. tit. 34. Coel. Rhodigin. lib. 3. Antiq. Lect. c. 27.Der Affe bezeichnet eines Menschen Gleichniß/ oder Todes Ebenbild ohne Wercke: denn wie der Affe in vielen Dingen einem Menschen gleich/ aber doch kein Mensch ist/ also ist dieser Mörder einem Menschen ähnlich gewesen/ ist aber mit der That und Hertzen kein Mensch gewesen/ weil er so unmenschlich hat an seinen eignen Blut thun dürffen. Add. Carpzov. Prax. Crim. part. 1. qvaest. 8. n. 9. & Petr. Greg. Tholosan. Synt. Jur. Univ. lib. 36. c. 24. n. 6. & seqq. XXV. Crusius part. 4. c. 53. de Indiciis delictorum n. 22. setzet/ daß man darumb solche Thiere zu den Vater oder Mutter-Mörder gethan/ scilicet ut in rixa infensorum animalium & foeda laceratione corporis obstanti sceleris immanitatem diro cruciatus vulnere interimatur, utqve ab omni Elemento repudiatum Cadaver irreqvieto labore & perpetuis fluctibus agitetur. XXVI. Es wurden aber die Parricidae vorher und ehe man sie in den Ledern Sack steckte/ mit scharffen Ruthen (Virgis sang vineis) bis aufs Blut gegeisselt. Demster. ad Rosin. lib. 8. Antiq. Rom/ ad cap. 24. 26. & 29. Paralip. pag. 878. Petr. Gregor. Tholos. Syntagm. Jur. Univ. lib. 36. c. 24. n. 5. Joh. Jacob Wissenbach. disp. 36. ad [Greek words]. n. 4. Salbach lib. 3. Antiq. Rom. c. 6. pag. 233. Idqve Modestinus prodidit L. 9. ff. ad. L. Pompej. de parricid.<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0291" n="281"/> <p>Der Hand zeiget an daß ein solcher Mensch seine Eltern/ nie mit Ehren erkannt hat/ wie der Hund thut/ welcher die ersten neun Tage blind ist.</p> <p>Der Hahn bedeutet des Menschen Frevel und dürftigen Hochmuth/ den er an seinen Vater/ oder Kind/ begangen hat.</p> <p>Die Natter bedeutet solcher Eltern Unglück/ dann von dieser Gebährung saget man also/ daß wenn sie sich gatten wollen/ so steckt das Männlein sein Haupt in des Weibleins Mund/ davon empfähet sie und alda beisset sie dem Männlein vor Wollust das Haupt ab. Darnach wenn sie die Jungen gebieret/ muß sie von ihnen wieder sterben: Denn wenn dieselben sollen gebohren werden/ beissen sie sich aus Mutter-Leib/ davon sie dann von Stund an stirbet.</p> <l>Plin. lib. 10. c. 62.</l> <l>AElian. lib. 1. de hist. anim. c. 24.</l> <l>Aristot. lib. 4. c. 5. de hist. anim. tit. 34.</l> <l>Coel. Rhodigin. lib. 3. Antiq. Lect. c. 27.</l> <p>Der Affe bezeichnet eines Menschen Gleichniß/ oder Todes Ebenbild ohne Wercke: denn wie der Affe in vielen Dingen einem Menschen gleich/ aber doch kein Mensch ist/ also ist dieser Mörder einem Menschen ähnlich gewesen/ ist aber mit der That und Hertzen kein Mensch gewesen/ weil er so unmenschlich hat an seinen eignen Blut thun dürffen. Add.</p> <p>Carpzov. Prax. Crim. part. 1. qvaest. 8. n. 9.</p> <p>&</p> <p>Petr. Greg. Tholosan. Synt. Jur. Univ. lib. 36. c. 24. n. 6. & seqq.</p> <p>XXV. Crusius part. 4. c. 53. de Indiciis delictorum n. 22. setzet/ daß man darumb solche Thiere zu den Vater oder Mutter-Mörder gethan/ scilicet ut in rixa infensorum animalium & foeda laceratione corporis obstanti sceleris immanitatem diro cruciatus vulnere interimatur, utqve ab omni Elemento repudiatum Cadaver irreqvieto labore & perpetuis fluctibus agitetur.</p> <p>XXVI. Es wurden aber die Parricidae vorher und ehe man sie in den Ledern Sack steckte/ mit scharffen Ruthen (Virgis sang vineis) bis aufs Blut gegeisselt.</p> <l>Demster. ad Rosin. lib. 8. Antiq. Rom/ ad cap. 24. 26. & 29. Paralip. pag. 878.</l> <l>Petr. Gregor. Tholos. Syntagm. Jur. Univ. lib. 36. c. 24. n. 5.</l> <l>Joh. Jacob Wissenbach. disp. 36. ad <foreign xml:lang="el">[Greek words]</foreign>. n. 4.</l> <l>Salbach lib. 3. Antiq. Rom. c. 6. pag. 233.</l> <l>Idqve Modestinus prodidit L. 9. ff. ad. L. Pompej. de parricid.</l> </div> </body> </text> </TEI> [281/0291]
Der Hand zeiget an daß ein solcher Mensch seine Eltern/ nie mit Ehren erkannt hat/ wie der Hund thut/ welcher die ersten neun Tage blind ist.
Der Hahn bedeutet des Menschen Frevel und dürftigen Hochmuth/ den er an seinen Vater/ oder Kind/ begangen hat.
Die Natter bedeutet solcher Eltern Unglück/ dann von dieser Gebährung saget man also/ daß wenn sie sich gatten wollen/ so steckt das Männlein sein Haupt in des Weibleins Mund/ davon empfähet sie und alda beisset sie dem Männlein vor Wollust das Haupt ab. Darnach wenn sie die Jungen gebieret/ muß sie von ihnen wieder sterben: Denn wenn dieselben sollen gebohren werden/ beissen sie sich aus Mutter-Leib/ davon sie dann von Stund an stirbet.
Plin. lib. 10. c. 62. AElian. lib. 1. de hist. anim. c. 24. Aristot. lib. 4. c. 5. de hist. anim. tit. 34. Coel. Rhodigin. lib. 3. Antiq. Lect. c. 27. Der Affe bezeichnet eines Menschen Gleichniß/ oder Todes Ebenbild ohne Wercke: denn wie der Affe in vielen Dingen einem Menschen gleich/ aber doch kein Mensch ist/ also ist dieser Mörder einem Menschen ähnlich gewesen/ ist aber mit der That und Hertzen kein Mensch gewesen/ weil er so unmenschlich hat an seinen eignen Blut thun dürffen. Add.
Carpzov. Prax. Crim. part. 1. qvaest. 8. n. 9.
&
Petr. Greg. Tholosan. Synt. Jur. Univ. lib. 36. c. 24. n. 6. & seqq.
XXV. Crusius part. 4. c. 53. de Indiciis delictorum n. 22. setzet/ daß man darumb solche Thiere zu den Vater oder Mutter-Mörder gethan/ scilicet ut in rixa infensorum animalium & foeda laceratione corporis obstanti sceleris immanitatem diro cruciatus vulnere interimatur, utqve ab omni Elemento repudiatum Cadaver irreqvieto labore & perpetuis fluctibus agitetur.
XXVI. Es wurden aber die Parricidae vorher und ehe man sie in den Ledern Sack steckte/ mit scharffen Ruthen (Virgis sang vineis) bis aufs Blut gegeisselt.
Demster. ad Rosin. lib. 8. Antiq. Rom/ ad cap. 24. 26. & 29. Paralip. pag. 878. Petr. Gregor. Tholos. Syntagm. Jur. Univ. lib. 36. c. 24. n. 5. Joh. Jacob Wissenbach. disp. 36. ad [Greek words]. n. 4. Salbach lib. 3. Antiq. Rom. c. 6. pag. 233. Idqve Modestinus prodidit L. 9. ff. ad. L. Pompej. de parricid.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |