Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.weiß gegeben/ daß er denselben so gelinde/ scilicet mit dem Beil/ hingerichtet/ da er es/ zu mehrer Beschimpfung/ mit dem Schwerd thun sollen. Welcher Meynung auch Baronius in Tom. 2. Annal. ad annum Christi 226. n. 3. ist. XX. Dieser Caracalla fing seine Regierung mit dem Bruder-Mord an/ ließ auch seine Hoff-Medicos umbbringen/ weil sie seinen Vater nicht hatten mit Gifft vergeben wollen. Hernach muste sein Praeceptor, der ihm eingeredet hatte / sterben. Endlich muste auch AEmilius Papinianus, der auf Ansinnen des Käysers den Bruder-Mord aus den Rechten nicht defendiren wollte/ sondern sagte/ es ist nicht so leicht einen Bruder Mord zu entschuldigen/ als zubegehen/ seinen Kopf mit den Beil abhacken lassen/ als er nur 36. Jahr und 3. Monat ait war. XXI. Nachdem Lucius Tarqvinius Priscus König zu Rom 38. Jahr regieret hatte/ und ins 80te Jahr seines Alters gieng/ ist er auf Anstifftung seines Antecessoris Anci Marci Söhne/ denen er mit List die Regierung aus den Händen/ und ihm selbst zugespielet/ durch zwey Mechel-Mörder/ so ihn in Bauers-Kleidern/ in seinem Schloß überfielen/ eine Axt in den Kopf schlugen/ und solche drin stecken liessen/ hingerichtet worden/ im Jahr der Welt 3373. Livius lib. 1. cap. 35. & 40. XXII. Die tarqvinier wie sie vom König Porsenna verlassen/ und also keine Hoffnung hatten/ das Königreich Rom wieder an sich zu bringen/ haben sie doch die von Fidenae zu Aufruhr erreget/ welche/ nach dem sie von Sexto Tarqvinio proviantiret worden/ ein Hertz bekommen/ daß sie sich mit den Römern schlagen dürffen/ sind aber schändlich darnieder gelegen/ und härtiglich belagert / auch mit Hunger also genöhtiget worden/ daß sie sich ergeben müssen. Die Vornehmsten unter ihnen/ so die andern aufrührig gemacht/ hat der Römische Bürgermeister auf den Marckt führen/ entblössen/ mit Ruthen streichen/ und mit der Axt enthäupten lassen. Dionyl. Halicarn. lib. 5. XXIII. Wie die Kömer Ao. Mundi 3738. die Stadt Capuam eroberten/ liessen sie den gantzen Rath mit der Axt richten/ und verkaufften die Bürger für leibeigen / brachen die Mauren ab/ und machten ein Dorff aus der so grossen Stadt. Livius lib. 26. c. 15. & 16. XXIV. Als etliche Junge Edelleute zu Rom/ nach dem die Könige vertrieben/ mit denenselben conspirirten/ und solche heimlich wieder in die Stadt lassen weiß gegeben/ daß er denselben so gelinde/ scilicet mit dem Beil/ hingerichtet/ da er es/ zu mehrer Beschimpfung/ mit dem Schwerd thun sollen. Welcher Meynung auch Baronius in Tom. 2. Annal. ad annum Christi 226. n. 3. ist. XX. Dieser Caracalla fing seine Regierung mit dem Bruder-Mord an/ ließ auch seine Hoff-Medicos umbbringen/ weil sie seinen Vater nicht hatten mit Gifft vergeben wollen. Hernach muste sein Praeceptor, der ihm eingeredet hatte / sterben. Endlich muste auch AEmilius Papinianus, der auf Ansinnen des Käysers den Bruder-Mord aus den Rechten nicht defendiren wollte/ sondern sagte/ es ist nicht so leicht einen Bruder Mord zu entschuldigen/ als zubegehen/ seinen Kopf mit den Beil abhacken lassen/ als er nur 36. Jahr und 3. Monat ait war. XXI. Nachdem Lucius Tarqvinius Priscus König zu Rom 38. Jahr regieret hatte/ und ins 80te Jahr seines Alters gieng/ ist er auf Anstifftung seines Antecessoris Anci Marci Söhne/ denen er mit List die Regierung aus den Händen/ und ihm selbst zugespielet/ durch zwey Mechel-Mörder/ so ihn in Bauers-Kleidern/ in seinem Schloß überfielen/ eine Axt in den Kopf schlugen/ und solche drin stecken liessen/ hingerichtet worden/ im Jahr der Welt 3373. Livius lib. 1. cap. 35. & 40. XXII. Die tarqvinier wie sie vom König Porsenna verlassen/ und also keine Hoffnung hatten/ das Königreich Rom wieder an sich zu bringen/ haben sie doch die von Fidenae zu Aufruhr erreget/ welche/ nach dem sie von Sexto Tarqvinio proviantiret worden/ ein Hertz bekommen/ daß sie sich mit den Römern schlagen dürffen/ sind aber schändlich darnieder gelegen/ und härtiglich belagert / auch mit Hunger also genöhtiget worden/ daß sie sich ergeben müssen. Die Vornehmsten unter ihnen/ so die andern aufrührig gemacht/ hat der Römische Bürgermeister auf den Marckt führen/ entblössen/ mit Ruthen streichen/ und mit der Axt enthäupten lassen. Dionyl. Halicarn. lib. 5. XXIII. Wie die Kömer Ao. Mundi 3738. die Stadt Capuam eroberten/ liessen sie den gantzen Rath mit der Axt richten/ und verkaufften die Bürger für leibeigen / brachen die Mauren ab/ und machten ein Dorff aus der so grossen Stadt. Livius lib. 26. c. 15. & 16. XXIV. Als etliche Junge Edelleute zu Rom/ nach dem die Könige vertrieben/ mit denenselben conspirirten/ und solche heimlich wieder in die Stadt lassen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023" n="13"/> weiß gegeben/ daß er denselben so gelinde/ scilicet mit dem Beil/ hingerichtet/ da er es/ zu mehrer Beschimpfung/ mit dem Schwerd thun sollen. Welcher Meynung auch Baronius in Tom. 2. Annal. ad annum Christi 226. n. 3. ist.</p> <p>XX. Dieser Caracalla fing seine Regierung mit dem Bruder-Mord an/ ließ auch seine Hoff-Medicos umbbringen/ weil sie seinen Vater nicht hatten mit Gifft vergeben wollen. Hernach muste sein Praeceptor, der ihm eingeredet hatte / sterben. Endlich muste auch AEmilius Papinianus, der auf Ansinnen des Käysers den Bruder-Mord aus den Rechten nicht defendiren wollte/ sondern sagte/ es ist nicht so leicht einen Bruder Mord zu entschuldigen/ als zubegehen/ seinen Kopf mit den Beil abhacken lassen/ als er nur 36. Jahr und 3. Monat ait war.</p> <p>XXI. Nachdem Lucius Tarqvinius Priscus König zu Rom 38. Jahr regieret hatte/ und ins 80te Jahr seines Alters gieng/ ist er auf Anstifftung seines Antecessoris Anci Marci Söhne/ denen er mit List die Regierung aus den Händen/ und ihm selbst zugespielet/ durch zwey Mechel-Mörder/ so ihn in Bauers-Kleidern/ in seinem Schloß überfielen/ eine Axt in den Kopf schlugen/ und solche drin stecken liessen/ hingerichtet worden/ im Jahr der Welt 3373.</p> <p>Livius lib. 1. cap. 35. & 40.</p> <p>XXII. Die tarqvinier wie sie vom König Porsenna verlassen/ und also keine Hoffnung hatten/ das Königreich Rom wieder an sich zu bringen/ haben sie doch die von Fidenae zu Aufruhr erreget/ welche/ nach dem sie von Sexto Tarqvinio proviantiret worden/ ein Hertz bekommen/ daß sie sich mit den Römern schlagen dürffen/ sind aber schändlich darnieder gelegen/ und härtiglich belagert / auch mit Hunger also genöhtiget worden/ daß sie sich ergeben müssen. Die Vornehmsten unter ihnen/ so die andern aufrührig gemacht/ hat der Römische Bürgermeister auf den Marckt führen/ entblössen/ mit Ruthen streichen/ und mit der Axt enthäupten lassen.</p> <p>Dionyl. Halicarn. lib. 5.</p> <p>XXIII. Wie die Kömer Ao. Mundi 3738. die Stadt Capuam eroberten/ liessen sie den gantzen Rath mit der Axt richten/ und verkaufften die Bürger für leibeigen / brachen die Mauren ab/ und machten ein Dorff aus der so grossen Stadt.</p> <p>Livius lib. 26. c. 15. & 16.</p> <p>XXIV. Als etliche Junge Edelleute zu Rom/ nach dem die Könige vertrieben/ mit denenselben conspirirten/ und solche heimlich wieder in die Stadt lassen </p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0023]
weiß gegeben/ daß er denselben so gelinde/ scilicet mit dem Beil/ hingerichtet/ da er es/ zu mehrer Beschimpfung/ mit dem Schwerd thun sollen. Welcher Meynung auch Baronius in Tom. 2. Annal. ad annum Christi 226. n. 3. ist.
XX. Dieser Caracalla fing seine Regierung mit dem Bruder-Mord an/ ließ auch seine Hoff-Medicos umbbringen/ weil sie seinen Vater nicht hatten mit Gifft vergeben wollen. Hernach muste sein Praeceptor, der ihm eingeredet hatte / sterben. Endlich muste auch AEmilius Papinianus, der auf Ansinnen des Käysers den Bruder-Mord aus den Rechten nicht defendiren wollte/ sondern sagte/ es ist nicht so leicht einen Bruder Mord zu entschuldigen/ als zubegehen/ seinen Kopf mit den Beil abhacken lassen/ als er nur 36. Jahr und 3. Monat ait war.
XXI. Nachdem Lucius Tarqvinius Priscus König zu Rom 38. Jahr regieret hatte/ und ins 80te Jahr seines Alters gieng/ ist er auf Anstifftung seines Antecessoris Anci Marci Söhne/ denen er mit List die Regierung aus den Händen/ und ihm selbst zugespielet/ durch zwey Mechel-Mörder/ so ihn in Bauers-Kleidern/ in seinem Schloß überfielen/ eine Axt in den Kopf schlugen/ und solche drin stecken liessen/ hingerichtet worden/ im Jahr der Welt 3373.
Livius lib. 1. cap. 35. & 40.
XXII. Die tarqvinier wie sie vom König Porsenna verlassen/ und also keine Hoffnung hatten/ das Königreich Rom wieder an sich zu bringen/ haben sie doch die von Fidenae zu Aufruhr erreget/ welche/ nach dem sie von Sexto Tarqvinio proviantiret worden/ ein Hertz bekommen/ daß sie sich mit den Römern schlagen dürffen/ sind aber schändlich darnieder gelegen/ und härtiglich belagert / auch mit Hunger also genöhtiget worden/ daß sie sich ergeben müssen. Die Vornehmsten unter ihnen/ so die andern aufrührig gemacht/ hat der Römische Bürgermeister auf den Marckt führen/ entblössen/ mit Ruthen streichen/ und mit der Axt enthäupten lassen.
Dionyl. Halicarn. lib. 5.
XXIII. Wie die Kömer Ao. Mundi 3738. die Stadt Capuam eroberten/ liessen sie den gantzen Rath mit der Axt richten/ und verkaufften die Bürger für leibeigen / brachen die Mauren ab/ und machten ein Dorff aus der so grossen Stadt.
Livius lib. 26. c. 15. & 16.
XXIV. Als etliche Junge Edelleute zu Rom/ nach dem die Könige vertrieben/ mit denenselben conspirirten/ und solche heimlich wieder in die Stadt lassen
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/23>, abgerufen am 22.07.2024. |