Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Ursache wahr weil er seines Herrn Principalen Beicht-Büchlein den 12. Nov. An. 1613. an den Tag gegeben. Ich habe diese Erzehlung mit eingerückt/ wie sie zu lesen in dem Ehrenkräntzlein der Jesuiten bey Ludwig Königen zu Basel gedruckt. Und bey M. Joh. Heinr. Stiefler im Geistl. Kirchen-Schatz/ c. 26. pag. 1712. & 1713. CCCXXXVIII. Etliche hat der unsaubere Geist durch die verdammliche Lust dahin gereitzet/ daß sie auch mit verstorbenen Weibesbildern Sodomiterey/ und Unzucht getrieben/ wie ein solcher Gesell Cypselus ein Tyrann zu Corinth gewesen/ der sein todes Weib die Melissam hierzu mißbrauchet. Dergleichen ist auch bey den Egyptern practiciret worden: Gestalt denn Horodotus berichtet daß auch die Procuratores funerum, welchen die Leichen zur Erden bestatten zu lassen / aufgetragen wurde/ mit solchen entseelten Weibesbildern ihre verteufelte Lust gebüsset/ so daß endlich der Gebrauch aufkommen/ daß man solchen Procuratoribus die Leichen des Weibes-Volcks nicht eher/ als vier Tage nach dem Absterben ausgeliefert/ damit sie durch den Gestanck von solcher Unfläterey abgethalten werden möchten. Kornemann de Mirac. Mortuor. part. 9. c. 41. CCCXXXIX. Fera qvoqve libido fuit Fabrianensis Picentis cujusdam civis, nam cum desciscente populo a Clavellis ejus Urbis principibus, ne foeminis qvidem populi rabies ferrumqve pepercisset, ipse cum mortua clavellorum virgine commiscere se per venerem non erubuit. Fulgos. lib. 9. c. 1. de hominum luxu atqve delictis. CCCXL. Von Carolo Magno saget man daß er ein schönes Weibesbild über alle Massen sehr geliebet habe. Als aber dieselbe gestorben/ hat er sie Balsamiren, herrlich ankleiden/ und einen kostbahren Schmuck ihr anlegen lassen/ soll auch zu derselben ins Gewölbe gegangen seyn und mit ihr zu thun gehabt haben/ wie Petrarcha lib. 1. Epist. de reb. famil. 3. Und Cranzius de Saxon. p. 42. schreiben. Wiewohl einige davor halten/ der Kayser sey bezaubert gewesen/ doch endlich wieder zu rechte kommen/ und davon abgelassen. Kornemannd. tr. p. 2. c. 14. Wahrem. ab Ehrenberg. medit. pro foeder. p. 1. c. 1. pag. 242. Crusius de Indiciis delict. p. 2. c.CCCXLI. Pausanias ein schöner Jüngling ward an des Königs Philippi in Macedonien Hoff wieder seinen Willen von Attalo zur Todomiterey ein- Ursache wahr weil er seines Herrn Principalen Beicht-Büchlein den 12. Nov. An. 1613. an den Tag gegeben. Ich habe diese Erzehlung mit eingerückt/ wie sie zu lesen in dem Ehrenkräntzlein der Jesuiten bey Ludwig Königen zu Basel gedruckt. Und bey M. Joh. Heinr. Stiefler im Geistl. Kirchen-Schatz/ c. 26. pag. 1712. & 1713. CCCXXXVIII. Etliche hat der unsaubere Geist durch die verdammliche Lust dahin gereitzet/ daß sie auch mit verstorbenen Weibesbildern Sodomiterey/ und Unzucht getrieben/ wie ein solcher Gesell Cypselus ein Tyrann zu Corinth gewesen/ der sein todes Weib die Melissam hierzu mißbrauchet. Dergleichen ist auch bey den Egyptern practiciret worden: Gestalt denn Horodotus berichtet daß auch die Procuratores funerum, welchen die Leichen zur Erden bestatten zu lassen / aufgetragen wurde/ mit solchen entseelten Weibesbildern ihre verteufelte Lust gebüsset/ so daß endlich der Gebrauch aufkommen/ daß man solchen Procuratoribus die Leichen des Weibes-Volcks nicht eher/ als vier Tage nach dem Absterben ausgeliefert/ damit sie durch den Gestanck von solcher Unfläterey abgethalten werden möchten. Kornemann de Mirac. Mortuor. part. 9. c. 41. CCCXXXIX. Fera qvoqve libido fuit Fabrianensis Picentis cujusdam civis, nam cum desciscente populo à Clavellis ejus Urbis principibus, ne foeminis qvidem populi rabies ferrumqve pepercisset, ipse cum mortua clavellorum virgine commiscere se per venerem non erubuit. Fulgos. lib. 9. c. 1. de hominum luxu atqve delictis. CCCXL. Von Carolo Magno saget man daß er ein schönes Weibesbild über alle Massen sehr geliebet habe. Als aber dieselbe gestorben/ hat er sie Balsamiren, herrlich ankleiden/ und einen kostbahren Schmuck ihr anlegen lassen/ soll auch zu derselben ins Gewölbe gegangen seyn und mit ihr zu thun gehabt haben/ wie Petrarcha lib. 1. Epist. de reb. famil. 3. Und Cranzius de Saxon. p. 42. schreiben. Wiewohl einige davor halten/ der Kayser sey bezaubert gewesen/ doch endlich wieder zu rechte kommen/ und davon abgelassen. Kornemannd. tr. p. 2. c. 14. Wahrem. ab Ehrenberg. medit. pro foeder. p. 1. c. 1. pag. 242. Crusius de Indiciis delict. p. 2. c.CCCXLI. Pausanias ein schöner Jüngling ward an des Königs Philippi in Macedonien Hoff wieder seinen Willen von Attalo zur Todomiterey ein- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0163" n="153"/> Ursache wahr weil er seines Herrn Principalen Beicht-Büchlein den 12. Nov. An. 1613. an den Tag gegeben. Ich habe diese Erzehlung mit eingerückt/ wie sie zu lesen in dem Ehrenkräntzlein der Jesuiten bey Ludwig Königen zu Basel gedruckt.</p> <p>Und bey</p> <p>M. Joh. Heinr. Stiefler im Geistl. Kirchen-Schatz/ c. 26. pag. 1712. & 1713.</p> <p>CCCXXXVIII. Etliche hat der unsaubere Geist durch die verdammliche Lust dahin gereitzet/ daß sie auch mit verstorbenen Weibesbildern Sodomiterey/ und Unzucht getrieben/ wie ein solcher Gesell Cypselus ein Tyrann zu Corinth gewesen/ der sein todes Weib die Melissam hierzu mißbrauchet. Dergleichen ist auch bey den Egyptern practiciret worden: Gestalt denn Horodotus berichtet daß auch die Procuratores funerum, welchen die Leichen zur Erden bestatten zu lassen / aufgetragen wurde/ mit solchen entseelten Weibesbildern ihre verteufelte Lust gebüsset/ so daß endlich der Gebrauch aufkommen/ daß man solchen Procuratoribus die Leichen des Weibes-Volcks nicht eher/ als vier Tage nach dem Absterben ausgeliefert/ damit sie durch den Gestanck von solcher Unfläterey abgethalten werden möchten.</p> <p>Kornemann de Mirac. Mortuor. part. 9. c. 41.</p> <p>CCCXXXIX. Fera qvoqve libido fuit Fabrianensis Picentis cujusdam civis, nam cum desciscente populo à Clavellis ejus Urbis principibus, ne foeminis qvidem populi rabies ferrumqve pepercisset, ipse cum mortua clavellorum virgine commiscere se per venerem non erubuit.</p> <p>Fulgos. lib. 9. c. 1. de hominum luxu atqve delictis.</p> <p>CCCXL. Von Carolo Magno saget man daß er ein schönes Weibesbild über alle Massen sehr geliebet habe. Als aber dieselbe gestorben/ hat er sie Balsamiren, herrlich ankleiden/ und einen kostbahren Schmuck ihr anlegen lassen/ soll auch zu derselben ins Gewölbe gegangen seyn und mit ihr zu thun gehabt haben/ wie Petrarcha lib. 1. Epist. de reb. famil. 3. Und Cranzius de Saxon. p. 42. schreiben. Wiewohl einige davor halten/ der Kayser sey bezaubert gewesen/ doch endlich wieder zu rechte kommen/ und davon abgelassen.</p> <l>Kornemannd. tr. p. 2. c. 14.</l> <l>Wahrem. ab Ehrenberg. medit. pro foeder. p. 1. c. 1. pag. 242.</l> <l>Crusius de Indiciis delict. p. 2. c.</l> <p>CCCXLI. Pausanias ein schöner Jüngling ward an des Königs Philippi in Macedonien Hoff wieder seinen Willen von Attalo zur Todomiterey ein- </p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0163]
Ursache wahr weil er seines Herrn Principalen Beicht-Büchlein den 12. Nov. An. 1613. an den Tag gegeben. Ich habe diese Erzehlung mit eingerückt/ wie sie zu lesen in dem Ehrenkräntzlein der Jesuiten bey Ludwig Königen zu Basel gedruckt.
Und bey
M. Joh. Heinr. Stiefler im Geistl. Kirchen-Schatz/ c. 26. pag. 1712. & 1713.
CCCXXXVIII. Etliche hat der unsaubere Geist durch die verdammliche Lust dahin gereitzet/ daß sie auch mit verstorbenen Weibesbildern Sodomiterey/ und Unzucht getrieben/ wie ein solcher Gesell Cypselus ein Tyrann zu Corinth gewesen/ der sein todes Weib die Melissam hierzu mißbrauchet. Dergleichen ist auch bey den Egyptern practiciret worden: Gestalt denn Horodotus berichtet daß auch die Procuratores funerum, welchen die Leichen zur Erden bestatten zu lassen / aufgetragen wurde/ mit solchen entseelten Weibesbildern ihre verteufelte Lust gebüsset/ so daß endlich der Gebrauch aufkommen/ daß man solchen Procuratoribus die Leichen des Weibes-Volcks nicht eher/ als vier Tage nach dem Absterben ausgeliefert/ damit sie durch den Gestanck von solcher Unfläterey abgethalten werden möchten.
Kornemann de Mirac. Mortuor. part. 9. c. 41.
CCCXXXIX. Fera qvoqve libido fuit Fabrianensis Picentis cujusdam civis, nam cum desciscente populo à Clavellis ejus Urbis principibus, ne foeminis qvidem populi rabies ferrumqve pepercisset, ipse cum mortua clavellorum virgine commiscere se per venerem non erubuit.
Fulgos. lib. 9. c. 1. de hominum luxu atqve delictis.
CCCXL. Von Carolo Magno saget man daß er ein schönes Weibesbild über alle Massen sehr geliebet habe. Als aber dieselbe gestorben/ hat er sie Balsamiren, herrlich ankleiden/ und einen kostbahren Schmuck ihr anlegen lassen/ soll auch zu derselben ins Gewölbe gegangen seyn und mit ihr zu thun gehabt haben/ wie Petrarcha lib. 1. Epist. de reb. famil. 3. Und Cranzius de Saxon. p. 42. schreiben. Wiewohl einige davor halten/ der Kayser sey bezaubert gewesen/ doch endlich wieder zu rechte kommen/ und davon abgelassen.
Kornemannd. tr. p. 2. c. 14. Wahrem. ab Ehrenberg. medit. pro foeder. p. 1. c. 1. pag. 242. Crusius de Indiciis delict. p. 2. c. CCCXLI. Pausanias ein schöner Jüngling ward an des Königs Philippi in Macedonien Hoff wieder seinen Willen von Attalo zur Todomiterey ein-
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