Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.CLXX. Wenn aber der Thäter vorgibt/ er hätte nicht gewust daß die mit der er zu thun gehabt/ eine verlobte Braut wäre/ muß er solches mit einem leiblichen Eyd erhärten. Est enim ignorantia est genere earum rerum, qvae in animo consistunt. At qvae in animo latent, juramento probari debent. C. cum in tua §. fin. qvi matr. accus. post. c. pastoralis in fin. de except. L. non omnes § a Barbaris ff. de re milit. Mascard. de prob. vol. 2. concl 881. n. 1. & seqq. And. Gail. lib. 2. obs. 48. n. 24. Menoch de A. J. Q. cas. 186. n. 4. Carpzov. q. 56. n. 67. & 68. Bechmann d. Exerc. 9. pag. 216. n. 43.CLXXI. Wenn ein Eheweib ein leichtfertig Huren-Leben führet/ und mit etlichen Ehebruch getrieben/ aber aus Irrthum oder Vergessenheit den allerersten Thäter nicht weiß noch benennen kan/ so werden alle die jenige mit denen sie zu thun gehabt/ es mögen ledige Kerl oder Ehemänner seyn/ mit der ordentlichen Todes-Strafe verschonet/ allermassen der Churfürstl. Schöppenstuhl zu Leipzig Anno 1628. als ein dergleichen leichtfertig Eheweib mit 11. Mannskerlen theils ledig/ theils beweibet zu thun gehabt/ also erkannt / teste Carpzov. pract. Crim. part. 2. q. 56. n. 79. 80. & 81. Vid. Bechmann d. Exerc. 9. pag. 217. n. 44.Allwo er setzet/ daß wenn das Weib bekennet/ sie habe mit Titio zu erst die Ehe gebrochen/ derselbe alleine mit dem Schwerd gerichtet/ die andern aber extraordinarie gestrafft werden. Da aber Titius solches leugnet/ und indicia probabilia wieder das Weib beybringen könte/ daß sie vor ihm schon mit andern ge Ehebruchet/ cessiret poena gladii, doch wird er fustigiret und des Landes ewig verwiesen. Idem Bechmann d. loc. n. 45. CLXXII. Eine Braut/ die der Bräutigam vor der Copulation böslich verlassen / wenn sie sich von einen andern ledigen Kerl beschlaffen lässet/ wird mit zeitlicher Landes-Verweisung bestrafft. Carpzov. q. 58. d. part. 2. n. 50. & 51. CLXXIII. Dafern ein lediger Gesell oder Wittber mit einem Eheweibe/ so der Mann böslich verlassen/ sich fleischlich vermischet/ wird derselbe nicht mit der poena ordinaria gladii beleget/ sondern in perpetuum exilium verwiesen. Idem d. l. n. 52. & seqq. usqve 58. Bechmann tom. 2. p. 2. Exerc. 9. pag. 247. n. 46.CLXX. Wenn aber der Thäter vorgibt/ er hätte nicht gewust daß die mit der er zu thun gehabt/ eine verlobte Braut wäre/ muß er solches mit einem leiblichen Eyd erhärten. Est enim ignorantia est genere earum rerum, qvae in animo consistunt. At qvae in animo latent, juramento probari debent. C. cum in tua §. fin. qvi matr. accus. post. c. pastoralis in fin. de except. L. non omnes § à Barbaris ff. de re milit. Mascard. de prob. vol. 2. concl 881. n. 1. & seqq. And. Gail. lib. 2. obs. 48. n. 24. Menoch de A. J. Q. cas. 186. n. 4. Carpzov. q. 56. n. 67. & 68. Bechmann d. Exerc. 9. pag. 216. n. 43.CLXXI. Wenn ein Eheweib ein leichtfertig Huren-Leben führet/ und mit etlichen Ehebruch getrieben/ aber aus Irrthum oder Vergessenheit den allerersten Thäter nicht weiß noch benennen kan/ so werden alle die jenige mit denen sie zu thun gehabt/ es mögen ledige Kerl oder Ehemänner seyn/ mit der ordentlichen Todes-Strafe verschonet/ allermassen der Churfürstl. Schöppenstuhl zu Leipzig Anno 1628. als ein dergleichen leichtfertig Eheweib mit 11. Mannskerlen theils ledig/ theils beweibet zu thun gehabt/ also erkannt / teste Carpzov. pract. Crim. part. 2. q. 56. n. 79. 80. & 81. Vid. Bechmann d. Exerc. 9. pag. 217. n. 44.Allwo er setzet/ daß wenn das Weib bekennet/ sie habe mit Titio zu erst die Ehe gebrochen/ derselbe alleine mit dem Schwerd gerichtet/ die andern aber extraordinariè gestrafft werden. Da aber Titius solches leugnet/ und indicia probabilia wieder das Weib beybringen könte/ daß sie vor ihm schon mit andern ge Ehebruchet/ cessiret poena gladii, doch wird er fustigiret und des Landes ewig verwiesen. Idem Bechmann d. loc. n. 45. CLXXII. Eine Braut/ die der Bräutigam vor der Copulation böslich verlassen / wenn sie sich von einen andern ledigen Kerl beschlaffen lässet/ wird mit zeitlicher Landes-Verweisung bestrafft. Carpzov. q. 58. d. part. 2. n. 50. & 51. CLXXIII. Dafern ein lediger Gesell oder Wittber mit einem Eheweibe/ so der Mann böslich verlassen/ sich fleischlich vermischet/ wird derselbe nicht mit der poena ordinaria gladii beleget/ sondern in perpetuum exilium verwiesen. Idem d. l. n. 52. & seqq. usqve 58. Bechmann tom. 2. p. 2. Exerc. 9. pag. 247. n. 46.<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0114" n="104"/> <p>CLXX. Wenn aber der Thäter vorgibt/ er hätte nicht gewust daß die mit der er zu thun gehabt/ eine verlobte Braut wäre/ muß er solches mit einem leiblichen Eyd erhärten. Est enim ignorantia est genere earum rerum, qvae in animo consistunt. At qvae in animo latent, juramento probari debent.</p> <l>C. cum in tua §. fin. qvi matr. accus. post. c. pastoralis in fin. de except. L. non omnes § à Barbaris ff. de re milit.</l> <l>Mascard. de prob. vol. 2. concl 881. n. 1. & seqq.</l> <l>And. Gail. lib. 2. obs. 48. n. 24.</l> <l>Menoch de A. J. Q. cas. 186. n. 4.</l> <l>Carpzov. q. 56. n. 67. & 68.</l> <l>Bechmann d. Exerc. 9. pag. 216. n. 43.</l> <p>CLXXI. Wenn ein Eheweib ein leichtfertig Huren-Leben führet/ und mit etlichen Ehebruch getrieben/ aber aus Irrthum oder Vergessenheit den allerersten Thäter nicht weiß noch benennen kan/ so werden alle die jenige mit denen sie zu thun gehabt/ es mögen ledige Kerl oder Ehemänner seyn/ mit der ordentlichen Todes-Strafe verschonet/ allermassen der Churfürstl. Schöppenstuhl zu Leipzig Anno 1628. als ein dergleichen leichtfertig Eheweib mit 11. Mannskerlen theils ledig/ theils beweibet zu thun gehabt/ also erkannt /</p> <l>teste Carpzov. pract. Crim. part. 2. q. 56. n. 79. 80. & 81.</l> <l>Vid. Bechmann d. 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CLXX. Wenn aber der Thäter vorgibt/ er hätte nicht gewust daß die mit der er zu thun gehabt/ eine verlobte Braut wäre/ muß er solches mit einem leiblichen Eyd erhärten. Est enim ignorantia est genere earum rerum, qvae in animo consistunt. At qvae in animo latent, juramento probari debent.
C. cum in tua §. fin. qvi matr. accus. post. c. pastoralis in fin. de except. L. non omnes § à Barbaris ff. de re milit. Mascard. de prob. vol. 2. concl 881. n. 1. & seqq. And. Gail. lib. 2. obs. 48. n. 24. Menoch de A. J. Q. cas. 186. n. 4. Carpzov. q. 56. n. 67. & 68. Bechmann d. Exerc. 9. pag. 216. n. 43. CLXXI. Wenn ein Eheweib ein leichtfertig Huren-Leben führet/ und mit etlichen Ehebruch getrieben/ aber aus Irrthum oder Vergessenheit den allerersten Thäter nicht weiß noch benennen kan/ so werden alle die jenige mit denen sie zu thun gehabt/ es mögen ledige Kerl oder Ehemänner seyn/ mit der ordentlichen Todes-Strafe verschonet/ allermassen der Churfürstl. Schöppenstuhl zu Leipzig Anno 1628. als ein dergleichen leichtfertig Eheweib mit 11. Mannskerlen theils ledig/ theils beweibet zu thun gehabt/ also erkannt /
teste Carpzov. pract. Crim. part. 2. q. 56. n. 79. 80. & 81. Vid. Bechmann d. Exerc. 9. pag. 217. n. 44. Allwo er setzet/ daß wenn das Weib bekennet/ sie habe mit Titio zu erst die Ehe gebrochen/ derselbe alleine mit dem Schwerd gerichtet/ die andern aber extraordinariè gestrafft werden.
Da aber Titius solches leugnet/ und indicia probabilia wieder das Weib beybringen könte/ daß sie vor ihm schon mit andern ge Ehebruchet/ cessiret poena gladii, doch wird er fustigiret und des Landes ewig verwiesen.
Idem Bechmann d. loc. n. 45.
CLXXII. Eine Braut/ die der Bräutigam vor der Copulation böslich verlassen / wenn sie sich von einen andern ledigen Kerl beschlaffen lässet/ wird mit zeitlicher Landes-Verweisung bestrafft.
Carpzov. q. 58. d. part. 2. n. 50. & 51.
CLXXIII. Dafern ein lediger Gesell oder Wittber mit einem Eheweibe/ so der Mann böslich verlassen/ sich fleischlich vermischet/ wird derselbe nicht mit der poena ordinaria gladii beleget/ sondern in perpetuum exilium verwiesen.
Idem d. l. n. 52. & seqq. usqve 58. Bechmann tom. 2. p. 2. Exerc. 9. pag. 247. n. 46.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/114>, abgerufen am 16.02.2025. |