L. sine negotia 11. ff. de negot. gest. L. percipiendum 11. §. delinquitur ff. de poen. Petr. Gregor. in Syntagm. lib. 30. c. 4.
2. Sunt Casus nonnulli, qui absque culpa vix solent contingete, ut est incendium.
L. nam salutem 3. §. cognoscit ff. de Offic. Praefect. Vigil.
furtum, nec non fuga hominum, qui custo diri solent.
L. si a bonae 21. ff. de rei vind.
In omnibus proinde praesumtio est contra allegantem hunc casum, quod culpa ipsius contigerit. Ideoque non sufficit, quod Commentariensis, ad custo diam hominum carceratorum ratione publici officii obligatus casum fortuitum alleget & probet, sed necesse est, ut insuper etiam probet absque sua culpa id factum esse.
L. non est 14. §. ergo si 5. ff. de Custod. reor. Bald. in L. si Creditor 5. C. de pignorat. act.
XXXII. So ist auch die Zeit zu consideriren: Denn wenn ein Gefangener bey Tage sich loßwircket/ und flüchtig wird/ ist die Nachläßigkeit des Hüters grösser zu achten/ als wenn es bey Nachtzeit geschiehet. Idque secundum opinionem Jason.
in Consil. 27. custos carcerum, in fin. lib. 3.
Wiewohl die Nacht denselben um so viel weniger entschuldiget/ indem gegen die Nacht die Gefangene allezeit fester zuschliessen/ und besser zuverwahren/ als am Tage.
arg. text. in L. 1. c. de custod. reor. ibi ubi: nox.
XXXIII. Wenn sichs aber begebe/ daß einer/ so sich loßgemacht/ aus Reue/ so von sich selbst zurück käme/ und sich wieder ins Gefängnis stellete/ ob denn auf solchen Fall der Gefängnis-Hüter dennoch zubestraffen sey? Antwort/ Ja! Denn das delictum ist an Seiten des Hüters schon consummatum, und er also bereit in Straffe verfallen/ doch nur in poenam arbitrariam.
Farinac. cit. q. 31. n. 69. 70. & 71.
Wer aber einmahl loßbricht/ und wieder ertap[unleserliches Material]wird/ den soll man besser verwahren/ und härter/ wie zuvor/ schliessen.
Menoch, de A. I Q. cas. 303. n. 10.
XXXIV. Und wie weit auch der Gefängnis-Hüter wegen seiner Mit-Hüter
L. sine negotia 11. ff. de negot. gest. L. percipiendum 11. §. delinquitur ff. de poen. Petr. Gregor. in Syntagm. lib. 30. c. 4.
2. Sunt Casus nonnulli, qui absque culpa vix solent contingete, ut est incendium.
L. nam salutem 3. §. cognoscit ff. de Offic. Praefect. Vigil.
furtum, nec non fuga hominum, qui custo diri solent.
L. si à bonae 21. ff. de rei vind.
In omnibus proinde praesumtio est contra allegantem hunc casum, quod culpa ipsius contigerit. Ideoque non sufficit, quod Commentariensis, ad custo diam hominum carceratorum ratione publici officii obligatus casum fortuitum alleget & probet, sed necesse est, ut insuper etiam probet absque sua culpa id factum esse.
L. non est 14. §. ergo si 5. ff. de Custod. reor. Bald. in L. si Creditor 5. C. de pignorat. act.
XXXII. So ist auch die Zeit zu consideriren: Denn wenn ein Gefangener bey Tage sich loßwircket/ und flüchtig wird/ ist die Nachläßigkeit des Hüters grösser zu achten/ als wenn es bey Nachtzeit geschiehet. Idque secundum opinionem Jason.
in Consil. 27. custos carcerum, in fin. lib. 3.
Wiewohl die Nacht denselben um so viel weniger entschuldiget/ indem gegen die Nacht die Gefangene allezeit fester zuschliessen/ und besser zuverwahren/ als am Tage.
arg. text. in L. 1. c. de custod. reor. ibi ubi: nox.
XXXIII. Wenn sichs aber begebe/ daß einer/ so sich loßgemacht/ aus Reue/ so von sich selbst zurück käme/ und sich wieder ins Gefängnis stellete/ ob denn auf solchen Fall der Gefängnis-Hüter dennoch zubestraffen sey? Antwort/ Ja! Denn das delictum ist an Seiten des Hüters schon consummatum, und er also bereit in Straffe verfallen/ doch nur in poenam arbitrariam.
Farinac. cit. q. 31. n. 69. 70. & 71.
Wer aber einmahl loßbricht/ und wieder ertap[unleserliches Material]wird/ den soll man besser verwahren/ und härter/ wie zuvor/ schliessen.
Menoch, de A. I Q. cas. 303. n. 10.
XXXIV. Und wie weit auch der Gefängnis-Hüter wegen seiner Mit-Hüter
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0531"n="515"/><p>L. sine negotia 11. ff. de negot. gest. L. percipiendum 11. §. delinquitur ff. de poen. Petr. Gregor. in Syntagm. lib. 30. c. 4.</p><p>2. Sunt Casus nonnulli, qui absque culpa vix solent contingete, ut est incendium.</p><p>L. nam salutem 3. §. cognoscit ff. de Offic. Praefect. Vigil.</p><p>furtum, nec non fuga hominum, qui custo diri solent.</p><p>L. si à bonae 21. ff. de rei vind.</p><p>In omnibus proinde praesumtio est contra allegantem hunc casum, quod culpa ipsius contigerit. Ideoque non sufficit, quod Commentariensis, ad custo diam hominum carceratorum ratione publici officii obligatus casum fortuitum alleget & probet, sed necesse est, ut insuper etiam probet absque sua culpa id factum esse.</p><p>L. non est 14. §. ergo si 5. ff. de Custod. reor. Bald. in L. si Creditor 5. C. de pignorat. act.</p><p>XXXII. So ist auch die Zeit zu consideriren: Denn wenn ein Gefangener bey Tage sich loßwircket/ und flüchtig wird/ ist die Nachläßigkeit des Hüters grösser zu achten/ als wenn es bey Nachtzeit geschiehet. Idque secundum opinionem Jason.</p><p>in Consil. 27. custos carcerum, in fin. lib. 3.</p><p>Wiewohl die Nacht denselben um so viel weniger entschuldiget/ indem gegen die Nacht die Gefangene allezeit fester zuschliessen/ und besser zuverwahren/ als am Tage.</p><p>arg. text. in L. 1. c. de custod. reor. ibi ubi: nox.</p><p>XXXIII. Wenn sichs aber begebe/ daß einer/ so sich loßgemacht/ aus Reue/ so von sich selbst zurück käme/ und sich wieder ins Gefängnis stellete/ ob denn auf solchen Fall der Gefängnis-Hüter dennoch zubestraffen sey? Antwort/ Ja! Denn das delictum ist an Seiten des Hüters schon consummatum, und er also bereit in Straffe verfallen/ doch nur in poenam arbitrariam.</p><p>Farinac. cit. q. 31. n. 69. 70. & 71.</p><p>Wer aber einmahl loßbricht/ und wieder ertap<gapreason="illegible"/>wird/ den soll man besser verwahren/ und härter/ wie zuvor/ schliessen.</p><p>Menoch, de A. I Q. cas. 303. n. 10.</p><p>XXXIV. Und wie weit auch der Gefängnis-Hüter wegen seiner Mit-Hüter
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L. sine negotia 11. ff. de negot. gest. L. percipiendum 11. §. delinquitur ff. de poen. Petr. Gregor. in Syntagm. lib. 30. c. 4.
2. Sunt Casus nonnulli, qui absque culpa vix solent contingete, ut est incendium.
L. nam salutem 3. §. cognoscit ff. de Offic. Praefect. Vigil.
furtum, nec non fuga hominum, qui custo diri solent.
L. si à bonae 21. ff. de rei vind.
In omnibus proinde praesumtio est contra allegantem hunc casum, quod culpa ipsius contigerit. Ideoque non sufficit, quod Commentariensis, ad custo diam hominum carceratorum ratione publici officii obligatus casum fortuitum alleget & probet, sed necesse est, ut insuper etiam probet absque sua culpa id factum esse.
L. non est 14. §. ergo si 5. ff. de Custod. reor. Bald. in L. si Creditor 5. C. de pignorat. act.
XXXII. So ist auch die Zeit zu consideriren: Denn wenn ein Gefangener bey Tage sich loßwircket/ und flüchtig wird/ ist die Nachläßigkeit des Hüters grösser zu achten/ als wenn es bey Nachtzeit geschiehet. Idque secundum opinionem Jason.
in Consil. 27. custos carcerum, in fin. lib. 3.
Wiewohl die Nacht denselben um so viel weniger entschuldiget/ indem gegen die Nacht die Gefangene allezeit fester zuschliessen/ und besser zuverwahren/ als am Tage.
arg. text. in L. 1. c. de custod. reor. ibi ubi: nox.
XXXIII. Wenn sichs aber begebe/ daß einer/ so sich loßgemacht/ aus Reue/ so von sich selbst zurück käme/ und sich wieder ins Gefängnis stellete/ ob denn auf solchen Fall der Gefängnis-Hüter dennoch zubestraffen sey? Antwort/ Ja! Denn das delictum ist an Seiten des Hüters schon consummatum, und er also bereit in Straffe verfallen/ doch nur in poenam arbitrariam.
Farinac. cit. q. 31. n. 69. 70. & 71.
Wer aber einmahl loßbricht/ und wieder ertap_ wird/ den soll man besser verwahren/ und härter/ wie zuvor/ schliessen.
Menoch, de A. I Q. cas. 303. n. 10.
XXXIV. Und wie weit auch der Gefängnis-Hüter wegen seiner Mit-Hüter
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/531>, abgerufen am 22.11.2024.
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