Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.[Vide Bodin. lib. 2. Daemonoman. c. 4. pag. 217. Freudium q. 65. n. 5.] andere ihre eigene Haare/ einen Hund/ Katze/ Huhn oder ander Thier/ doch hätte es müssen schwarzer Farbe seyn. [Remig. lib. 1. c. 11.] Viele hätten auch Hostien/ so sie in der Communion in Munde behalten/ aber wieder heraus genommen/ überreichet/ welche doch bald auf die Erde geworffen / und von den Hexen mit Füssen zertreten worden. [Francisci, saepe dict Discurs. 18. pag. 138.] Sie selber hätte alle Jahr hernach eine solche Hostie mit auf den Tanz bringen / und eben so schändlich damit umgehen und verfahren müssen/ welches ihr nun leid wäre. [Carpzov. p. 1 q. 50. n. 61 Sent. 22.] Ferner hätten alle Zauberer und Hexen um den Bock hertreten/ auch referiren, u. erzehlen müssen/ was jedes böses gethan und verübet je ärger es nun einer gemacht gehabt/ je mehr wäre er von Satan gelobet/ und weiter also fortzufahren angefrischet worden. Die aber wenig/ oder gar keinen Schaden / weder ihnen selbst/ noch andern gethan/ wären von der bösen Geister einen / oder von einen alten Hexenmeister tapffer abgeblauet/ und von den andern derb ausgelachet worden. [Bodin. lib. 2. Daemonom. c. 4 D. Meyfart, in der Christlichen Erinnerung an Gewaltige Regenten. pag. 271. & 272. Grilland. q. 3 de Sortileg. n. 29.] Man hätte auch GOtt dem Allmächtigen grausam gefluchet und gelästert/ hingegen den Beelzebub/ als einen Erhalter und Ernehrer aller Dinge gelobet/ gerühmet und gepriesen. [Francisci, d. lib. 1. Disc. 18 pag. 138] Hernach hätten sie sich angefasset/ und zwar dergestalt/ daß eine Manns-Person / oder Geist ein Weibesbild/ und diese wieder einen Mann/ und immer so fort eins üms ander/ als in einer bunten Riege/ bey der Hand creuzweise gehalten / und also in einen runden Kreyß/ doch daß sie die Angesichter aus den Reihen gekehret/ also daß keins das andere ansehen können/ herum gesprungen. Gestalt denn auch viele vornehme Männer und Weiber da gewesen/ welche alle Masquen oder Decken vors Gesichte gehabt/ daß man sie nicht erkennen/ und also/ wenn etwan eine arme Hexe eingezogen würde/ sie dieselbe nicht zubenahmen/ noch anzugeben vermöchte. [Bodin. saepe d. tr. lib. 2. c. 4. pag. 300. Edit. Germ.] [Vide Bodin. lib. 2. Daemonoman. c. 4. pag. 217. Freudium q. 65. n. 5.] andere ihre eigene Haare/ einen Hund/ Katze/ Huhn oder ander Thier/ doch hätte es müssen schwarzer Farbe seyn. [Remig. lib. 1. c. 11.] Viele hätten auch Hostien/ so sie in der Communion in Munde behalten/ aber wieder heraus genommen/ überreichet/ welche doch bald auf die Erde geworffen / und von den Hexen mit Füssen zertreten worden. [Francisci, saepè dict Discurs. 18. pag. 138.] Sie selber hätte alle Jahr hernach eine solche Hostie mit auf den Tanz bringen / und eben so schändlich damit umgehen und verfahren müssen/ welches ihr nun leid wäre. [Carpzov. p. 1 q. 50. n. 61 Sent. 22.] Ferner hätten alle Zauberer und Hexen um den Bock hertreten/ auch referiren, u. erzehlen müssen/ was jedes böses gethan und verübet je ärger es nun einer gemacht gehabt/ je mehr wäre er von Satan gelobet/ und weiter also fortzufahren angefrischet worden. Die aber wenig/ oder gar keinen Schaden / weder ihnen selbst/ noch andern gethan/ wären von der bösen Geister einen / oder von einen alten Hexenmeister tapffer abgeblauet/ und von den andern derb ausgelachet worden. [Bodin. lib. 2. Daemonom. c. 4 D. Meyfart, in der Christlichen Erinnerung an Gewaltige Regenten. pag. 271. & 272. Grilland. q. 3 de Sortileg. n. 29.] Man hätte auch GOtt dem Allmächtigen grausam gefluchet und gelästert/ hingegen den Beelzebub/ als einen Erhalter und Ernehrer aller Dinge gelobet/ gerühmet und gepriesen. [Francisci, d. lib. 1. Disc. 18 pag. 138] Hernach hätten sie sich angefasset/ und zwar dergestalt/ daß eine Manns-Person / oder Geist ein Weibesbild/ und diese wieder einen Mann/ und immer so fort eins üms ander/ als in einer bunten Riege/ bey der Hand creuzweise gehalten / und also in einen runden Kreyß/ doch daß sie die Angesichter aus den Reihen gekehret/ also daß keins das andere ansehen können/ herum gesprungen. Gestalt denn auch viele vornehme Männer und Weiber da gewesen/ welche alle Masquen oder Decken vors Gesichte gehabt/ daß man sie nicht erkennen/ und also/ wenn etwan eine arme Hexe eingezogen würde/ sie dieselbe nicht zubenahmen/ noch anzugeben vermöchte. [Bodin. saepe d. tr. lib. 2. c. 4. pag. 300. Edit. Germ.] <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0442" n="426"/> <p>[Vide Bodin. lib. 2. Daemonoman. c. 4. pag. 217. Freudium q. 65. n. 5.]</p> <p>andere ihre eigene Haare/ einen Hund/ Katze/ Huhn oder ander Thier/ doch hätte es müssen schwarzer Farbe seyn.</p> <p>[Remig. lib. 1. c. 11.]</p> <p>Viele hätten auch Hostien/ so sie in der Communion in Munde behalten/ aber wieder heraus genommen/ überreichet/ welche doch bald auf die Erde geworffen / und von den Hexen mit Füssen zertreten worden.</p> <p>[Francisci, saepè dict Discurs. 18. pag. 138.]</p> <p>Sie selber hätte alle Jahr hernach eine solche Hostie mit auf den Tanz bringen / und eben so schändlich damit umgehen und verfahren müssen/ welches ihr nun leid wäre.</p> <p>[Carpzov. p. 1 q. 50. n. 61 Sent. 22.]</p> <p>Ferner hätten alle Zauberer und Hexen um den Bock hertreten/ auch referiren, u. erzehlen müssen/ was jedes böses gethan und verübet je ärger es nun einer gemacht gehabt/ je mehr wäre er von Satan gelobet/ und weiter also fortzufahren angefrischet worden. Die aber wenig/ oder gar keinen Schaden / weder ihnen selbst/ noch andern gethan/ wären von der bösen Geister einen / oder von einen alten Hexenmeister tapffer abgeblauet/ und von den andern derb ausgelachet worden.</p> <p>[Bodin. lib. 2. Daemonom. c. 4 D. Meyfart, in der Christlichen Erinnerung an Gewaltige Regenten. pag. 271. & 272. Grilland. q. 3 de Sortileg. n. 29.]</p> <p>Man hätte auch GOtt dem Allmächtigen grausam gefluchet und gelästert/ hingegen den Beelzebub/ als einen Erhalter und Ernehrer aller Dinge gelobet/ gerühmet und gepriesen.</p> <p>[Francisci, d. lib. 1. Disc. 18 pag. 138]</p> <p>Hernach hätten sie sich angefasset/ und zwar dergestalt/ daß eine Manns-Person / oder Geist ein Weibesbild/ und diese wieder einen Mann/ und immer so fort eins üms ander/ als in einer bunten Riege/ bey der Hand creuzweise gehalten / und also in einen runden Kreyß/ doch daß sie die Angesichter aus den Reihen gekehret/ also daß keins das andere ansehen können/ herum gesprungen. Gestalt denn auch viele vornehme Männer und Weiber da gewesen/ welche alle Masquen oder Decken vors Gesichte gehabt/ daß man sie nicht erkennen/ und also/ wenn etwan eine arme Hexe eingezogen würde/ sie dieselbe nicht zubenahmen/ noch anzugeben vermöchte.</p> <p>[Bodin. saepe d. tr. lib. 2. c. 4. pag. 300. Edit. Germ.]</p> </div> </body> </text> </TEI> [426/0442]
[Vide Bodin. lib. 2. Daemonoman. c. 4. pag. 217. Freudium q. 65. n. 5.]
andere ihre eigene Haare/ einen Hund/ Katze/ Huhn oder ander Thier/ doch hätte es müssen schwarzer Farbe seyn.
[Remig. lib. 1. c. 11.]
Viele hätten auch Hostien/ so sie in der Communion in Munde behalten/ aber wieder heraus genommen/ überreichet/ welche doch bald auf die Erde geworffen / und von den Hexen mit Füssen zertreten worden.
[Francisci, saepè dict Discurs. 18. pag. 138.]
Sie selber hätte alle Jahr hernach eine solche Hostie mit auf den Tanz bringen / und eben so schändlich damit umgehen und verfahren müssen/ welches ihr nun leid wäre.
[Carpzov. p. 1 q. 50. n. 61 Sent. 22.]
Ferner hätten alle Zauberer und Hexen um den Bock hertreten/ auch referiren, u. erzehlen müssen/ was jedes böses gethan und verübet je ärger es nun einer gemacht gehabt/ je mehr wäre er von Satan gelobet/ und weiter also fortzufahren angefrischet worden. Die aber wenig/ oder gar keinen Schaden / weder ihnen selbst/ noch andern gethan/ wären von der bösen Geister einen / oder von einen alten Hexenmeister tapffer abgeblauet/ und von den andern derb ausgelachet worden.
[Bodin. lib. 2. Daemonom. c. 4 D. Meyfart, in der Christlichen Erinnerung an Gewaltige Regenten. pag. 271. & 272. Grilland. q. 3 de Sortileg. n. 29.]
Man hätte auch GOtt dem Allmächtigen grausam gefluchet und gelästert/ hingegen den Beelzebub/ als einen Erhalter und Ernehrer aller Dinge gelobet/ gerühmet und gepriesen.
[Francisci, d. lib. 1. Disc. 18 pag. 138]
Hernach hätten sie sich angefasset/ und zwar dergestalt/ daß eine Manns-Person / oder Geist ein Weibesbild/ und diese wieder einen Mann/ und immer so fort eins üms ander/ als in einer bunten Riege/ bey der Hand creuzweise gehalten / und also in einen runden Kreyß/ doch daß sie die Angesichter aus den Reihen gekehret/ also daß keins das andere ansehen können/ herum gesprungen. Gestalt denn auch viele vornehme Männer und Weiber da gewesen/ welche alle Masquen oder Decken vors Gesichte gehabt/ daß man sie nicht erkennen/ und also/ wenn etwan eine arme Hexe eingezogen würde/ sie dieselbe nicht zubenahmen/ noch anzugeben vermöchte.
[Bodin. saepe d. tr. lib. 2. c. 4. pag. 300. Edit. Germ.]
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/442>, abgerufen am 16.07.2024. |