Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

de voltern. Item man solte ihnen ein Hembd aus Werck / auf einen Tag gesponnen/ gewebet und gemacht anlegen/ doch daß der Vorter-Theil hinten/ und man sie nicht auf die Erde kommen lasse. Aber dieses ist abergläubisch/ und heist warhafftig Zauberey mit Zauberey/ und Teufel mit Teufel vertreiben wollen/ drum es zu unterlassen.

Joh. Jacob Faber, in Specim. Zeli justi Theolog. contra Maleficos & Sagas, pag. 119. & 120.

Aber daß kan der Judex wohl thun/ wenn er siehet/ daß sich eine Hexe/ Zauberer oder ander Delinquent, durch Hülffe des Teuffels/ fest und unempfindlich auf der Volter machen/ daß er inne halte/ weil aus der Erfahrung bekant/ daß solche induratio und Maleficium taciturnitatis nicht immer an einen Stück hinwähret/ sondern nur seine gewisse Zeit hat. Der Teufel auch nicht stets bey den Hexen-Gesinde ist/ sondern siezuweilen gutes Willens/ oder auf Gottes Befehl verlässet/ alsdenn kan die Tortnr, ehe sie sich dessen versehen/ wieder vorgenommen/ und das Bekäntnis herausgebracht werden.

Del-Rio lib. 5. in Append. q. 29, in fin. VValburger de Lamiis c. 8. §. 14. Goehausen. saepe, dict. Process. contr. Sagas tit. 4. lit. E. pag. 207. & 208. ibi[unleserliches Material] alleg. DD. Joh. Carl. Antonelli de temp. Legali lib, 4. c, 20, n, 6,

CCLXXIII. Bey der Tortur sol der Peinliche Richter mit den Gericht-Schöppen und Actuario von Anfang biß zum Ende bleiben/ und nicht davon gehen/ essen oder spielen/ und inzwischen den Scharffrichter mit den Knechten bey dem auf der Leither schwebenden Inquisiten alleine lassen/ vielweniger mit den andern Gerichts-Personen in währenden Handel von andern Dingen schwatzen/ und fremde Gedancken haben.

Farinac. Quaest Crim. 37. n. 145. Oldekop. tit. 4. Observ. Crim. 12. n. 6. & Observ. 24. n. 5. Binsfeld. Comment. in tit. C. de Malef. & Mathem. pag. 691. Brunnemann, in Process. Crim. c. 8. memb. 5. n. 41. Dan. Clasen, ad art. 47. Const. Crim. pag. 222. Maurit. Meibaum, Disp. inaug. de Torturis & tormentis. c. 4. n. 12. p. 32. Goehausen, in Process. cont. Sagas tit. 3. lit. T p 134.

sondern alles wohl attendiren/ und den Nachrichtenr genaue acht auf die Hände geben/ damit er der Sachen nicht zuviel oder zu wenig thue/ noch auch andere unzulässige Mittel vornehme/ die Warheit herauszupressen.

de voltern. Item man solte ihnen ein Hembd aus Werck / auf einen Tag gesponnen/ gewebet und gemacht anlegen/ doch daß der Vorter-Theil hinten/ und man sie nicht auf die Erde kommen lasse. Aber dieses ist abergläubisch/ und heist warhafftig Zauberey mit Zauberey/ und Teufel mit Teufel vertreiben wollen/ drum es zu unterlassen.

Joh. Jacob Faber, in Specim. Zeli justi Theolog. contra Maleficos & Sagas, pag. 119. & 120.

Aber daß kan der Judex wohl thun/ wenn er siehet/ daß sich eine Hexe/ Zauberer oder ander Delinquent, durch Hülffe des Teuffels/ fest und unempfindlich auf der Volter machen/ daß er inne halte/ weil aus der Erfahrung bekant/ daß solche induratio und Maleficium taciturnitatis nicht immer an einen Stück hinwähret/ sondern nur seine gewisse Zeit hat. Der Teufel auch nicht stets bey dẽ Hexen-Gesinde ist/ sondern siezuweilẽ gutes Willens/ oder auf Gottes Befehl verlässet/ alsdenn kan die Tortnr, ehe sie sich dessen versehen/ wieder vorgenommen/ und das Bekäntnis herausgebracht werden.

Del-Rio lib. 5. in Append. q. 29, in fin. VValburger de Lamiis c. 8. §. 14. Goehausen. saepè, dict. Process. contr. Sagas tit. 4. lit. E. pag. 207. & 208. ibi[unleserliches Material] alleg. DD. Joh. Carl. Antonelli de temp. Legali lib, 4. c, 20, n, 6,

CCLXXIII. Bey der Tortur sol der Peinliche Richter mit den Gericht-Schöppen und Actuario von Anfang biß zum Ende bleiben/ und nicht davon gehen/ essen oder spielen/ und inzwischen den Scharffrichter mit den Knechten bey dem auf der Leither schwebenden Inquisiten alleine lassen/ vielweniger mit den andern Gerichts-Personen in währenden Handel von andern Dingen schwatzen/ und fremde Gedancken haben.

Farinac. Quaest Crim. 37. n. 145. Oldekop. tit. 4. Observ. Crim. 12. n. 6. & Observ. 24. n. 5. Binsfeld. Comment. in tit. C. de Malef. & Mathem. pag. 691. Brunnemann, in Process. Crim. c. 8. memb. 5. n. 41. Dan. Clasen, ad art. 47. Const. Crim. pag. 222. Maurit. Meibaum, Disp. inaug. de Torturis & tormentis. c. 4. n. 12. p. 32. Goehausen, in Process. cont. Sagas tit. 3. lit. T p 134.

sondern alles wohl attendiren/ und den Nachrichtẽr genaue acht auf die Hände geben/ damit er der Sachen nicht zuviel oder zu wenig thue/ noch auch andere unzulässige Mittel vornehme/ die Warheit herauszupressen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0386" n="370"/>
de voltern. Item man solte ihnen ein Hembd aus Werck /                      auf einen Tag gesponnen/ gewebet und gemacht anlegen/ doch daß der                      Vorter-Theil hinten/ und man sie nicht auf die Erde kommen lasse. Aber dieses                      ist abergläubisch/ und heist warhafftig Zauberey mit Zauberey/ und Teufel mit                      Teufel vertreiben wollen/ drum es zu unterlassen.</p>
        <p>Joh. Jacob Faber, in Specim. Zeli justi Theolog. contra Maleficos &amp; Sagas,                      pag. 119. &amp; 120.</p>
        <p>Aber daß kan der Judex wohl thun/ wenn er siehet/ daß sich eine Hexe/ Zauberer                      oder ander Delinquent, durch Hülffe des Teuffels/ fest und unempfindlich auf                      der Volter machen/ daß er inne halte/ weil aus der Erfahrung bekant/ daß                      solche induratio und Maleficium taciturnitatis nicht immer an einen Stück                      hinwähret/ sondern nur seine gewisse Zeit hat. Der Teufel auch nicht stets bey                      de&#x0303; Hexen-Gesinde ist/ sondern siezuweile&#x0303; gutes Willens/ oder                      auf Gottes Befehl verlässet/ alsdenn kan die Tortnr, ehe sie sich dessen                      versehen/ wieder vorgenommen/ und das Bekäntnis herausgebracht werden.</p>
        <l>Del-Rio lib. 5. in Append. q. 29, in fin. VValburger de Lamiis c. 8. §. 14.</l>
        <l>Goehausen. saepè, dict. Process. contr. Sagas tit. 4. lit. E. pag. 207. &amp;                      208. ibi<gap reason="illegible"/> alleg. DD.</l>
        <l>Joh. Carl. Antonelli de temp. Legali lib, 4. c, 20, n, 6,</l>
        <p>CCLXXIII. Bey der Tortur sol der Peinliche Richter mit den Gericht-Schöppen und                      Actuario von Anfang biß zum Ende bleiben/ und nicht davon gehen/ essen oder                      spielen/ und inzwischen den Scharffrichter mit den Knechten bey dem auf der                      Leither schwebenden Inquisiten alleine lassen/ vielweniger mit den andern                      Gerichts-Personen in währenden Handel von andern Dingen schwatzen/ und fremde                      Gedancken haben.</p>
        <l>Farinac. Quaest Crim. 37. n. 145.</l>
        <l>Oldekop. tit. 4. Observ. Crim. 12. n. 6. &amp; Observ. 24. n. 5.</l>
        <l>Binsfeld. Comment. in tit. C. de Malef. &amp; Mathem. pag. 691.</l>
        <l>Brunnemann, in Process. Crim. c. 8. memb. 5. n. 41.</l>
        <l>Dan. Clasen, ad art. 47. Const. Crim. pag. 222.</l>
        <l>Maurit. Meibaum, Disp. inaug. de Torturis &amp; tormentis. c. 4. n. 12. p.                      32.</l>
        <l>Goehausen, in Process. cont. Sagas tit. 3. lit. T p 134.</l>
        <p>sondern alles wohl attendiren/ und den Nachrichte&#x0303;r genaue acht auf die                      Hände geben/ damit er der Sachen nicht zuviel oder zu wenig thue/ noch auch                      andere unzulässige Mittel vornehme/ die Warheit herauszupressen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[370/0386] de voltern. Item man solte ihnen ein Hembd aus Werck / auf einen Tag gesponnen/ gewebet und gemacht anlegen/ doch daß der Vorter-Theil hinten/ und man sie nicht auf die Erde kommen lasse. Aber dieses ist abergläubisch/ und heist warhafftig Zauberey mit Zauberey/ und Teufel mit Teufel vertreiben wollen/ drum es zu unterlassen. Joh. Jacob Faber, in Specim. Zeli justi Theolog. contra Maleficos & Sagas, pag. 119. & 120. Aber daß kan der Judex wohl thun/ wenn er siehet/ daß sich eine Hexe/ Zauberer oder ander Delinquent, durch Hülffe des Teuffels/ fest und unempfindlich auf der Volter machen/ daß er inne halte/ weil aus der Erfahrung bekant/ daß solche induratio und Maleficium taciturnitatis nicht immer an einen Stück hinwähret/ sondern nur seine gewisse Zeit hat. Der Teufel auch nicht stets bey dẽ Hexen-Gesinde ist/ sondern siezuweilẽ gutes Willens/ oder auf Gottes Befehl verlässet/ alsdenn kan die Tortnr, ehe sie sich dessen versehen/ wieder vorgenommen/ und das Bekäntnis herausgebracht werden. Del-Rio lib. 5. in Append. q. 29, in fin. VValburger de Lamiis c. 8. §. 14. Goehausen. saepè, dict. Process. contr. Sagas tit. 4. lit. E. pag. 207. & 208. ibi_ alleg. DD. Joh. Carl. Antonelli de temp. Legali lib, 4. c, 20, n, 6, CCLXXIII. Bey der Tortur sol der Peinliche Richter mit den Gericht-Schöppen und Actuario von Anfang biß zum Ende bleiben/ und nicht davon gehen/ essen oder spielen/ und inzwischen den Scharffrichter mit den Knechten bey dem auf der Leither schwebenden Inquisiten alleine lassen/ vielweniger mit den andern Gerichts-Personen in währenden Handel von andern Dingen schwatzen/ und fremde Gedancken haben. Farinac. Quaest Crim. 37. n. 145. Oldekop. tit. 4. Observ. Crim. 12. n. 6. & Observ. 24. n. 5. Binsfeld. Comment. in tit. C. de Malef. & Mathem. pag. 691. Brunnemann, in Process. Crim. c. 8. memb. 5. n. 41. Dan. Clasen, ad art. 47. Const. Crim. pag. 222. Maurit. Meibaum, Disp. inaug. de Torturis & tormentis. c. 4. n. 12. p. 32. Goehausen, in Process. cont. Sagas tit. 3. lit. T p 134. sondern alles wohl attendiren/ und den Nachrichtẽr genaue acht auf die Hände geben/ damit er der Sachen nicht zuviel oder zu wenig thue/ noch auch andere unzulässige Mittel vornehme/ die Warheit herauszupressen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/386
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/386>, abgerufen am 09.05.2024.