Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

manibus flagella concuterent, renovarent ignes, & crudeles illos Tortorum vices in universum explerent & c.

Paris de Puteo,

in tract. de Syndicatu, verb. tortura c. 5. n. 7.

afsert, se vidisse Nobilem magni criminis insimulatum, qui cum aulam intrasset, in qua stabat chorda, ea visa statim cecidit in terram & minxit sub se, & egestionem emisit, quamvis innocens.

add.

Goedelmann. lib. 3. de Magis, Lamiis & Venef. c. 4. & seqq. Vent. de Valent. Parthen. litig. lib. 2. cap. 8. n. 7. & 8.

Und Justus Oldekop, tit. 4. Observ. Criminal. 1. n. 9. saget/ daß/ wer einmahl dabey gewesen/ und nur zugesehen/ wenn ein Delinquent torquiret worden / derselbe nicht wieder hinbey begehre.

CCXXIX. Welches mehr alß zuwahr ist/ und sonderlich die Judices und andere Gerichts-Personen/ welche Ambtshalben darbey seyn müssen/ bekennen werden / was s. v. vor Gestanck/ Gefahr und Ungemach man außstehen müsse/ bevorab bey den Hexen-Voltern/ da offtmahls der Böse Feind in Gestalt einer Mauß/ Hummel / Schmeiß-Fliege/ Hörnisse/ und auf andere Arth hinzukommet/ und darbey ist / daß die Gerichts-Personen und alle andere so nothwendig darbey seyn müssen / wohl Ursache haben/ fleißig GOtt anzuruffen und zu beihen/ ehe sie aus- und zu diesen Hexen Gesinde gehen/ und den schweren Handel der Tortur anheben. Johann Jacob Faber, älter Prediger der Kirchen und Gemeinde bey des H. Reichs-Stadt Eslingen/ hat es in seinem Anno 1677. heraußgegebenen Specimine Zeli Justi Theologici contra Maleficos & Sagas pag. 504. & 541. ein Gebeth/ so zuvor/ und ehe das Examen und die Tortur angehet/ von dem Actuario öffentlich abzulesen und zusprechen/ gesetzet/ also lautend:

DAllmächtiger und Barmhertziger GOtt/ du Gerechter Richter der Welt/ der du Hertzen und Nieren prüfest/ die Gedancken siehest/ und weist/ was im Verborgenen geschehen ist/ und ossenbahrest endlich alle Heimlichkeit. Du hast uns verordnet/ dein Volck an diesen Orth zu richten/ und wilt/ daß solches in Gerechtigkeit geschehe/ straffest auch alle die Unschuldig Blut vergiessen. Wir haben diesen Menschen als einen

Ubelthäter

Zauberer

& c. & c.

in unsere Hände bekommen/ und ist die Sache schwer/ dunckel/ zweiffelhafft / drum er gefangen sitzet. Ach lieber GOtt/ bewahre uns vor Irrthum/ daß wir ja nicht

manibus flagella concuterent, renovarent ignes, & crudeles illos Tortorum vices in universum explerent & c.

Paris de Puteo,

in tract. de Syndicatu, verb. tortura c. 5. n. 7.

afsert, se vidisse Nobilem magni criminis insimulatum, qui cùm aulam intrasset, in qua stabat chorda, eâ visâ statim cecidit in terram & minxit sub se, & egestionem emisit, quamvis innocens.

add.

Goedelmann. lib. 3. de Magis, Lamiis & Venef. c. 4. & seqq. Vent. de Valent. Parthen. litig. lib. 2. cap. 8. n. 7. & 8.

Und Justus Oldekop, tit. 4. Observ. Criminal. 1. n. 9. saget/ daß/ wer einmahl dabey gewesen/ und nur zugesehen/ wenn ein Delinquent torquiret worden / derselbe nicht wieder hinbey begehre.

CCXXIX. Welches mehr alß zuwahr ist/ und sonderlich die Judices und andere Gerichts-Personen/ welche Ambtshalben darbey seyn müssen/ bekennen werden / was s. v. vor Gestanck/ Gefahr und Ungemach man außstehen müsse/ bevorab bey den Hexen-Voltern/ da offtmahls der Böse Feind in Gestalt einer Mauß/ Hummel / Schmeiß-Fliege/ Hörnisse/ und auf andere Arth hinzukommet/ und darbey ist / daß die Gerichts-Personen und alle andere so nothwendig darbey seyn müssen / wohl Ursache haben/ fleißig GOtt anzuruffen und zu beihen/ ehe sie aus- und zu diesen Hexen Gesinde gehen/ und den schweren Handel der Tortur anheben. Johann Jacob Faber, älter Prediger der Kirchen und Gemeinde bey des H. Reichs-Stadt Eslingen/ hat es in seinem Anno 1677. heraußgegebenen Specimine Zeli Justi Theologici contra Maleficos & Sagas pag. 504. & 541. ein Gebeth/ so zuvor/ und ehe das Examen und die Tortur angehet/ von dem Actuario öffentlich abzulesen und zusprechen/ gesetzet/ also lautend:

DAllmächtiger und Barmhertziger GOtt/ du Gerechter Richter der Welt/ der du Hertzen und Nieren prüfest/ die Gedancken siehest/ und weist/ was im Verborgenen geschehen ist/ und ossenbahrest endlich alle Heimlichkeit. Du hast uns verordnet/ dein Volck an diesen Orth zu richten/ und wilt/ daß solches in Gerechtigkeit geschehe/ straffest auch alle die Unschuldig Blut vergiessen. Wir haben diesen Menschen als einen

Ubelthäter

Zauberer

& c. & c.

in unsere Hände bekommen/ und ist die Sache schwer/ dunckel/ zweiffelhafft / drum er gefangen sitzet. Ach lieber GOtt/ bewahre uns vor Irrthum/ daß wir ja nicht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0359" n="343"/>
manibus flagella concuterent, renovarent ignes, &amp; crudeles illos Tortorum                      vices in universum explerent &amp; c.</p>
        <p>Paris de Puteo,</p>
        <p>in tract. de Syndicatu, verb. tortura c. 5. n. 7.</p>
        <p>afsert, se vidisse Nobilem magni criminis insimulatum, qui cùm aulam intrasset,                      in qua stabat chorda, eâ visâ statim cecidit in terram &amp; minxit sub se,                      &amp; egestionem emisit, quamvis innocens.</p>
        <p>add.</p>
        <l>Goedelmann. lib. 3. de Magis, Lamiis &amp; Venef. c. 4. &amp; seqq.</l>
        <l>Vent. de Valent. Parthen. litig. lib. 2. cap. 8. n. 7. &amp; 8.</l>
        <p>Und Justus Oldekop, tit. 4. Observ. Criminal. 1. n. 9. saget/ daß/ wer einmahl                      dabey gewesen/ und nur zugesehen/ wenn ein Delinquent torquiret worden /                      derselbe nicht wieder hinbey begehre.</p>
        <p>CCXXIX. Welches mehr alß zuwahr ist/ und sonderlich die Judices und andere                      Gerichts-Personen/ welche Ambtshalben darbey seyn müssen/ bekennen werden /                      was s. v. vor Gestanck/ Gefahr und Ungemach man außstehen müsse/ bevorab bey                      den Hexen-Voltern/ da offtmahls der Böse Feind in Gestalt einer Mauß/ Hummel /                      Schmeiß-Fliege/ Hörnisse/ und auf andere Arth hinzukommet/ und darbey ist /                      daß die Gerichts-Personen und alle andere so nothwendig darbey seyn müssen /                      wohl Ursache haben/ fleißig GOtt anzuruffen und zu beihen/ ehe sie aus- und zu                      diesen Hexen Gesinde gehen/ und den schweren Handel der Tortur anheben. Johann                      Jacob Faber, älter Prediger der Kirchen und Gemeinde bey des H. Reichs-Stadt                      Eslingen/ hat es in seinem Anno 1677. heraußgegebenen Specimine Zeli Justi                      Theologici contra Maleficos &amp; Sagas pag. 504. &amp; 541. ein Gebeth/ so                      zuvor/ und ehe das Examen und die Tortur angehet/ von dem Actuario öffentlich                      abzulesen und zusprechen/ gesetzet/ also lautend:</p>
        <p>DAllmächtiger und Barmhertziger GOtt/ du Gerechter Richter der Welt/ der du                      Hertzen und Nieren prüfest/ die Gedancken siehest/ und weist/ was im                      Verborgenen geschehen ist/ und ossenbahrest endlich alle Heimlichkeit. Du hast                      uns verordnet/ dein Volck an diesen Orth zu richten/ und wilt/ daß solches in                      Gerechtigkeit geschehe/ straffest auch alle die Unschuldig Blut vergiessen. Wir                      haben diesen Menschen als einen</p>
        <p>Ubelthäter</p>
        <p>Zauberer</p>
        <p>&amp; c. &amp; c.</p>
        <p>in unsere Hände bekommen/ und ist die Sache schwer/ dunckel/ zweiffelhafft /                      drum er gefangen sitzet. Ach lieber GOtt/ bewahre uns vor Irrthum/ daß wir ja                          nicht
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[343/0359] manibus flagella concuterent, renovarent ignes, & crudeles illos Tortorum vices in universum explerent & c. Paris de Puteo, in tract. de Syndicatu, verb. tortura c. 5. n. 7. afsert, se vidisse Nobilem magni criminis insimulatum, qui cùm aulam intrasset, in qua stabat chorda, eâ visâ statim cecidit in terram & minxit sub se, & egestionem emisit, quamvis innocens. add. Goedelmann. lib. 3. de Magis, Lamiis & Venef. c. 4. & seqq. Vent. de Valent. Parthen. litig. lib. 2. cap. 8. n. 7. & 8. Und Justus Oldekop, tit. 4. Observ. Criminal. 1. n. 9. saget/ daß/ wer einmahl dabey gewesen/ und nur zugesehen/ wenn ein Delinquent torquiret worden / derselbe nicht wieder hinbey begehre. CCXXIX. Welches mehr alß zuwahr ist/ und sonderlich die Judices und andere Gerichts-Personen/ welche Ambtshalben darbey seyn müssen/ bekennen werden / was s. v. vor Gestanck/ Gefahr und Ungemach man außstehen müsse/ bevorab bey den Hexen-Voltern/ da offtmahls der Böse Feind in Gestalt einer Mauß/ Hummel / Schmeiß-Fliege/ Hörnisse/ und auf andere Arth hinzukommet/ und darbey ist / daß die Gerichts-Personen und alle andere so nothwendig darbey seyn müssen / wohl Ursache haben/ fleißig GOtt anzuruffen und zu beihen/ ehe sie aus- und zu diesen Hexen Gesinde gehen/ und den schweren Handel der Tortur anheben. Johann Jacob Faber, älter Prediger der Kirchen und Gemeinde bey des H. Reichs-Stadt Eslingen/ hat es in seinem Anno 1677. heraußgegebenen Specimine Zeli Justi Theologici contra Maleficos & Sagas pag. 504. & 541. ein Gebeth/ so zuvor/ und ehe das Examen und die Tortur angehet/ von dem Actuario öffentlich abzulesen und zusprechen/ gesetzet/ also lautend: DAllmächtiger und Barmhertziger GOtt/ du Gerechter Richter der Welt/ der du Hertzen und Nieren prüfest/ die Gedancken siehest/ und weist/ was im Verborgenen geschehen ist/ und ossenbahrest endlich alle Heimlichkeit. Du hast uns verordnet/ dein Volck an diesen Orth zu richten/ und wilt/ daß solches in Gerechtigkeit geschehe/ straffest auch alle die Unschuldig Blut vergiessen. Wir haben diesen Menschen als einen Ubelthäter Zauberer & c. & c. in unsere Hände bekommen/ und ist die Sache schwer/ dunckel/ zweiffelhafft / drum er gefangen sitzet. Ach lieber GOtt/ bewahre uns vor Irrthum/ daß wir ja nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/359
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/359>, abgerufen am 23.11.2024.