Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Carpzov. d. Quaest. 124. n. 31. & 32.

Peinl. Sächß. Inq. und Achts-Process, tit. 10. art. 1. §. 4.

CCXIV. Geschiehet nun hierauf von Inquisito ein gültiges und richtiges Bekäntnis / wird die Vollstreckung der Tortur billig eingestellet.

L. 1. §. 1. ff. de Quaestion. L. quoties 12 C. eod. tit. Damhoud. in Praxi Rer. Crim. c. 35. n. 1. & seqq. Zanger, de Quaest. & Tort. c. 2. n. 2. P. H. O. Caroli V. art. 46.

Sapientem enim decet omnia prius verbis, quam armis experiri.

Clarus, in Pract. Crim §. final. Quast. 64. n. 35. Stephani, ad d. art. 46. Constit. Crim. Carolin.

Et judices, qui omissis debitis Interrogatoriis statim ad Torturam properant, sunt NEBULONES magis, quam Judices, teste

Ambrosin. in Proceß. informativ. lib. 2. c. 2. n. 8.

CCXV. Wo nicht/ so übergibt der Judex den Inquisiten dem Scharfrichter/ welcher die Tortur gradatim, also daß er von der geringen anhebet/ und nach und nach schärffer fortfähret/ an ihn volstrecket/ wie sie in Urthel erkant/ und droben so wohl bey Beschreibung der ietzo bey Uns in Teutschland/ und sonderlich in Sachsen üblichen Tortur Instrumenten, als auch bey den Gradibus Torturae mit mehrern angeführet worden ist.

Dan Clasen, ad art. 46. Const. Crim. Caroli V. pag. 216. Goehausen in Proc. contr. Sagas tit. 4. in addit. lit. c. p. 205.

CCXVI. Und stehet der Obrigkeit nicht frey/ ihrer Beliebung nach/ die scharffe Frage zumäßigen/ und wie weit damit zuverfahren/ dem Scharfrichter anzubefehlen/ sondern sie muß es bey dem gesprochenen Urthel/ und darin gesetzten Maße unenderlich bewenden lassen: Jedoch/ wenn etwan der Inquisitus nicht bey volständiger Gesundheit und Gliedmassen/ oder aber verwundet wäre / einen Bruch oder dergleichen Mangel hätte/ und gleichwohl in Schöppen-Stuhl / da man hierum nicht Wissenschaft gehabt/ die rechte Tortur erkant wäre/ in solchen Fall mit der scharffen Frage in etwas/ und nach Befindung des Inquisiti Zustandes/ gelinder zuverfahren/ dem Richterlichen Ambt unbenommen/ wiewohl besser und sicherer/ wann darüber insonderheit Rechtliches Erkäntnis aus den Schöppen-Stühlen eingeholet wird.

Carpzov. d. Quaest. 124. n. 31. & 32.

Peinl. Sächß. Inq. und Achts-Process, tit. 10. art. 1. §. 4.

CCXIV. Geschiehet nun hierauf von Inquisito ein gültiges und richtiges Bekäntnis / wird die Vollstreckung der Tortur billig eingestellet.

L. 1. §. 1. ff. de Quaestion. L. quoties 12 C. eod. tit. Damhoud. in Praxi Rer. Crim. c. 35. n. 1. & seqq. Zanger, de Quaest. & Tort. c. 2. n. 2. P. H. O. Caroli V. art. 46.

Sapientem enim decet omnia prius verbis, quàm armis experiri.

Clarus, in Pract. Crim §. final. Quast. 64. n. 35. Stephàni, ad d. art. 46. Constit. Crim. Carolin.

Et judices, qui omissis debitis Interrogatoriis statim ad Torturam properant, sunt NEBULONES magis, quàm Judices, teste

Ambrosin. in Proceß. informativ. lib. 2. c. 2. n. 8.

CCXV. Wo nicht/ so übergibt der Judex den Inquisiten dem Scharfrichter/ welcher die Tortur gradatim, also daß er von der geringen anhebet/ und nach und nach schärffer fortfähret/ an ihn volstrecket/ wie sie in Urthel erkant/ und droben so wohl bey Beschreibung der ietzo bey Uns in Teutschland/ und sonderlich in Sachsen üblichen Tortur Instrumenten, als auch bey den Gradibus Torturae mit mehrern angeführet worden ist.

Dan Clasen, ad art. 46. Const. Crim. Caroli V. pag. 216. Goehausen in Proc. contr. Sagas tit. 4. in addit. lit. c. p. 205.

CCXVI. Und stehet der Obrigkeit nicht frey/ ihrer Beliebung nach/ die scharffe Frage zumäßigen/ und wie weit damit zuverfahren/ dem Scharfrichter anzubefehlen/ sondern sie muß es bey dem gesprochenen Urthel/ und darin gesetzten Maße unenderlich bewenden lassen: Jedoch/ wenn etwan der Inquisitus nicht bey volständiger Gesundheit und Gliedmassen/ oder aber verwundet wäre / einen Bruch oder dergleichen Mangel hätte/ und gleichwohl in Schöppen-Stuhl / da man hierum nicht Wissenschaft gehabt/ die rechte Tortur erkant wäre/ in solchen Fall mit der scharffen Frage in etwas/ und nach Befindung des Inquisiti Zustandes/ gelinder zuverfahren/ dem Richterlichen Ambt unbenommen/ wiewohl besser und sicherer/ wann darüber insonderheit Rechtliches Erkäntnis aus den Schöppen-Stühlen eingeholet wird.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0348" n="332"/>
        <p>Carpzov. d. Quaest. 124. n. 31. &amp; 32.</p>
        <p>Peinl. Sächß. Inq. und Achts-Process, tit. 10. art. 1. §. 4.</p>
        <p>CCXIV. Geschiehet nun hierauf von Inquisito ein gültiges und richtiges Bekäntnis                     / wird die Vollstreckung der Tortur billig eingestellet.</p>
        <l>L. 1. §. 1. ff. de Quaestion. L. quoties 12 C. eod. tit.</l>
        <l>Damhoud. in Praxi Rer. Crim. c. 35. n. 1. &amp; seqq.</l>
        <l>Zanger, de Quaest. &amp; Tort. c. 2. n. 2.</l>
        <l>P. H. O. Caroli V. art. 46.</l>
        <p>Sapientem enim decet omnia prius verbis, quàm armis experiri.</p>
        <l>Clarus, in Pract. Crim §. final. Quast. 64. n. 35.</l>
        <l>Stephàni, ad d. art. 46. Constit. Crim. Carolin.</l>
        <p>Et judices, qui omissis debitis Interrogatoriis statim ad Torturam properant,                      sunt NEBULONES magis, quàm Judices, teste</p>
        <p>Ambrosin. in Proceß. informativ. lib. 2. c. 2. n. 8.</p>
        <p>CCXV. Wo nicht/ so übergibt der Judex den Inquisiten dem Scharfrichter/ welcher                      die Tortur gradatim, also daß er von der geringen anhebet/ und nach und nach                      schärffer fortfähret/ an ihn volstrecket/ wie sie in Urthel erkant/ und                      droben so wohl bey Beschreibung der ietzo bey Uns in Teutschland/ und                      sonderlich in Sachsen üblichen Tortur Instrumenten, als auch bey den Gradibus                      Torturae mit mehrern angeführet worden ist.</p>
        <l>Dan Clasen, ad art. 46. Const. Crim. Caroli V. pag. 216.</l>
        <l>Goehausen in Proc. contr. Sagas tit. 4. in addit. lit. c. p. 205.</l>
        <p>CCXVI. Und stehet der Obrigkeit nicht frey/ ihrer Beliebung nach/ die scharffe                      Frage zumäßigen/ und wie weit damit zuverfahren/ dem Scharfrichter                      anzubefehlen/ sondern sie muß es bey dem gesprochenen Urthel/ und darin                      gesetzten Maße unenderlich bewenden lassen: Jedoch/ wenn etwan der Inquisitus                      nicht bey volständiger Gesundheit und Gliedmassen/ oder aber verwundet wäre /                      einen Bruch oder dergleichen Mangel hätte/ und gleichwohl in Schöppen-Stuhl /                      da man hierum nicht Wissenschaft gehabt/ die rechte Tortur erkant wäre/ in                      solchen Fall mit der scharffen Frage in etwas/ und nach Befindung des Inquisiti                      Zustandes/ gelinder zuverfahren/ dem Richterlichen Ambt unbenommen/ wiewohl                      besser und sicherer/ wann darüber insonderheit Rechtliches Erkäntnis aus den                      Schöppen-Stühlen eingeholet wird.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[332/0348] Carpzov. d. Quaest. 124. n. 31. & 32. Peinl. Sächß. Inq. und Achts-Process, tit. 10. art. 1. §. 4. CCXIV. Geschiehet nun hierauf von Inquisito ein gültiges und richtiges Bekäntnis / wird die Vollstreckung der Tortur billig eingestellet. L. 1. §. 1. ff. de Quaestion. L. quoties 12 C. eod. tit. Damhoud. in Praxi Rer. Crim. c. 35. n. 1. & seqq. Zanger, de Quaest. & Tort. c. 2. n. 2. P. H. O. Caroli V. art. 46. Sapientem enim decet omnia prius verbis, quàm armis experiri. Clarus, in Pract. Crim §. final. Quast. 64. n. 35. Stephàni, ad d. art. 46. Constit. Crim. Carolin. Et judices, qui omissis debitis Interrogatoriis statim ad Torturam properant, sunt NEBULONES magis, quàm Judices, teste Ambrosin. in Proceß. informativ. lib. 2. c. 2. n. 8. CCXV. Wo nicht/ so übergibt der Judex den Inquisiten dem Scharfrichter/ welcher die Tortur gradatim, also daß er von der geringen anhebet/ und nach und nach schärffer fortfähret/ an ihn volstrecket/ wie sie in Urthel erkant/ und droben so wohl bey Beschreibung der ietzo bey Uns in Teutschland/ und sonderlich in Sachsen üblichen Tortur Instrumenten, als auch bey den Gradibus Torturae mit mehrern angeführet worden ist. Dan Clasen, ad art. 46. Const. Crim. Caroli V. pag. 216. Goehausen in Proc. contr. Sagas tit. 4. in addit. lit. c. p. 205. CCXVI. Und stehet der Obrigkeit nicht frey/ ihrer Beliebung nach/ die scharffe Frage zumäßigen/ und wie weit damit zuverfahren/ dem Scharfrichter anzubefehlen/ sondern sie muß es bey dem gesprochenen Urthel/ und darin gesetzten Maße unenderlich bewenden lassen: Jedoch/ wenn etwan der Inquisitus nicht bey volständiger Gesundheit und Gliedmassen/ oder aber verwundet wäre / einen Bruch oder dergleichen Mangel hätte/ und gleichwohl in Schöppen-Stuhl / da man hierum nicht Wissenschaft gehabt/ die rechte Tortur erkant wäre/ in solchen Fall mit der scharffen Frage in etwas/ und nach Befindung des Inquisiti Zustandes/ gelinder zuverfahren/ dem Richterlichen Ambt unbenommen/ wiewohl besser und sicherer/ wann darüber insonderheit Rechtliches Erkäntnis aus den Schöppen-Stühlen eingeholet wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/348
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/348>, abgerufen am 23.11.2024.