qui illum more suo exagitarunt, jusjurandum proponentes, quo ad omnia illum respondere cogant. Cum[unleserliches Material] fateri nollet, quorum esset opera sustentatus, ubi rem Divinam peregisset, & quorum excepisset confessiones, acus sub ungvibus ejus infigi demandarunt, quo tantum abfuit ut de constantia animi deturbari potuerit ut hilari etiam vultu Psalmum miserere mei Deus recitaret, & obnixe Deum, ut suis tortoribus ignosceret, deprecaretur.
add.
Caussin. de Eloquent. Sacra & humana lib. 14. c. 11.Tholosan. in Syntagm. Jur. univ. lib. 48. c. 12. n. 3.Gilhausen, p. 7. arbor. Judic. Crim. cap. 6. Sect. 3. n. 14.Inprimis Harsdörffer/ in Gespräch-Spiel/ p. 2. part. 6. tit. 49. pag. 710.
CCIV. Der Orth/ wo die Tortur vorgenommen wird/ soll abgelegen seyn/ da die Leuthe nicht hinkommen oder zulauffen können/ aus Neugierigkeit zu hören was die Gefangene bekennen/ und hernach alles auszutreischen und noch mehr darzu zuliegen. Gestalt es denn gemeiniglich also pfleget herzugehen/ daß wenn der Judex vermeinet er wolte die Urgichten noch so heimlich halten/ weil sonderlich das Hexen-Volck auf unterschiedliche zubekennen pfleget/ dennoch der gemeine Mann mehr und es besser wissen wil/ als der Richter und andere/ so doch von Anfang biß zum Ende darbey gewesen.
Joh. Christoph Kühn/ de Quaestion. thes. 21.
CCV. Drum hat man an etlichen Orthen sonderliche Marter-Kammern/ in starcken Gemäuer oder Gewölben/ allwo dergleichen Berrichtungen vorgenommen werden.
Author. Prax. Crim. Alt eb. pag. 275.
Damit der Inquisiten Geschrey und Winseln/ denen daherum wohnenden Leuthen und Nachbarn nicht beschwer- und verdrießlich sey.
Carpzov. Pract. Crim. p. 3. q. 24. n. 13. & seqq.Walburger de Lamiis, c. 8. §. 11. pag. 107.
CCVI. Der Judex, die Schöppen und Gericht-Schreiber: ja die Scharfrichter sollen / vermöge ihrer teuer-geschwornen Pflicht/ selber stille schweigen/ und nicht etwan aus Unvorsichtigkeit ihren Weibern/ [die theils/ wie des Simsons Delila, nicht auf hören ihre Männer zu fatigiren und zu quälen/ biß sie ein und das andere von ihnen erfahren] was davon offenbahren:
qui illum more suo exagitarunt, jusjurandum proponentes, quo ad omnia illum respondere cogant. Cum[unleserliches Material] fateri nollet, quorum esset opera sustentatus, ubi rem Divinam peregisset, & quorum excepisset confessiones, acus sub ungvibus ejus infigi demandarunt, quo tantum abfuit ut de constantia animi deturbari potuerit ut hilari etiam vultu Psalmum miserere mei Deus recitaret, & obnixè Deum, ut suis tortoribus ignosceret, deprecaretur.
add.
Caussin. de Eloquent. Sacra & humana lib. 14. c. 11.Tholosan. in Syntagm. Jur. univ. lib. 48. c. 12. n. 3.Gilhausen, p. 7. arbor. Judic. Crim. cap. 6. Sect. 3. n. 14.Inprimis Harsdörffer/ in Gespräch-Spiel/ p. 2. part. 6. tit. 49. pag. 710.
CCIV. Der Orth/ wo die Tortur vorgenommen wird/ soll abgelegen seyn/ da die Leuthe nicht hinkommen oder zulauffen können/ aus Neugierigkeit zu hören was die Gefangene bekennen/ und hernach alles auszutreischen und noch mehr darzu zuliegen. Gestalt es denn gemeiniglich also pfleget herzugehen/ daß wenn der Judex vermeinet er wolte die Urgichten noch so heimlich halten/ weil sonderlich das Hexen-Volck auf unterschiedliche zubekennen pfleget/ dennoch der gemeine Mann mehr und es besser wissen wil/ als der Richter und andere/ so doch von Anfang biß zum Ende darbey gewesen.
Joh. Christoph Kühn/ de Quaestion. thes. 21.
CCV. Drum hat man an etlichen Orthen sonderliche Marter-Kammern/ in starcken Gemäuer oder Gewölben/ allwo dergleichen Berrichtungen vorgenommen werden.
Author. Prax. Crim. Alt eb. pag. 275.
Damit der Inquisiten Geschrey und Winseln/ denen daherum wohnenden Leuthen und Nachbarn nicht beschwer- und verdrießlich sey.
Carpzov. Pract. Crim. p. 3. q. 24. n. 13. & seqq.Walburger de Lamiis, c. 8. §. 11. pag. 107.
CCVI. Der Judex, die Schöppen und Gericht-Schreiber: ja die Scharfrichter sollen / vermöge ihrer teuer-geschwornen Pflicht/ selber stille schweigen/ und nicht etwan aus Unvorsichtigkeit ihren Weibern/ [die theils/ wie des Simsons Delila, nicht auf hören ihre Männer zu fatigiren und zu quälen/ biß sie ein und das andere von ihnen erfahren] was davon offenbahren:
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qui illum more suo exagitarunt, jusjurandum proponentes, quo ad omnia illum respondere cogant. Cum<gapreason="illegible"/> fateri nollet, quorum esset opera sustentatus, ubi rem Divinam peregisset, & quorum excepisset confessiones, acus sub ungvibus ejus infigi demandarunt, quo tantum abfuit ut de constantia animi deturbari potuerit ut hilari etiam vultu Psalmum miserere mei Deus recitaret, & obnixè Deum, ut suis tortoribus ignosceret, deprecaretur.</p><p>add.</p><l>Caussin. de Eloquent. Sacra & humana lib. 14. c. 11.</l><l>Tholosan. in Syntagm. Jur. univ. lib. 48. c. 12. n. 3.</l><l>Gilhausen, p. 7. arbor. Judic. Crim. cap. 6. Sect. 3. n. 14.</l><l>Inprimis Harsdörffer/ in Gespräch-Spiel/ p. 2. part. 6. tit. 49. pag. 710.</l><p>CCIV. Der Orth/ wo die Tortur vorgenommen wird/ soll abgelegen seyn/ da die Leuthe nicht hinkommen oder zulauffen können/ aus Neugierigkeit zu hören was die Gefangene bekennen/ und hernach alles auszutreischen und noch mehr darzu zuliegen. Gestalt es denn gemeiniglich also pfleget herzugehen/ daß wenn der Judex vermeinet er wolte die Urgichten noch so heimlich halten/ weil sonderlich das Hexen-Volck auf unterschiedliche zubekennen pfleget/ dennoch der gemeine Mann mehr und es besser wissen wil/ als der Richter und andere/ so doch von Anfang biß zum Ende darbey gewesen.</p><p>Joh. Christoph Kühn/ de Quaestion. thes. 21.</p><p>CCV. Drum hat man an etlichen Orthen sonderliche Marter-Kammern/ in starcken Gemäuer oder Gewölben/ allwo dergleichen Berrichtungen vorgenommen werden.</p><p>Author. Prax. Crim. Alt eb. pag. 275.</p><p>Damit der Inquisiten Geschrey und Winseln/ denen daherum wohnenden Leuthen und Nachbarn nicht beschwer- und verdrießlich sey.</p><l>Carpzov. Pract. Crim. p. 3. q. 24. n. 13. & seqq.</l><l>Walburger de Lamiis, c. 8. §. 11. pag. 107.</l><p>CCVI. Der Judex, die Schöppen und Gericht-Schreiber: ja die Scharfrichter sollen / vermöge ihrer teuer-geschwornen Pflicht/ selber stille schweigen/ und nicht etwan aus Unvorsichtigkeit ihren Weibern/ [die theils/ wie des Simsons Delila, nicht auf hören ihre Männer zu fatigiren und zu quälen/ biß sie ein und das andere von ihnen erfahren] was davon offenbahren:
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[218/0334]
qui illum more suo exagitarunt, jusjurandum proponentes, quo ad omnia illum respondere cogant. Cum_ fateri nollet, quorum esset opera sustentatus, ubi rem Divinam peregisset, & quorum excepisset confessiones, acus sub ungvibus ejus infigi demandarunt, quo tantum abfuit ut de constantia animi deturbari potuerit ut hilari etiam vultu Psalmum miserere mei Deus recitaret, & obnixè Deum, ut suis tortoribus ignosceret, deprecaretur.
add.
Caussin. de Eloquent. Sacra & humana lib. 14. c. 11. Tholosan. in Syntagm. Jur. univ. lib. 48. c. 12. n. 3. Gilhausen, p. 7. arbor. Judic. Crim. cap. 6. Sect. 3. n. 14. Inprimis Harsdörffer/ in Gespräch-Spiel/ p. 2. part. 6. tit. 49. pag. 710. CCIV. Der Orth/ wo die Tortur vorgenommen wird/ soll abgelegen seyn/ da die Leuthe nicht hinkommen oder zulauffen können/ aus Neugierigkeit zu hören was die Gefangene bekennen/ und hernach alles auszutreischen und noch mehr darzu zuliegen. Gestalt es denn gemeiniglich also pfleget herzugehen/ daß wenn der Judex vermeinet er wolte die Urgichten noch so heimlich halten/ weil sonderlich das Hexen-Volck auf unterschiedliche zubekennen pfleget/ dennoch der gemeine Mann mehr und es besser wissen wil/ als der Richter und andere/ so doch von Anfang biß zum Ende darbey gewesen.
Joh. Christoph Kühn/ de Quaestion. thes. 21.
CCV. Drum hat man an etlichen Orthen sonderliche Marter-Kammern/ in starcken Gemäuer oder Gewölben/ allwo dergleichen Berrichtungen vorgenommen werden.
Author. Prax. Crim. Alt eb. pag. 275.
Damit der Inquisiten Geschrey und Winseln/ denen daherum wohnenden Leuthen und Nachbarn nicht beschwer- und verdrießlich sey.
Carpzov. Pract. Crim. p. 3. q. 24. n. 13. & seqq. Walburger de Lamiis, c. 8. §. 11. pag. 107. CCVI. Der Judex, die Schöppen und Gericht-Schreiber: ja die Scharfrichter sollen / vermöge ihrer teuer-geschwornen Pflicht/ selber stille schweigen/ und nicht etwan aus Unvorsichtigkeit ihren Weibern/ [die theils/ wie des Simsons Delila, nicht auf hören ihre Männer zu fatigiren und zu quälen/ biß sie ein und das andere von ihnen erfahren] was davon offenbahren:
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/334>, abgerufen am 25.11.2024.
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