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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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In AEgypten die Priester/ unter denen der älteste Gerichts-Praesident war/ ein Mann von unsträfflichen Sitten/ der am Halse ein Saphiernes Bildlein hangen hatte/ welches die Warheit genennet wurde.

XXXIIX. Bey den Galliern waren die Druidae nicht allein dem Götzendienst vorgesetzet/ sondern sie hatten auch so grosse Gewalt in weltlichen Sachen und Gerichten/ daß ihnen auch die Könige zu Gebot stehen musten/ ut Dio Prusaeus apud Suidam vult.

Diodor. Siculus lib. 5. Bibliothec.

De omnibus Controversiis, qva publicis, qva privatis constituebant, & si qvod fuerat admissum facinus, si caedes facta, si de hereditate, de finibus controversia, iidem decernebant, & ut eo purius sanctius ac castius administraretur Diva Justitia, certo anni tempore in finibus Carnutum, qvae regio totius Galliae media habetur, (amoenissima, sylvis ac nemoribus caesariata, hodie chartres nominatur) considebant in loco consecrato, qvo omnes undiqve, qvi controversias habebant, conveniebant, eorumqve judiciis ac Decretis, tanqvam Sacro-sanctis parebant.

Conf. Jul. Caesar. lib. 6. comm. de bello Gallico.

XXXIX. Wer ihren Schluß und Ausspruch sich nicht gemäß halten und demselben gehorsamen wolte/ dem ward mit vielen vermaledeyen Wasser und Feuer verbothen / und als ein gottloser Mensch von den Opfern ausgeschlossen und bannisiret. Welches bey ihnen vor die höchste Straffe gehalten wurde/ sintemahl keiner mit einen solchen Menschen/ als der gleichsam in die Acht erkläret war/ mehr ümgieng/ noch redete/ sondern von ihn flohen/ gleich hätte er eine ansteckende Seuche an sich/ ja es wurd ihm kein Recht mehr gesprochen/ wenn er gleich drum bat/ noch auch einige Ehre erzeiget.

d. Caesar. d. lib.

XL. Käyser Tiberius und Claudius aber haben nachgehends nebst dem Götzendienst auch ihre Gewalt cassiret und auf gehoben/ zumahl da sie ihren vermeinten Göttern lebendige Menschen geopfert.

Sveton. in Claud. c. 25. Diod. Sicul. d. lib. 5. Aurelius Victor in Claud. Lipsius in notis ad 12. Annal. Taciti. Esaias Pufendöfer in Dissert. de Druidibus, Lips. 1650. bab. [Greek words] n. & O.

XLI. Zu Athen wehleten jede Zünffte aus dem Volck füns wohlberüchtigte Männer / so über 30. Jahr alt waren/ welche unter ihrer Zunfft das Rich-

In AEgypten die Priester/ unter denen der älteste Gerichts-Praesident war/ ein Mann von unsträfflichen Sitten/ der am Halse ein Saphiernes Bildlein hangen hatte/ welches die Warheit genennet wurde.

XXXIIX. Bey den Galliern waren die Druidae nicht allein dem Götzendienst vorgesetzet/ sondern sie hatten auch so grosse Gewalt in weltlichen Sachen und Gerichten/ daß ihnen auch die Könige zu Gebot stehen musten/ ut Dio Prusaeus apud Suidam vult.

Diodor. Siculus lib. 5. Bibliothec.

De omnibus Controversiis, qvà publicis, qvà privatis constituebant, & si qvod fuerat admissum facinus, si caedes facta, si de hereditate, de finibus controversia, iidem decernebant, & ut eò purius sanctius ac castius administraretur Diva Justitia, certo anni tempore in finibus Carnutum, qvae regio totius Galliae media habetur, (amoenissima, sylvis ac nemoribus caesariata, hodie chartres nominatur) considebant in loco consecrato, qvo omnes undiqve, qvi controversias habebant, conveniebant, eorumqve judiciis ac Decretis, tanqvam Sacro-sanctis parebant.

Conf. Jul. Caesar. lib. 6. comm. de bello Gallico.

XXXIX. Wer ihren Schluß und Ausspruch sich nicht gemäß halten und demselben gehorsamen wolte/ dem ward mit vielen vermaledeyen Wasser und Feuer verbothen / und als ein gottloser Mensch von den Opfern ausgeschlossen und bannisiret. Welches bey ihnen vor die höchste Straffe gehalten wurde/ sintemahl keiner mit einen solchen Menschen/ als der gleichsam in die Acht erkläret war/ mehr ümgieng/ noch redete/ sondern von ihn flohen/ gleich hätte er eine ansteckende Seuche an sich/ ja es wurd ihm kein Recht mehr gesprochen/ wenn er gleich drum bat/ noch auch einige Ehre erzeiget.

d. Caesar. d. lib.

XL. Käyser Tiberius und Claudius aber haben nachgehends nebst dem Götzendienst auch ihre Gewalt cassiret und auf gehoben/ zumahl da sie ihren vermeinten Göttern lebendige Menschen geopfert.

Sveton. in Claud. c. 25. Diod. Sicul. d. lib. 5. Aurelius Victor in Claud. Lipsius in notis ad 12. Annal. Taciti. Esaias Pufendöfer in Dissert. de Druidibus, Lips. 1650. bab. [Greek words] n. & O.

XLI. Zu Athen wehleten jede Zünffte aus dem Volck füns wohlberüchtigte Männer / so über 30. Jahr alt waren/ welche unter ihrer Zunfft das Rich-

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        <p>XXXIX. Wer ihren Schluß und Ausspruch sich nicht gemäß halten und demselben                      gehorsamen wolte/ dem ward mit vielen vermaledeyen Wasser und Feuer verbothen /                      und als ein gottloser Mensch von den Opfern ausgeschlossen und bannisiret.                      Welches bey ihnen vor die höchste Straffe gehalten wurde/ sintemahl keiner mit                      einen solchen Menschen/ als der gleichsam in die Acht erkläret war/ mehr                      ümgieng/ noch redete/ sondern von ihn flohen/ gleich hätte er eine                      ansteckende Seuche an sich/ ja es wurd ihm kein Recht mehr gesprochen/ wenn er                      gleich drum bat/ noch auch einige Ehre erzeiget.</p>
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[11/0027] In AEgypten die Priester/ unter denen der älteste Gerichts-Praesident war/ ein Mann von unsträfflichen Sitten/ der am Halse ein Saphiernes Bildlein hangen hatte/ welches die Warheit genennet wurde. XXXIIX. Bey den Galliern waren die Druidae nicht allein dem Götzendienst vorgesetzet/ sondern sie hatten auch so grosse Gewalt in weltlichen Sachen und Gerichten/ daß ihnen auch die Könige zu Gebot stehen musten/ ut Dio Prusaeus apud Suidam vult. Diodor. Siculus lib. 5. Bibliothec. De omnibus Controversiis, qvà publicis, qvà privatis constituebant, & si qvod fuerat admissum facinus, si caedes facta, si de hereditate, de finibus controversia, iidem decernebant, & ut eò purius sanctius ac castius administraretur Diva Justitia, certo anni tempore in finibus Carnutum, qvae regio totius Galliae media habetur, (amoenissima, sylvis ac nemoribus caesariata, hodie chartres nominatur) considebant in loco consecrato, qvo omnes undiqve, qvi controversias habebant, conveniebant, eorumqve judiciis ac Decretis, tanqvam Sacro-sanctis parebant. Conf. Jul. Caesar. lib. 6. comm. de bello Gallico. XXXIX. Wer ihren Schluß und Ausspruch sich nicht gemäß halten und demselben gehorsamen wolte/ dem ward mit vielen vermaledeyen Wasser und Feuer verbothen / und als ein gottloser Mensch von den Opfern ausgeschlossen und bannisiret. Welches bey ihnen vor die höchste Straffe gehalten wurde/ sintemahl keiner mit einen solchen Menschen/ als der gleichsam in die Acht erkläret war/ mehr ümgieng/ noch redete/ sondern von ihn flohen/ gleich hätte er eine ansteckende Seuche an sich/ ja es wurd ihm kein Recht mehr gesprochen/ wenn er gleich drum bat/ noch auch einige Ehre erzeiget. d. Caesar. d. lib. XL. Käyser Tiberius und Claudius aber haben nachgehends nebst dem Götzendienst auch ihre Gewalt cassiret und auf gehoben/ zumahl da sie ihren vermeinten Göttern lebendige Menschen geopfert. Sveton. in Claud. c. 25. Diod. Sicul. d. lib. 5. Aurelius Victor in Claud. Lipsius in notis ad 12. Annal. Taciti. Esaias Pufendöfer in Dissert. de Druidibus, Lips. 1650. bab. [Greek words] n. & O. XLI. Zu Athen wehleten jede Zünffte aus dem Volck füns wohlberüchtigte Männer / so über 30. Jahr alt waren/ welche unter ihrer Zunfft das Rich-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/27>, abgerufen am 25.11.2024.