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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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constitutum, ab ejus ut collo suspensa propenderet VERITAS, ipse autem esset oculis paulo minus clausis, librorum cumulo circumjecto, ceu veritas modo sit inspectanda. Quae res omnium censetur excellentissima. quando neque Hesperus neque Lucifer ita nitet, sicut justus vir, ut dixit Euripides. Et Theognis comprobat, justitiam continere virtutes omnes.

Coel. Rhodigin. Lect. Antiq. lib. 23. c. 13.

IV. Die nothwendige Eigenschafften aber eines Richters etwas ausführlicher darzustellen/ ist ja bekant/ daß der Judex sey potissima pars, Dux & Imperator Judicii, ut inquit

Baldus, in Rubr. Cod. si a non compet. Judic. n. 2.

Imo quasi lapis angularis, basis & fundamentum Judicii.

Seb. Vantius, de nullit. ex defect. Juris dict. n. 2. Ludolph. Schrader, tr. de Feud. in praeamb. part. 10. n. 2. Rudger. Ruland[unleserliches Material]tr. de commissar. lib. 2. c. 2. n. 1.

Et oculus justitiae

Bartholom. Blarer. in L. diffamari C. de ingen. manum. cap. 1. n. 9.

Auf welchen iederman/ der was zu klagen hat/ siehet/ und seiner rechtlichen Hülffe begehret.

V. Drum auch derselbe ein vortreflicher Mann von guter Wissenschafft/ langer Erfahrung/ und vielen Tugenden seyn muß/ unter welchen die Vornehmste die Gottesfurcht ist; denn wer GOtt fürchtet/ der meidet das Arge/ und hat die Gerechtigkeit lieb/ er scheuet sich vor GOtt/ von dem er sein Amt und Gewalt herschreibet/ und weiß/ was derselbe im Buch der Weißheit am sechsten Capitel saget: Euch ist die Obrigkeit gegeben vom HErrn/ und die Gewalt vom Höchsten / welcher wird fragen/ wie ihr handelt/ und forschen/ was ihr ordnet: Denn ihr seyd seines Reichs Amtleuthe. Und ist einem solchen nicht unbekant/ was im 82. Psalm vers. 3. geschrieben stehet: Schaffet Recht den Armen/ und den Wäisen / und helffet den Elenden und Dürfftigen zu rechte. Errettet den Geringen und Armen/ und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt. Und wenn grosse Herren dem Rath Jethronis folgen/ und sich üm redliche Leuthe/ die GOtt fürchten / bewerben/ wird Recht wohl Recht bleiben! Denn es ist wahr/ wo keine Gottesfurcht ist/ da ist auch kein Recht/ da gilt kein Recht/ da bleibet kein Recht! Sintemahl wer GOtt nicht fürchtet/ waß solte der Menschen/ ja auch sein eigen Gewissen

constitutum, ab ejus ut collo suspensa propenderet VERITAS, ipse autem esset oculis paulò minus clausis, librorum cumulo circumjecto, ceu veritas modò sit inspectanda. Quae res omnium censetur excellentissima. quando neque Hesperus neque Lucifer ita nitet, sicut justus vir, ut dixit Euripides. Et Theognis comprobat, justitiam continere virtutes omnes.

Coel. Rhodigin. Lect. Antiq. lib. 23. c. 13.

IV. Die nothwendige Eigenschafften aber eines Richters etwas ausführlicher darzustellen/ ist ja bekant/ daß der Judex sey potissima pars, Dux & Imperator Judicii, ut inquit

Baldus, in Rubr. Cod. si â non compet. Judic. n. 2.

Imò quasi lapis angularis, basis & fundamentum Judicii.

Seb. Vantius, de nullit. ex defect. Juris dict. n. 2. Ludolph. Schrader, tr. de Feud. in praeamb. part. 10. n. 2. Rudger. Ruland[unleserliches Material]tr. de commissar. lib. 2. c. 2. n. 1.

Et oculus justitiae

Bartholom. Blarer. in L. diffamari C. de ingen. manum. cap. 1. n. 9.

Auf welchen iederman/ der was zu klagen hat/ siehet/ und seiner rechtlichen Hülffe begehret.

V. Drum auch derselbe ein vortreflicher Mann von guter Wissenschafft/ langer Erfahrung/ und vielen Tugenden seyn muß/ unter welchen die Vornehmste die Gottesfurcht ist; denn wer GOtt fürchtet/ der meidet das Arge/ und hat die Gerechtigkeit lieb/ er scheuet sich vor GOtt/ von dem er sein Amt und Gewalt herschreibet/ und weiß/ was derselbe im Buch der Weißheit am sechsten Capitel saget: Euch ist die Obrigkeit gegeben vom HErrn/ und die Gewalt vom Höchsten / welcher wird fragen/ wie ihr handelt/ und forschen/ was ihr ordnet: Denn ihr seyd seines Reichs Amtleuthe. Und ist einem solchen nicht unbekant/ was im 82. Psalm vers. 3. geschrieben stehet: Schaffet Recht den Armen/ und den Wäisen / und helffet den Elenden und Dürfftigen zu rechte. Errettet den Geringen und Armen/ und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt. Und wenn grosse Herren dem Rath Jethronis folgen/ und sich üm redliche Leuthe/ die GOtt fürchten / bewerben/ wird Recht wohl Recht bleiben! Denn es ist wahr/ wo keine Gottesfurcht ist/ da ist auch kein Recht/ da gilt kein Recht/ da bleibet kein Recht! Sintemahl wer GOtt nicht fürchtet/ waß solte der Menschen/ ja auch sein eigen Gewissen

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constitutum, ab ejus ut collo                      suspensa propenderet VERITAS, ipse autem esset oculis paulò minus clausis,                      librorum cumulo circumjecto, ceu veritas modò sit inspectanda. Quae res omnium                      censetur excellentissima. quando neque Hesperus neque Lucifer ita nitet, sicut                      justus vir, ut dixit Euripides. Et Theognis comprobat, justitiam continere                      virtutes omnes.</p>
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[182/0198] constitutum, ab ejus ut collo suspensa propenderet VERITAS, ipse autem esset oculis paulò minus clausis, librorum cumulo circumjecto, ceu veritas modò sit inspectanda. Quae res omnium censetur excellentissima. quando neque Hesperus neque Lucifer ita nitet, sicut justus vir, ut dixit Euripides. Et Theognis comprobat, justitiam continere virtutes omnes. Coel. Rhodigin. Lect. Antiq. lib. 23. c. 13. IV. Die nothwendige Eigenschafften aber eines Richters etwas ausführlicher darzustellen/ ist ja bekant/ daß der Judex sey potissima pars, Dux & Imperator Judicii, ut inquit Baldus, in Rubr. Cod. si â non compet. Judic. n. 2. Imò quasi lapis angularis, basis & fundamentum Judicii. Seb. Vantius, de nullit. ex defect. Juris dict. n. 2. Ludolph. Schrader, tr. de Feud. in praeamb. part. 10. n. 2. Rudger. Ruland_ tr. de commissar. lib. 2. c. 2. n. 1. Et oculus justitiae Bartholom. Blarer. in L. diffamari C. de ingen. manum. cap. 1. n. 9. Auf welchen iederman/ der was zu klagen hat/ siehet/ und seiner rechtlichen Hülffe begehret. V. Drum auch derselbe ein vortreflicher Mann von guter Wissenschafft/ langer Erfahrung/ und vielen Tugenden seyn muß/ unter welchen die Vornehmste die Gottesfurcht ist; denn wer GOtt fürchtet/ der meidet das Arge/ und hat die Gerechtigkeit lieb/ er scheuet sich vor GOtt/ von dem er sein Amt und Gewalt herschreibet/ und weiß/ was derselbe im Buch der Weißheit am sechsten Capitel saget: Euch ist die Obrigkeit gegeben vom HErrn/ und die Gewalt vom Höchsten / welcher wird fragen/ wie ihr handelt/ und forschen/ was ihr ordnet: Denn ihr seyd seines Reichs Amtleuthe. Und ist einem solchen nicht unbekant/ was im 82. Psalm vers. 3. geschrieben stehet: Schaffet Recht den Armen/ und den Wäisen / und helffet den Elenden und Dürfftigen zu rechte. Errettet den Geringen und Armen/ und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt. Und wenn grosse Herren dem Rath Jethronis folgen/ und sich üm redliche Leuthe/ die GOtt fürchten / bewerben/ wird Recht wohl Recht bleiben! Denn es ist wahr/ wo keine Gottesfurcht ist/ da ist auch kein Recht/ da gilt kein Recht/ da bleibet kein Recht! Sintemahl wer GOtt nicht fürchtet/ waß solte der Menschen/ ja auch sein eigen Gewissen

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/198>, abgerufen am 25.11.2024.