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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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nen Becher/ aus der Kammer über der B. Stube auf dem Schloße 2. Vorhänge/ aus des B. V. Stuben ein klein Schlößlein/ etlich Geld aus dem Keller Geld-Kästlein/ aus dem Wagenstein 10. gl. Ferner V. W. Kämladen zu unterschiedenen mahlen erbrochen/ Wolle/ Korn und Käse draus/ wie auch aus dem Keller 2. halbe Thüren/ und ein paar Bänder/ nebst dem Schlosse genommen / aus der Hof-Schmide 13. Hufeisen entwendet/ an den Feuer-Leitern 2. Schlosse abgemacht/ auf den R. Türmgen in Schloß-Garten ein Thür-Schloß abgebrochen. Imgleichen ein paar lederne Hosen aus der Cammer in der Residenz. Item ein paar stück Leder von der alten Kutschen vor der Stall-Stuben geschnitten. Einen Böttcher Hammer vor dem Faßhause im Schloß-Platze. Ein stück Bleich-Leinwad von 20. Ellen zu M. und ein Schar-Eisen A. N. gestohlen/ und alles zu feinen Nutzen verwendet.

Noch eine andere Urgicht

In Hexerey-Sachen.

Maria S. hat in ihrer Urgicht/ und hernach gütlich bekant/ wiederholet und gestanden/ daß sie mit dem Laster der Zauberey beschmitzt/ sich mit dem bösen Feinde verbunden/ der ihr versprochen/ alles genug zu bringen/ daß ihn auch ihren GOtt nennen müssen/ den HErrn Christum hergegen und ihren Tauf-Bund verleugnet/ von den Satan sich ümtauffen lassen/ mit ihme unmenschliche Unzucht getrieben/ und solches zu unterschiedlichen mahlen wiederholet/ auch erstesmahl vier Kopf-Stück daher von ihm empfangen/ die Hexen-Täntze besuchet / auch durch Ubergebung dem bösen Feinde J. R. Kind und U. W. bezaubert. H. R. ein Pferd gesterbet. Ferner daß sie ihre Beine und Arme mit Kräutig gewaschen/ das Wasser hernach in des bösen Feindes Nahmen vor K. Thür gegossen/ und dessen Weib dadurch bezaubert/ und uf des Satans Geheiß früh ins Wasser gegangen/ und solches mit den Händen übern Kopff geschlagen/ üm dadurch das Kopf-Weh zu vertreiben/ alles nach mehrern Inhalt der ergangenen Inquisition-Acten, &c.

Noch eine /

Elisabeth F. von R. hat bekant und gestanden/ daß sie eine Hexin sey/ von dem bösen Feind/ der in Gestalt eines Kerls in schwartzen Kleid und Hute zu ihr kommen/ und sich Hanß genennet/ in seinen Nahmen sich ümtauffen lassen/ mit dem selben vielmahl unnatürliche Unzucht getrieben/ auch einen Bund mit ihm gemacht/ bey dem heiligen Abendmahl die Hostien zu dreymahlen wieder aus dem Munde genommen/ und dem bösen Feinde gegeben.

nen Becher/ aus der Kammer über der B. Stube auf dem Schloße 2. Vorhänge/ aus des B. V. Stuben ein klein Schlößlein/ etlich Geld aus dem Keller Geld-Kästlein/ aus dem Wagenstein 10. gl. Ferner V. W. Kämladen zu unterschiedenen mahlen erbrochen/ Wolle/ Korn und Käse draus/ wie auch aus dem Keller 2. halbe Thüren/ und ein paar Bänder/ nebst dem Schlosse genommen / aus der Hof-Schmide 13. Hufeisen entwendet/ an den Feuer-Leitern 2. Schlosse abgemacht/ auf den R. Türmgen in Schloß-Garten ein Thür-Schloß abgebrochen. Imgleichen ein paar lederne Hosen aus der Cammer in der Residenz. Item ein paar stück Leder von der alten Kutschen vor der Stall-Stuben geschnitten. Einen Böttcher Hammer vor dem Faßhause im Schloß-Platze. Ein stück Bleich-Leinwad von 20. Ellen zu M. und ein Schar-Eisen A. N. gestohlen/ und alles zu feinen Nutzen verwendet.

Noch eine andere Urgicht

In Hexerey-Sachen.

Maria S. hat in ihrer Urgicht/ und hernach gütlich bekant/ wiederholet und gestanden/ daß sie mit dem Laster der Zauberey beschmitzt/ sich mit dem bösen Feinde verbunden/ der ihr versprochen/ alles genug zu bringen/ daß ihn auch ihren GOtt nennen müssen/ den HErrn Christum hergegen und ihren Tauf-Bund verleugnet/ von den Satan sich ümtauffen lassen/ mit ihme unmenschliche Unzucht getrieben/ und solches zu unterschiedlichen mahlen wiederholet/ auch erstesmahl vier Kopf-Stück daher von ihm empfangen/ die Hexen-Täntze besuchet / auch durch Ubergebung dem bösen Feinde J. R. Kind und U. W. bezaubert. H. R. ein Pferd gesterbet. Ferner daß sie ihre Beine und Arme mit Kräutig gewaschen/ das Wasser hernach in des bösen Feindes Nahmen vor K. Thür gegossen/ und dessen Weib dadurch bezaubert/ und uf des Satans Geheiß früh ins Wasser gegangen/ und solches mit den Händen übern Kopff geschlagen/ üm dadurch das Kopf-Weh zu vertreiben/ alles nach mehrern Inhalt der ergangenen Inquisition-Acten, &c.

Noch eine /

Elisabeth F. von R. hat bekant und gestanden/ daß sie eine Hexin sey/ von dem bösen Feind/ der in Gestalt eines Kerls in schwartzen Kleid und Hute zu ihr kom̃en/ und sich Hanß genennet/ in seinen Nahmen sich ümtauffẽ lassen/ mit dem selben vielmahl unnatürliche Unzucht getrieben/ auch einen Bund mit ihm gemacht/ bey dem heiligen Abendmahl die Hostien zu dreymahlen wieder aus dem Munde genommen/ und dem bösen Feinde gegeben.

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nen Becher/ aus der Kammer über der B. Stube auf dem Schloße 2.                      Vorhänge/ aus des B. V. Stuben ein klein Schlößlein/ etlich Geld aus dem                      Keller Geld-Kästlein/ aus dem Wagenstein 10. gl. Ferner V. W. Kämladen zu                      unterschiedenen mahlen erbrochen/ Wolle/ Korn und Käse draus/ wie auch aus                      dem Keller 2. halbe Thüren/ und ein paar Bänder/ nebst dem Schlosse genommen /                      aus der Hof-Schmide 13. Hufeisen entwendet/ an den Feuer-Leitern 2. Schlosse                      abgemacht/ auf den R. Türmgen in Schloß-Garten ein Thür-Schloß abgebrochen.                      Imgleichen ein paar lederne Hosen aus der Cammer in der Residenz. Item ein paar                      stück Leder von der alten Kutschen vor der Stall-Stuben geschnitten. Einen                      Böttcher Hammer vor dem Faßhause im Schloß-Platze. Ein stück Bleich-Leinwad von                      20. Ellen zu M. und ein Schar-Eisen A. N. gestohlen/ und alles zu feinen Nutzen                      verwendet.</p>
        <p>Noch eine andere Urgicht</p>
        <p>In Hexerey-Sachen.</p>
        <p>Maria S. hat in ihrer Urgicht/ und hernach gütlich bekant/ wiederholet und                      gestanden/ daß sie mit dem Laster der Zauberey beschmitzt/ sich mit dem bösen                      Feinde verbunden/ der ihr versprochen/ alles genug zu bringen/ daß ihn auch                      ihren GOtt nennen müssen/ den HErrn Christum hergegen und ihren Tauf-Bund                      verleugnet/ von den Satan sich ümtauffen lassen/ mit ihme unmenschliche                      Unzucht getrieben/ und solches zu unterschiedlichen mahlen wiederholet/ auch                      erstesmahl vier Kopf-Stück daher von ihm empfangen/ die Hexen-Täntze besuchet /                      auch durch Ubergebung dem bösen Feinde J. R. Kind und U. W. bezaubert. H. R. ein                      Pferd gesterbet. Ferner daß sie ihre Beine und Arme mit Kräutig gewaschen/ das                      Wasser hernach in des bösen Feindes Nahmen vor K. Thür gegossen/ und dessen                      Weib dadurch bezaubert/ und uf des Satans Geheiß früh ins Wasser gegangen/ und                      solches mit den Händen übern Kopff geschlagen/ üm dadurch das Kopf-Weh zu                      vertreiben/ alles nach mehrern Inhalt der ergangenen Inquisition-Acten,                      &amp;c.</p>
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        <p>Elisabeth F. von R. hat bekant und gestanden/ daß sie eine Hexin sey/ von dem                      bösen Feind/ der in Gestalt eines Kerls in schwartzen Kleid und Hute zu ihr                      kom&#x0303;en/ und sich Hanß genennet/ in seinen Nahmen sich ümtauffe&#x0303;                      lassen/ mit dem selben vielmahl unnatürliche Unzucht getrieben/ auch einen                      Bund mit ihm gemacht/ bey dem heiligen Abendmahl die Hostien zu dreymahlen                      wieder aus dem Munde genommen/ und dem bösen Feinde gegeben.
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[175/0191] nen Becher/ aus der Kammer über der B. Stube auf dem Schloße 2. Vorhänge/ aus des B. V. Stuben ein klein Schlößlein/ etlich Geld aus dem Keller Geld-Kästlein/ aus dem Wagenstein 10. gl. Ferner V. W. Kämladen zu unterschiedenen mahlen erbrochen/ Wolle/ Korn und Käse draus/ wie auch aus dem Keller 2. halbe Thüren/ und ein paar Bänder/ nebst dem Schlosse genommen / aus der Hof-Schmide 13. Hufeisen entwendet/ an den Feuer-Leitern 2. Schlosse abgemacht/ auf den R. Türmgen in Schloß-Garten ein Thür-Schloß abgebrochen. Imgleichen ein paar lederne Hosen aus der Cammer in der Residenz. Item ein paar stück Leder von der alten Kutschen vor der Stall-Stuben geschnitten. Einen Böttcher Hammer vor dem Faßhause im Schloß-Platze. Ein stück Bleich-Leinwad von 20. Ellen zu M. und ein Schar-Eisen A. N. gestohlen/ und alles zu feinen Nutzen verwendet. Noch eine andere Urgicht In Hexerey-Sachen. Maria S. hat in ihrer Urgicht/ und hernach gütlich bekant/ wiederholet und gestanden/ daß sie mit dem Laster der Zauberey beschmitzt/ sich mit dem bösen Feinde verbunden/ der ihr versprochen/ alles genug zu bringen/ daß ihn auch ihren GOtt nennen müssen/ den HErrn Christum hergegen und ihren Tauf-Bund verleugnet/ von den Satan sich ümtauffen lassen/ mit ihme unmenschliche Unzucht getrieben/ und solches zu unterschiedlichen mahlen wiederholet/ auch erstesmahl vier Kopf-Stück daher von ihm empfangen/ die Hexen-Täntze besuchet / auch durch Ubergebung dem bösen Feinde J. R. Kind und U. W. bezaubert. H. R. ein Pferd gesterbet. Ferner daß sie ihre Beine und Arme mit Kräutig gewaschen/ das Wasser hernach in des bösen Feindes Nahmen vor K. Thür gegossen/ und dessen Weib dadurch bezaubert/ und uf des Satans Geheiß früh ins Wasser gegangen/ und solches mit den Händen übern Kopff geschlagen/ üm dadurch das Kopf-Weh zu vertreiben/ alles nach mehrern Inhalt der ergangenen Inquisition-Acten, &c. Noch eine / Elisabeth F. von R. hat bekant und gestanden/ daß sie eine Hexin sey/ von dem bösen Feind/ der in Gestalt eines Kerls in schwartzen Kleid und Hute zu ihr kom̃en/ und sich Hanß genennet/ in seinen Nahmen sich ümtauffẽ lassen/ mit dem selben vielmahl unnatürliche Unzucht getrieben/ auch einen Bund mit ihm gemacht/ bey dem heiligen Abendmahl die Hostien zu dreymahlen wieder aus dem Munde genommen/ und dem bösen Feinde gegeben.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/191>, abgerufen am 06.05.2024.