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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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mahl mit seinen Rath aus den Ringe/ und tritt wieder in den Ring / bleibt bey seiner vorigen ersten und andern Klage/ wiederhohlet es zum dritten mahl/ auf verlesene Kundschafft/ und setzet es damit vor den gemeinen Mann zu Recht. Hierauf muß der Gefangene den Profosen auch zum dritten mahl Antwort geben/ und vor den gemeinen Mann zu Recht setzen/ darauf üm ein gnädig Urtheil bitten.

[9.] Nun schlagen die Fendriche ihre Fähnlein zusammen/ und stecken sie mit den Spitzen in die Erden/ darnach thut einer unter ihnen das Wort/ und spricht: Also lieben redlichen Landes-Knechte/ ihr habt gehöret und vernommen des Profosen schwere Anklage/ mit augenscheinlich-beweißlicher verlesener Kundschafft/ wieder N. N. von N. diesen Gefangenen vorbracht und zu Recht eingeführet/ von wegen Regiments/ darauf wir unsere Fähnlein zusammen gethan / und mit den Eysen in daß Erdreich gestecket/ wollen sie auf dißmahl nicht mehr fliegen lassen/ biß über solche Klage ein Urtheil gehet/ auf daß unser Regiment aufrichtig gehalten werde: Hiebey/ lieben Krieges-Leuthe/ wollen wir euch ermahnet haben/ ihr wollet im Rechten nicht partheyisch seyn/ sondern urtheilen/ so weit euer Verstand reicht und ausweiset/ wann solches geschehen / so wollen wir unser Fähnlein in aller Maaß und Gestalt wieder fliegen lassen / wie vor/ und bey euch thun/ wie ehrlichen und redlichen Fendrichen zustehet. Item/ ists Sache/ daß nur ein Fendrich allein da sey/ der spricht: Also lieben Landes-Knechte/ lieben Krieges-Leuthe/ ich stehe allhier als euer unschuldiger Fenderich/ und werde mein Fähnlein mit der Spitze in die Erde stecken/ über einen solchen Ehr-vergessenen/ der den Articuls-Brief nicht gehalten/ wie es redlich ist/ sondern denselben gebrochen/ und so schändlich Eyd- und Treu-loß worden/ gedencke auch dasselbe forthin keines weges fliegen zulassen über einen solchen Ehrvergessenen/ biß so lange und viel Urtheil und Recht über ihn erkandt/ gesprochen und ausgehen mag/ wie recht ist.

[10.] Nun ruffet der Feldwebel einen alten verständigen Krieges-Mann im Ring/ und fraget ihn bey seinen Eyd/ so er gethan und geschworen hat/ üm ein Urtheil über diesen Missethäter/ auf gnugsame Anklage/ darauf spricht der Krieges-Mann also: Lieben ehrlichen Landes-Knechte/ ich bin gefraget worden bey meinem Eyd/ üm ein recht Urtheil/ über ietzt-erhörte Sachen/ so bin ich zu diesen Dinge nicht weise noch verständig genung/ derohalben begehre ich gute ehrliche Krieges-Leuthe/ die dann im Ringe sind/ in meinen Rath/ nemlich so viel als viertzig Mann/ Hauptleute/ Befehlhaber/ Gefreyte/ Adel und Unadel / mit denselben will ich an einen sondern Orth gehen/ und bey ihnen Rath suchen / treulich und ungefährlich/ nach der Billigkeit/ sofern es unser Verstand ausweiset.

mahl mit seinen Rath aus den Ringe/ und tritt wieder in den Ring / bleibt bey seiner vorigen ersten und andern Klage/ wiederhohlet es zum dritten mahl/ auf verlesene Kundschafft/ und setzet es damit vor den gemeinen Mann zu Recht. Hierauf muß der Gefangene den Profosen auch zum dritten mahl Antwort geben/ und vor den gemeinen Mann zu Recht setzen/ darauf üm ein gnädig Urtheil bitten.

[9.] Nun schlagen die Fendriche ihre Fähnlein zusammen/ und stecken sie mit den Spitzen in die Erden/ darnach thut einer unter ihnen das Wort/ und spricht: Also lieben redlichen Landes-Knechte/ ihr habt gehöret und vernommen des Profosen schwere Anklage/ mit augenscheinlich-beweißlicher verlesener Kundschafft/ wieder N. N. von N. diesen Gefangenen vorbracht und zu Recht eingeführet/ von wegen Regiments/ darauf wir unsere Fähnlein zusammen gethan / und mit den Eysen in daß Erdreich gestecket/ wollen sie auf dißmahl nicht mehr fliegen lassen/ biß über solche Klage ein Urtheil gehet/ auf daß unser Regiment aufrichtig gehalten werde: Hiebey/ lieben Krieges-Leuthe/ wollen wir euch ermahnet haben/ ihr wollet im Rechten nicht partheyisch seyn/ sondern urtheilen/ so weit euer Verstand reicht und ausweiset/ wann solches geschehen / so wollen wir unser Fähnlein in aller Maaß und Gestalt wieder fliegen lassen / wie vor/ und bey euch thun/ wie ehrlichen und redlichen Fendrichen zustehet. Item/ ists Sache/ daß nur ein Fendrich allein da sey/ der spricht: Also lieben Landes-Knechte/ lieben Krieges-Leuthe/ ich stehe allhier als euer unschuldiger Fenderich/ und werde mein Fähnlein mit der Spitze in die Erde stecken/ über einen solchen Ehr-vergessenen/ der den Articuls-Brief nicht gehalten/ wie es redlich ist/ sondern denselben gebrochen/ und so schändlich Eyd- und Treu-loß worden/ gedencke auch dasselbe forthin keines weges fliegen zulassen über einen solchen Ehrvergessenen/ biß so lange und viel Urtheil und Recht über ihn erkandt/ gesprochen und ausgehen mag/ wie recht ist.

[10.] Nun ruffet der Feldwebel einen alten verständigen Krieges-Mañ im Ring/ und fraget ihn bey seinen Eyd/ so er gethan und geschworen hat/ üm ein Urtheil über diesen Missethäter/ auf gnugsame Anklage/ darauf spricht der Krieges-Mann also: Lieben ehrlichen Landes-Knechte/ ich bin gefraget worden bey meinem Eyd/ üm ein recht Urtheil/ über ietzt-erhörte Sachen/ so bin ich zu diesen Dinge nicht weise noch verständig genung/ derohalben begehre ich gute ehrliche Krieges-Leuthe/ die dann im Ringe sind/ in meinen Rath/ nemlich so viel als viertzig Mann/ Hauptleute/ Befehlhaber/ Gefreyte/ Adel und Unadel / mit denselben will ich an einen sondern Orth gehen/ und bey ihnen Rath suchen / treulich und ungefährlich/ nach der Billigkeit/ sofern es unser Verstand ausweiset.

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[135/0151] mahl mit seinen Rath aus den Ringe/ und tritt wieder in den Ring / bleibt bey seiner vorigen ersten und andern Klage/ wiederhohlet es zum dritten mahl/ auf verlesene Kundschafft/ und setzet es damit vor den gemeinen Mann zu Recht. Hierauf muß der Gefangene den Profosen auch zum dritten mahl Antwort geben/ und vor den gemeinen Mann zu Recht setzen/ darauf üm ein gnädig Urtheil bitten. [9.] Nun schlagen die Fendriche ihre Fähnlein zusammen/ und stecken sie mit den Spitzen in die Erden/ darnach thut einer unter ihnen das Wort/ und spricht: Also lieben redlichen Landes-Knechte/ ihr habt gehöret und vernommen des Profosen schwere Anklage/ mit augenscheinlich-beweißlicher verlesener Kundschafft/ wieder N. N. von N. diesen Gefangenen vorbracht und zu Recht eingeführet/ von wegen Regiments/ darauf wir unsere Fähnlein zusammen gethan / und mit den Eysen in daß Erdreich gestecket/ wollen sie auf dißmahl nicht mehr fliegen lassen/ biß über solche Klage ein Urtheil gehet/ auf daß unser Regiment aufrichtig gehalten werde: Hiebey/ lieben Krieges-Leuthe/ wollen wir euch ermahnet haben/ ihr wollet im Rechten nicht partheyisch seyn/ sondern urtheilen/ so weit euer Verstand reicht und ausweiset/ wann solches geschehen / so wollen wir unser Fähnlein in aller Maaß und Gestalt wieder fliegen lassen / wie vor/ und bey euch thun/ wie ehrlichen und redlichen Fendrichen zustehet. Item/ ists Sache/ daß nur ein Fendrich allein da sey/ der spricht: Also lieben Landes-Knechte/ lieben Krieges-Leuthe/ ich stehe allhier als euer unschuldiger Fenderich/ und werde mein Fähnlein mit der Spitze in die Erde stecken/ über einen solchen Ehr-vergessenen/ der den Articuls-Brief nicht gehalten/ wie es redlich ist/ sondern denselben gebrochen/ und so schändlich Eyd- und Treu-loß worden/ gedencke auch dasselbe forthin keines weges fliegen zulassen über einen solchen Ehrvergessenen/ biß so lange und viel Urtheil und Recht über ihn erkandt/ gesprochen und ausgehen mag/ wie recht ist. [10.] Nun ruffet der Feldwebel einen alten verständigen Krieges-Mañ im Ring/ und fraget ihn bey seinen Eyd/ so er gethan und geschworen hat/ üm ein Urtheil über diesen Missethäter/ auf gnugsame Anklage/ darauf spricht der Krieges-Mann also: Lieben ehrlichen Landes-Knechte/ ich bin gefraget worden bey meinem Eyd/ üm ein recht Urtheil/ über ietzt-erhörte Sachen/ so bin ich zu diesen Dinge nicht weise noch verständig genung/ derohalben begehre ich gute ehrliche Krieges-Leuthe/ die dann im Ringe sind/ in meinen Rath/ nemlich so viel als viertzig Mann/ Hauptleute/ Befehlhaber/ Gefreyte/ Adel und Unadel / mit denselben will ich an einen sondern Orth gehen/ und bey ihnen Rath suchen / treulich und ungefährlich/ nach der Billigkeit/ sofern es unser Verstand ausweiset.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/151>, abgerufen am 22.11.2024.